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0888 - Überfall der Malgonen

Titel: 0888 - Überfall der Malgonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihn besuchte. „Du bist des Spötters Alptraum", erklärte Narbonner, nachdem er in Sternacks Wohnraum Platz genommen hatte. „Deswegen komme ich zuerst zu dir, um mich deiner Zurückhaltung zu vergewissern."
    „Wozu brauchst du meine Zurückhaltung?" fragte Sternack. „Um den Leuten von Siegereiche einen Befehl zu übermitteln, den das allmächtige LARD mir mitgeteilt hat.
    Ich möchte nicht, daß du diesen Befehl benutzt, um deine üblichen Zweifel an der Weisheit des Obersten Wesens laut werden zu lassen.
    Diesmal möchten sie womöglich auf fruchtbaren Boden fallen."
    Sternack sah überrascht auf. „Das klingt fast wie ein Eingeständnis deiner Schwäche!" rief er. „Ist dir bekannt, wie das LARD mit Spöttern verfährt, die in ihrer Rolle versagen? Hast du von Nabalik gehört?"
    Narbonner winkte ab. Er war ungewöhnlich ernst. „Niemand weiß, was mit Nabalik geschah", widersprach er. „Die Behauptung, daß das LARD sich ihrer entledigt hat, ist reine Spekulation."
    Er sah eine kurze Weile zu Boden. Dann sprach er mit eindringlicher Stimme: „Wer weiß - ich habe dich vielleicht umsonst aufgesucht. Du scheinst mir schon wieder auf dem Kriegspfad zu sein."
    Sternack wußte nicht so recht, was er darauf antworten sollte. In dieser Stimmung hatte er Narbonner nie zuvor erlebt. Der Spötter war noch nie so ernst gewesen. Sternack begann zu glauben, daß er wirklich ein ehrliches Anliegen hatte. Sternack war nicht der Mann, der einen anderen umsonst bitten ließ - auch wenn der andere sein Gegner war. „Du bist nicht umsonst zu mir gekommen, Narbonner", erklärte er feierlich. „Also erkläre mir, was für ein fürchterlicher Befehl das ist, von dem du nicht sprechen kannst, wenn ich nicht vorher verspreche, mich allen Spottes zu enthalten!"
    Narbonner gab sich einen Ruck. „Das LARD befiehlt den Menschen von Quostoht, eine Streitmacht zu bilden und die Ungeheuer aus dem Land zu vertreiben!"
     
    *
     
    Ein paar Augenblicke lang herrschte in Sternacks Wohnraum völliges Schweigen. Dann krächzte Sternack: „Das LARD hat... wir ... eine Streitmacht ... gegen die Ungeheuer? Die Malgonen?"
    Narbonner machte das Zeichen der Zustimmung. „Aber das LARD ist allmächtig!" rief Sternack. „Es braucht nur den Wunsch zu äußern, und schon lösen sich alle Malgonen in Luft auf!"
    „So ist es", bestätigte Narbonner. „Das LARD hat mir nicht zu verstehen gegeben, warum es nicht willens ist, seine Macht zur Geltung zu bringen."
    „Weißt du, warum nicht?" fragte Sternack scharf. „Nein."
    „Weil es diese Macht überhaupt nicht besitzt!"
    Narbonner sah auf. Eine Bitte lag in seinen Augen. „Sternack...!"
    Der junge Quostohter winkte ab. „Schon gut. Ich hab's dir versprochen, und dabei bleibt's. Aber eins habe ich dir nicht versprochen: dem Befehl des LARD zu gehorchen. Wenn es die Malgonen nicht vertreiben kann, dann kann es vielleicht auch mich nicht zum Gehorchen zwingen!"
    „Das ist denkbar", gab Narbonner zu. „Aber ein solcher Entschluß wäre überaus kurzsichtig. Du bewiesest zwar deine Unabhängigkeit, aber die Malgonen würden dir trotzdem den Schädel einschlagen. Siehst du nicht, worum es geht? Die Frage ist nicht, ob das LARD so mächtig ist, wie es vorgibt, sondern, ob wir uns der Ungeheuer erwehren wollen oder nicht."
    Das war eindringlich gesprochen. Sternack sah sein Gegenüber eine Zeitlang nachdenklich an. Schließlich machte er die Geste des Einlenkens. „Gut. Du hast recht", sagte er. „Wenn das LARD uns nicht schützt, dann müssen wir selbst uns schützen.
    Welche Waffen stellt das LARD uns zur Verfügung?"
    „Keine", antwortete Narbonner bitter. „Keine? Wie sollen wir uns der Ungeheuer erwehren? Mit bloßen Händen?"
    „Du hast einen mit einer Baumfrucht getötet", gab Narbonner zu bedenken. „Ja - aber wie oft wird sich ein solcher Glücksfall wiederholen lassen?"
    Narbonner verhehlte seine Ratlosigkeit nicht. „Wir müssen es darauf ankommen lassen", sagte er. „Weiter!" drängte Sternack: „Wo sollen wir die Malgonen angreifen? Wir wissen nicht einmal, woher sie kommen!"
    Da atmete Narbonner auf. „Ich wußte, daß du mich schließlich etwas fragen würdest", sagte er mit mattem Lächeln, „worauf ich eine Antwort weiß. Das LARD hat die Stelle, an der wir die Ungeheuer angreifen sollen, genau bezeichnet. Sie liegt am Ende der Welt!"
     
    *
     
    Überall in Quostoht waren Dutzende von Spöttern dabei, den Menschen das Unfaßliche einzuhämmern: daß sie sich der

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