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089 - Das Heer des Untoten

089 - Das Heer des Untoten

Titel: 089 - Das Heer des Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Alte das Zimmer verlassen hatte, beruhigte sich Dorian zusehends. Er verstand nicht ganz, was eigentlich vorging. Nur daß das Mädchen offenbar den Lockvogel gespielt hatte, beunruhigte ihn ein wenig. Aber im Augenblick beschäftigte ihn mehr die Zuneigung des Mädchens. Sie hatte den Kopf an seinen Hals gelegt, und er wußte nicht, ob sie weinte. Ihr Körper war weich und anschmiegsam, und ihre Arme hielten ihn fest umschlungen.
    Es war lange her, daß jemand zärtlich zu ihm gewesen war. Er konnte sich gar nicht daran erinnern. Er legte ebenfalls die Arme um sie, und es war ein süßes Gefühl, sie an sich zu drücken und das Gesicht an ihrer Wange und in ihrem blonden Haar zu vergraben.
    Das Mädchen erwiderte den Druck. Sie schmiegte sich fester an ihn, unbewußt, denn ihre Gedanken waren woanders.
    „Sie ist gemein", murmelte sie. „Ich habe ihr geglaubt."
    „Ich weiß nicht, was du meinst", sagte Dorian. „Aber ich bin nicht ihretwegen gekommen, sondern um deinetwillen."
    Sie hob den Kopf und sah ihn an.
    „Das freut mich, Dorian", sagte sie traurig.
    Impulsiv küßte er sie auf den Mund.
    „Ich habe den ganzen Nachmittag an dich gedacht. Immer wenn ich diese verrückte Uhr anstarrte…" „Ich bin so froh, daß du gekommen bist", sagte sie. Sie ließ ihn los und lachte in einem Anflug plötzlicher Fröhlichkeit. Sie wirbelte um die eigene Achse, so daß ihr Haar und der gelbe Rock flogen.
    „Gefalle ich dir?"
    Dorian nickte errötend und ließ kein Auge von ihr.
    „Du bist verliebt, nicht wahr?" Ihre Augen hingen hungrig an ihm.
    Als der Junge keine Antwort gab, las sie es aus seinen Augen. Sie klatschte vergnügt in die Hände. „Sag es, Dorian", verlangte sie. „Sag's mir!"
    „Irene", stotterte er hilflos. Sie war wie ein Wirbelwind - zu rasch für seine verwirrten Gedanken. Als er nach ihr greifen wollte, wich sie aus., Sie tanzte lachend um ihn herum.
    „Du bist verliebt - verliebt - verliebt… Sag's mir!"
    „Irene!" rief er verzweifelt und versuchte, sie zu erwischen.
    Plötzlich hielt sie inne und sah ihn heftig atmend an. Ihr aufgeregtes, gerötetes Gesicht wurde ganz ernst. Sie wehrte seine Arme ab.
    „Sag's mir!" verlangte sie. „Sag: Ich bin verliebt in dich… Nein, sag: Ich bin sehr verliebt in dich." Er wollte sie küssen, aber sie wich zurück.
    „Erst gestehst du es!"
    „Ich…" Er setzte erneut an. „Ich bin sehr verliebt in dich", sagte er hastig. Seine Gefühle waren übermächtig, als sie mit einem unterdrückten Lachen in seine Arme glitt.
    „Und du weißt nicht, warum", murmelte sie nach einem Augenblick in sein Ohr.
    „Doch."
    „Nein, du weißt es nicht. Ich muß dir ein Geständnis machen. Meine Tante hat dich verhext mit dieser Uhr. Aber ich habe dich auch verhext…""
    Sie machte sich frei, um die Wirkung ihrer Worte zu beobachten.
    „Wann?" fragte er erstaunt.
    „In Mr. Jeffers' Zimmer heute mittag. Da habe ich dich berührt und verhext." Ihre Augen funkelten. Er dachte nach. Dann zuckte er die Schultern.
    „Es war ein guter Zauber."
    „Mein bester", stimmte sie zu. „Du wirst mich liebhaben, wann immer ich will.
    „Immer", sagte er, verwirrt von seinen stürmischen Gefühlen.
    Sie nahm ihn an der Hand und zog ihn zum Sofa.
    „Komm, setz dich, Dory, mein Liebster."
    Als sie saßen, sagte sie: „Ich bin das erste Mädchen, das du liebhast. Ich weiß alles über dich."
    Er nickte. Es schien ihm selbstverständlich, daß sie alles wußte.
    „Ich weiß nichts über dich", sagte er betrübt.
    „Nur daß ich dein Herz bin, das in diesem Haus für dich schlägt." Als hätte sie zuviel gesagt, lachte sie plötzlich wieder und sprang auf. „Dory, Dory!" Sie sah ihn aufgeregt und glücklich an. „Ich bin eine Hexe!"
    „Hexen weinen nicht", wandte der Junge ein.
    Sie wurde ernst. „Ich habe oft geweint", sagte sie leise. „Aber ich habe nie eine Träne vergossen. Ich bin eine Hexe wie sie. Und eines Tages werde ich es ihr zeigen!"
    Dorian sah sie erstaunt und ein wenig ängstlich an. „Magst du deine Tante nicht?"
    „Nein!" rief das Mädchen. „Nein, ich mag sie nicht!"
    „Warum bleibst du dann hier?"
    Sie sah ihn traurig an. „Ich kann nicht fort. Sie würden mich doch zurückbringen."
    „Wer?" fragte er eindringlich. „Wie alt bist du? So alt wie ich? Fünfzehn? Sechzehn?"
    Als sie keine Antwort gab, fuhr er fort: „Dann bist du alt genug, daß sie dich nicht in dieses Haus zurückbringen, wenn du nicht magst. Vielleicht stecken sie dich in ein

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