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0890 - Auge zum Hyperraum

Titel: 0890 - Auge zum Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geöffnet. Andererseits schien er aber auch nicht wach zu sein, denn er sagte nichts, und er bewegte sich auch nicht.
    Niki blickte wieder die Röhre an, die auf dem Tisch lag. Rein äußerlich bot sie schon einen eindrucksvollen Anblick, aber wenn man erst in sie hineinblickte, dann war sie noch viel faszinierender.
    Was für ein Spielzeug!
    Dagegen war sein Helk völlig unbedeutend.
    Niki ergriff die Röhre und hielt sie prüfend hoch. Sie war nicht sonderlich schwer, war aber auch nicht gerade leicht. Ihr Gewicht war angemessen, jawohl. Die Röhre war schön, ihre Form entsprach genau Nikis Geschmack.
    Er wollte sich gerade eingehender mit dem Innenleben befassen, als er aus Boyts Richtung ein Geräusch vernahm. Beinahe hätte er die Röhre vor Schreck fallen gelassen. Aber dann überzeugte er sich mit einem Blick davon, daß von Boyt keine Gefahr drohte. Er hatte sich nur im Schlaf bewegt, und jetzt waren auch seine Augen geschlossen.
    Das beruhigte Niki ungemein, und er schenkte wieder der Röhre seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Sie war innen nicht besonders kompliziert, sondern von der unaufdringlichen Einfachheit wie außen.
    Aber so einfach die Röhre in ihrem inneren Aufbau war, so fremd war sie auch. Obwohl Niki keine Mühe hatte, die verschiedenen Quer- und Tiefenverbindungen zu überblicken, so gelang es ihm trotz aller Anstrengung nicht, sie aufzurastern. Die Röhre sprengte einfach den von ihm erschaffenen Raster.
    Niki war etwas enttäuscht, weil er die Röhre nicht auseinandernehmen und wieder zusammensetzen konnte. Das war ihm noch nie passiert. Aber mit dieser Röhre war das etwas ganz anderes. In ihrer Gesamtheit wirkte sie zwar überaus einfach, jedoch waren die einzelnen Teile, aus denen sie zusammengesetzt war, so kompliziert, daß er einfach nicht erkannte, wie sie sich zusammensetzten.
    Da hatte er das schönste Spielzeug von der ganzen Welt, aber er wußte nicht, was er damit anfangen konnte. Es war so sehr zum Heulen, daß ihm tatsächlich die Tränen in die Augen schössen.
    Das machte ihn noch zorniger, und er hätte die Röhre am liebsten von sich geschleudert. Aber er tat es nicht. Was konnte man mit so einer Röhre denn nun tun?
    Dabei war er felsenfest davon überzeugt gewesen, daß dieses Ding jener Guckröhre ähnlich war, die er sich auf Saint Pidgin gebastelt hatte.
    Es war vor noch nicht allzu langer Zeit gewesen, als er auf einer Farm ausgeholfen hatte. Da die landwirtschaftlichen Maschinen und die anderen technischen Geräte noch ziemlich neu waren und es daran für ihn nichts zu verändern gab, hatte er sich aus Langeweile aus einem metallenen Zylinder, einem zersplitterten Spiegel, einigen optischen Linsen und allerlei Beiwerk wie Pflanzenwurzeln, Insektenlarven, bunten Glasplättchen und -steinen eine Guckröhre zusammengebaut. Beim Hindurchschauen, wenn sich der Krimskrams durch Drehen und Schütteln zu immer neuen Mustern und Bildern vereinte, hatte er das erhebende Gefühl gehabt, in eine andere Welt zu blicken.
    Der Farmer hatte ihm die Guckröhre weggenommen und behauptet, daß er dieses „Kaleidoskop" seinen Kindern gestohlen habe, und Niki hatte damals nichts anderes tun können, als über den Verlust seiner Guckröhre traurig zu sein. Aber jetzt dachte er nicht daran, weil er seinem Spielzeug immer noch nachtrauerte, sondern weil er die vor ihm liegende Röhre damit verglich und weil er sicher war, daß diese ähnliche Eigenschaften hatte.
    Wenn man hindurchblickte, dann... Ja, was war dann? Was würde er dann sehen? Diese Röhre bestand nicht aus einem zerbrochenen Spiegel und aus zerkratzten Linsen, und ihre Innereien waren keine tote Käferlarven und bunte Glassteine, sondern es war ein scheinbar schattenhaftkörperloser und nachtschwarzer Nebel - und anscheinend nicht einmal das, sondern noch weniger. Aber dieses Wenige, eigentlich schon das Nichts, vereinigte wiederum alles in sich. Das zumindest hatte Niki erkannt. Und deshalb war er gespannt, was er sehen würde, wenn er die Röhre vor seine Augen hob.
    Er begann rascher zu atmen, als das licht- und farbensprühende Muster vor seinen Augen plötzlich von der Schwärze im hinteren Teil der Röhre verdrängt wurde - die Farben wurden einfach vorn Nichts geschluckt. Und Niki fand sich in dem Nichts wieder. Aber das erschreckte ihn nicht, weil er wußte, daß das nicht alles war, was die Guckröhre zu bieten hatte. Man brauchte sie nur zu drehen, dann würden sich neue Muster ergeben und sich zu den

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