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0890 - Auge zum Hyperraum

Titel: 0890 - Auge zum Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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veränderte seinen Standort, so daß er die Vorderseite des Auges sehen konnte. Die vordere Rundung hatte einen Breitendurchmesser von 9,6 Zentimeter und erinnerte an einen geschliffenen Diamanten oder an das Facettenauge eines Rieseninsekts.
    Dieser Teil des Auges war Margor in bester Erinnerung, aber diesmal konzentrierte er seine Aufmerksamkeit nicht allein auf den Facettenteil des Auges, der 5 Zentimeter dick war und sich nach hinten konisch verjüngte. An seinem Ende ging das funkelnde Augenjuwel in ein zwölfeckiges Mittelstück von 7 Zentimeter Durchmesser über. Es erinnerte Margor an den Griff einer klassisch geformten Stablampe.
    Doch verfolgte man dieses griffartige Mittelstück weiter, so stimmte der Vergleich mit einer Stablampe auf einmal nicht mehr. Denn als Fortsetzung des ebenfalls geschliffenen Mittelteils begann nach 5 Zentimetern eine nachtschwarze Säule mit ebenfalls 12-eckigem Querschnitt, die sich zum hinteren Ende hin verdickte und in ein trichterförmiges Gebilde auslief.
    Die hintere, 9,6 Zentimeter lange Hälfte des Auges hatte keine kristalline Struktur, sondern sie wirkte metallisch. Aber Margor ließ sich von dem äußeren Anschein nicht täuschen. Er ahnte, daß das schattenhaft schwarze Endstück des Auges so wenig aus einer Metallegierung wie das Vorderteil aus natürlich gewachsenen Kristallen bestand.
    Nicht die Beschaffenheit des Auges interessierte ihn, sondern sein Wirkungsbereich. Dennoch zögerte er die praktische Erforschung dadurch hinaus, daß er zuerst eine Reihe einfacher Messungen anstellte.
    Dabei fand er heraus, daß das nachtschwarze Endstück ein unglaublich kompliziertes Energieversorgungssystem in sich barg. Daraus war zu schließen, daß das Auge alles andere als ein optisches Instrument war. Aber das hatte er ohnehin nie angenommen.
    Durch die oberflächlichen Messungen und unter Zuhilfenahme seines Parasinns bekam er sogar einen kleinen Einblick in den Energieversorgungsteil. Er erkannte, daß es sich um ein Hyperfeld-Aufnahmesystem handelte, das in diesem Teil des Auges Hyperraumbedingungen erschaffte.
    Als ihm dies klar wurde, nahm er von weiteren Untersuchungen Abstand, und den Gedanken, nach einem Öffnungsmechanismus zu suchen, verwarf er sofort wieder.
    In diesem Endstück begann eine andere Dimension, und er würde sich hüten, an den darin ruhenden Kräften zu rühren.
    Er widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem Frontteil des Auges. Diese glasähnliche Substanz von kristalliner Struktur war zweifellos härter als jeder natürlich gewachsene oder von Menschen synthetisch erschaffene Diamant. Und sie besaß auch einen viel höheren Brechnungsindex. Das erkannte Margor an dem blendenden Gefunkel, das sich je tnach der Perspektive veränderte. ,.• Mit der Lichtbrechung des Facettenauges war es überhaupt so eine Sache. Je nach Blickwinkel war es manchmal völlig durchsichtig und glasklar und dann wieder erschien es völlig undurchsichtig. Diese drei Eigenschaften: Totalreflexion, Lichtdurchlässigkeit und Lichtbrechung '? registrierte Margor jedoch nur nebenbei. Er wußte aus eigener Erfahrung, daß das Auge noch ganz andere hatte, die für ihn weitaus interessanter waren, und diese wollte er erforschen.
    Er hielt das Auge hoch und betrachtete es wiederum aus verschiedenen Blickwinkeln. Diesmal ließ er sich jedoch von dem farbensprühenden Feuer der Lichtbrechung ablenken. Er versuchte, mit den Blicken tiefer zu dringen, durch den synthetischen Augenkristall in das trichterförmige Endstück vorzudringen, wo der Hyperraum begann.
    Plötzlich war er in undurchdringlicher Schwärze gefangen. Die Illusion, vom absoluten Nichts umgeben zu sein und in Bodenlosigkeit zu stürzen, war so verblüffend echt, daß ihn augenblicklich Panik erfaßte.
    Im ersten Schreckmoment wollte er sich sofort wieder zurückziehen, doch es gelang ihm, seine anfängliche Angst zu überwinden und der psychischen Belastung standzuhalten.
    Nach und nach verlor er die Furcht vor der Bodenlosigkeit und gewöhnte sich an das Gefühl des Fallens. Schließlich legten sich diese Sinnestäuschungen, und es kostete ihn keinerlei Anstrengung mehr, in diesem Zustand zu verharren. Es half ihm dabei, daß er sich sagte, daß er sich mit seinem Körper immer noch im Normalraum aufhielt, daß er sich in einem Laboratorium im Norden von Australien befand und nur einen Blick in fremddimensionale Bereiche tat.
    So sehr der in den Überraum gewonnene Einblick ihn anfangs erregte und faszinierte, er

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