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0888 - Angriff auf die Vampirstadt

0888 - Angriff auf die Vampirstadt

Titel: 0888 - Angriff auf die Vampirstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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wenn eine hübsche Frau an dir vorbeiläuft, bekommst du sicher auch nicht ganz spontan Appetit auf einen kleinen Imbiss…«
    »Nein.«
    Wieder sah Fu Long zur Tür. Für einen Moment schwoll das leise Gemurmel der Stimmen dahinter zu einem unangenehmen Crescendo an und die beiden Männer verstanden von der heftigen Auseinandersetzung mehr, als ihnen lieb war. Schnell wandte sich Fu Long wieder an den Silbermond-Druiden.
    »Warum hasst du uns so, Gryf ap Llandrysgryf? Du müsstest genug Lebenserfahrung haben, um zu wissen, dass die Welt nicht nur aus Schwarz und Weiß besteht. Menschen können sich ändern. Und Vampire auch.«
    »Nein, das können sie nicht. Und doch, die Welt besteht aus Schwarz und Weiß. Alles andere ist Augenwischerei. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede.«
    »Was ist passiert?«
    »Ihr seid passiert!«
    Gryfs Stimme klang gepresst als er fortfuhr. Er sprach nicht gern über das, was jetzt kam, und schon gar nicht mit einem seiner Feinde. Mit einem von ihnen. Doch Fu Longs Gegenwart reizte ihn so sehr, dass er ihm seinen abgrundtiefen Hass einfach entgegenschleudern musste.
    »Vor langer Zeit war ich Druidenpriester des cymmerischen Dorfes Llandrysgryf im heutigen Wales. Es war ein gutes Leben - doch dann kamt ihr. Ich musste mit ansehen, wie fast alle Bewohner von blutgierigen Bestien niedergemetzelt wurden. Seitdem habe ich mit jedem Vampir kurzen Prozess gemacht. Und ich habe bestimmt nicht vor, damit aufzuhören, nur weil so ein verdammter Blutsauger Kreide gefressen hat.«
    Eine Weile sprach niemand von ihnen, dann sagte Fu Long: »Ich verstehe deinen Zorn, Gryf ap Llandrysgryf. Aber ich hoffe, dass du irgendwann verstehst, dass nicht alle unserer Art so sind wie die, die dir das angetan haben.«
    »Rechne lieber nicht damit. Du könntest es bereuen.«
    »Ja«, sagte Fu Long. »Das könnte ich wohl.«
    Sie verfielen wieder in tiefes Schweigen. Der Vampir betrachtete auffällig interessiert eine Falte an seiner Robe, während der Silbermond-Druide versuchte, die Erinnerungen zurückzudrängen die das Gespräch in ihm wachgerufen hatte. Er hasste es, wenn er an damals erinnert wurde. Die Schreie der Opfer gellten immer noch in seinen Ohren. Nach all den Jahren. Allein dafür hätte er Fu Long am liebsten getötet.
    Hinter der Tür zerbrach etwas mit lautem Scheppern. Es klang teuer. Nicole schrie wütend auf, dann folgte ein langes Schluchzen.
    Der Vampir und der Silbermond-Druide sahen sich an.
    »Vielleicht sollten wir…«, setzte Fu Long an.
    »Ja!«, sagte Gryf. »Magst du Musik?«
    »Sicher, wenn…«
    Gryf schaltete den Fernseher ein und Fu Long zuckte zusammen, als ihnen auf einem Musiksender eine wüst gekleidete Band infernalische Klänge entgegen schleuderte.
    »Sagtest du nicht Musik?«
    »Stehst du nicht auf Heavy Metal?«
    Fu Long lächelte gequält. »Ich vermute, du hast keinen Sender mit klassischer chinesischer Musik im Angebot?«
    Unwillkürlich musste Gryf grinsen. »Tut mir Leid, dass ich dich enttäuschen muss. Ich dachte immer, in der Hölle würde man solche Musik bevorzugen.«
    »Mag schon sein, ich war noch nie dort.«
    »Was um alles in der Welt ist denn das für ein Krach?«
    Keiner der beiden hatte gemerkt, wie sich die Tür hinter ihnen geöffnet hatte. Zamorra und Nicole waren die Strapazen des langen Gespräches anzusehen, Nicoles Augen waren gerötet. Offenbar hatte sie geweint. Trotzdem wirkten die beiden, als wäre eine große Last von ihnen abgefallen. Zärtlich hatte Nicole ihren rechten Arm um die Hüfte ihres Gefährten gelegt. Sie drückte ihn an sich, als wolle sie ihn nie wieder loslassen.
    Zamorra grinste. »Sag nicht, du hast Choquai verlassen, weil das Fernsehprogramm hier so gut ist.«
    Fu Long blickte etwas irritiert zu den Horrorgestalten auf dem Bildschirm, dann lächelte er. »Das wohl nicht. Aber ich freue mich, dich wohlauf zu sehen.«
    »Geht mir genauso, alter Freund. Aber bevor wir jetzt völlig in Sentimentalitäten verfallen, sollten wir uns auf den Weg machen, bevor Lucifuge Rofocale allzu viel Unsinn mit dem Hong Shi anstellt.«
    ***
    »Herr, wir bekommen Besuch.«
    Besuch? Überrascht sah Keran auf. Die Shi-Rin bekamen nie Besuch. Und wenn Lucifuge Rofocale zu seinen treuen Dienern zurückgekehrt wäre, hätte Werkar sicher nicht eine derart lapidare Formulierung gewählt.
    »Was meinst du mit Besuch ? Drück dich gefälligst klarer aus!«
    »Sieh selbst.« Der andere Shi-Rin wies auf die Bildschirme, die magisch erzeugte Ansichten

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