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0891 - Fu Longs Rückkehr

0891 - Fu Longs Rückkehr

Titel: 0891 - Fu Longs Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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du vorhast, wärst du schon dreimal auf qualvolle Weise gestorben, Vampir.«
    Zu ihrem Erstaunen zuckte der Vampir vor ihr mit keiner Wimper und wich auch nicht zurück, als er antwortete. »Das weiß ich. Doch du bist neugierig, ob dem Oberhaupt meiner Familie gelingt, was du vergeblich tun wolltest.«
    »Und was ist, wenn es nicht gelingt, auch wenn ich deinen Dreckskerl von einem Blutsaugervater gewähren lasse?«
    »Nun, diese Entscheidung musst du ja erst treffen, wenn es soweit ist, Fürstin. Möglicherweise ist es richtig, dass es nicht beim ersten Mal gelingen wird. Niemand kennt die Grenzen der Magie Lucifuge Rofocales wirklich. Aber mein Vater hat Gründe, ihn aus dem Weg räumen zu wollen.«
    »Was für Gründe?«, hakte Stygia nach.
    »Diese Gründe sind nicht deine Sache, Fürstin.«
    Bei diesem Satz hatte Stygia das erste Mal den Eindruck, ihrem Gegenüber entgleisten die Gesichtszüge. Also hier lag der berühmte Hase im Pfeffer! Hatte sie doch recht gehabt mit ihrer Annahme.
    Sie lachte bösartig. »Glaub nicht, ich wüsste nicht, wer du wirklich bist, Fu Long. Du bist im Besitz des Hong Shi, der über die Träume des Kuang-Shi und die Tulis-Yon gebietet. Was hindert mich wohl deiner Meinung nach noch daran, dich zu töten, den Stein an mich zu bringen und das zu tun, wozu Lucifuge Rofocale zu dumm war?«
    Fu Long gab sich keine Mühe, seine Enttarnung zu vertuschen. Er hatte zwar gehofft, noch eine Weile unerkannt arbeiten zu können, aber vielleicht war er in der Hölle doch zu bekannt. Nun gut, damit würde er leben müssen. »Ich denke, du weißt sehr gut, dass ich den Stein nicht bei mir trage, Fürstin. - Ich will dir nicht drohen. Ich will mich nicht mit dir anlegen. Aber ich will - und ich werde! - Lucifuge Rofocale vernichten. Mit dir oder ohne dich. Warum, ist meine persönliche Sache, die dich nichts angeht. Du hättest nichts davon, dich mir in den Weg zu stellen, außer vielleicht Nachteile. Hältst du jedoch still, wirst du das nicht bereuen.«
    Stygia lehnte sich mit spöttischem Gesichtsausdruck zurück. Ihr Körper lag in seiner vollen Schönheit vor Fu Long. Wollen doch mal sehen, ob er darauf hereinfällt. Er wäre genau meine Kragenweite. Doch der Chinese blieb unbeeindruckt und sah sie nur weiter abwartend an.
    Nach einer langen Pause meinte Stygia: »Nun gut, Vampir. Ich werde dich gewähren lassen. Und ich werde sogar noch mehr tun: Wenn du es brauchst, werde ich dir meine Dämonen zur Verfügung stellen. Nur meine Amazonen sollst du nicht verwenden. Das steht nur mir zu.«
    Fu Long nickte kurz. »Ich werde sie vielleicht nicht brauchen.«
    Damit drehte er sich um und ging.
    Obwohl Stygia ihm stirnrunzelnd nachsah, bemerkte sie überrascht nach ein paar Sekunden, dass der Vampir einfach aus ihrer Halle verschwunden war.
    Wütend brach sie eine der steinernen Figuren, die die Armlehnen ihres Throns aus dunklem Lavagestein zierten, ab und warf sie mit einem zornigen Schrei nach den am nächsten stehenden Dämonen. »Los, hinterher! Sagt mir, wo er geblieben ist! Niemand verschwindet einfach so aus meinen Thronsaal, ohne dass ich es erlaube! Und findet heraus, wie man nach Choquai kommt!«
    ***
    Fu Long war nicht hundertprozentig zufrieden mit diesem Gespräch. Er hatte es einerseits geführt, weil er sich versichern wollte, dass sich die Fürstin der Finsternis aus seinem Krieg mit Lucifuge Rofocale heraushielt. Es war einfacher, nur gegen einen der beiden höchsten Höllenfürsten anzutreten, einen zweiten zu bekämpfen wäre dann doch zuviel gewesen. Er selbst stand erst am Anfang dieses Krieges, das wusste er.
    Doch er hatte auch gehofft, noch eine Weile unerkannt agieren zu können.
    Er hegte keinen Zweifel daran, dass es unter den unzähligen Dämonen, die in Stygias Thronsaal herumstanden, auch den einen oder anderen Spion von Lucifuge Rofocale gab. Und es lag ihm nun wirklich nichts daran, dass der Herrscher der Hölle erfuhr, dass sich Fu Long zu einem Rachefeldzug aufgemacht hatte, um ihn zu besiegen.
    Das würde nur gehen, wenn man seine Magie schwächen konnte, das hatte Stygia schon sehr richtig erkannt. Vielleicht ist sie doch nicht so dumm, wie Asmodis vermutet hat, dachte Fu Long und zog den Hong Shi aus seiner Tasche. Er beobachtete den tiefen, dunkelroten Schimmer in dem wie ein Stück Obsidian wirkenden, etwa faustgroßen Stein und bewunderte seine Schönheit. Die Farbe und auch die Glätte, aber auch die seltsame Wärme, die dem Stein innezuwohnen schien,

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