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0891 - Fu Longs Rückkehr

0891 - Fu Longs Rückkehr

Titel: 0891 - Fu Longs Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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damit Stygias Willen zu missachten. Die Flügelaffen, die Tigora schon eingekreist hatten, zogen sich zähnefletschend wieder an die Wand zurück.
    Tigora verstaute den Kopf des hässlichen Viehs wieder an ihrem Gürtel und verneigte sich noch einmal vor der Fürstin der Finsternis. »Ich danke Euch, Herrin. Weshalb ließt Ihr mich rufen? Ich brenne darauf, Euch zu dienen, aber das wisst Ihr ja!«
    »Pah, hör mit diesem sinnlosen Geschwafel auf, ich kann diese Falschheit nicht leiden. Der chinesische Vampir, der vorhin hier war, der ist verschwunden. Er hat sich einfach aus meinem Thronsaal wegteleportiert, sodass ich niemand hinter ihm herschicken konnte!«
    »Ohne Zweifel ein…«
    »Ich sagte, du solltest besser still sein, wenn ich dir nicht meinerseits wegen ungebührlicher Frechheit den Kopf abschlagen soll! Oder noch besser, diesen Affendämonen zum Fraß vorwerfen soll.«
    Tigora nickte kurz, schwieg aber wohlweislich.
    Stygia sprang auf und warf den gehörnten Kopf in den Nacken. »Niemand verschwindet hier einfach so, ohne dass ich ihm das erlaube! Mach diesen Vampir ausfindig. Er lebt die meiste Zeit in Choquai, einer geheimen Stadt. Hast du unter deinen Weibern eine, die aussieht wie eine Asiatin von der Erde? Dann schicke sie in diese Stadt und berichte mir, was du über ihn in Erfahrung bringen kannst. Ich will alles wissen!«
    »Herrin, wenn du mir sagst, wozu du das wissen willst, dann fällt es mir sicher leichter, das Richtige zu tun und ich könnte meiner Schwester genauere Anweisungen geben, wonach sie forschen soll!«
    Stygia machte eine unwirsche Bewegung und befahl Tigora dann, nah an den Thron heranzutreten.
    »Ich will, dass du alles über die Absichten dieses Vampirs herausfindest und mir innerhalb kürzester Zeit Bescheid gibst. Er hat mir vorhin gesagt, was er angeblich plant, aber ich will wissen, ob das auch wirklich seine Absicht ist«, hörte Tigora die Stimme der Herrin in ihrem Kopf. »Niemand sagt mir einfach so und angeblich so ehrlich, was er plant, selbst wenn es offiziell nichts gegen mich ist. Finde es für mich heraus, und dabei auch, wie es in Choquai um die Machtverhältnisse bestellt ist. Kurz, findet heraus, was möglich ist, denn ich will diesen Vampir in der Hand haben, wenn es nötig ist. Oder seid ihr Amazonen dazu vielleicht nicht in der Lage?«
    »Doch natürlich«, beeilte sich Tigora zu sagen. »Jede meine Amazonen und besonders ich kennen keine andere Aufgabe, als dir zu dienen.«
    »Du weißt deine Worte geschickt zu setzen, Amazone!«, sagte Stygia stirnrunzelnd. »Beweise mir, dass du nicht nur das bist, was die Menschen eine Maulheldin nennen und besorg mir die Informationen!«
    Tigora verneigte sich erneut, blieb allerdings schweigend und mit gesenktem Haupt vor dem Thron Stygias stehen.
    »Was ist denn noch?«, schrie die Fürstin der Finsternis gereizt, als Tigora keine Anstalten machte, den Saal zu verlassen. »Führe meinen Befehl aus, umgehend!«
    »Herrin«, meinte Tigora demütig. »Ihr habt mir noch nicht die Erlaubnis gegeben, Euch zu verlassen. Ich warte noch darauf, dass ich sie bekomme.«
    Stygia stutzte kurz und brach dann in helles Gelächter aus. »Du bist eine raffinierte Frau, Tigora! Meine Amazonen haben klug gewählt, als sie dich zur Anführerin machten! Du kannst gehen und dich an die Aufgabe machen, die ich dir und deinen Gefährtinnen gestellt habe, damit ich ebenfalls daran glauben kann.«
    Tigora verneigte sich noch einmal und verließ den Saal.
    ***
    Wieder zurück im Lager ließ sie zwei Mädchen, die noch nicht lange die Prüfung zur Kriegerin bestanden hatten, zu sich in ihr Zelt kommen.
    Die beiden Mädchen standen furchtsam vor ihrer neuen Anführerin und für einen Moment tat es Tigora leid, dass sie die beiden zu einer Arbeit verdammen musste, von der nicht sicher war, wie und ob sie gelöst werden konnte.
    Doch sie ließ sich ihre Zweifel ebenso wenig anmerken wie ihre Furcht im Thronsaal der Fürstin der Finsternis. Sie streckte das Kinn vor und versuchte, dem eigenen Anspruch, möglichst viel Würde auszustrahlen, gerecht zu werden.
    »Ich habe Euch beide ausgewählt, eine Aufgabe für mich und die Fürstin der Finsternis zu erledigen. Es wird nicht einfach sein. Aber sie muss gelöst werden. Ihr werdet in die geheime Stadt Choquai gehen und euch dort unters Volk mischen. Der Herrscher dieser Stadt ist ein Vampir namens Fu Long. Er hat der Herrin heute einen Besuch abgestattet und ihr ein Geschäft vorgeschlagen - doch sie

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