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0891 - Fu Longs Rückkehr

0891 - Fu Longs Rückkehr

Titel: 0891 - Fu Longs Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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an.
    Wieder einmal.
    ***
    Mit langsamen Schritten ging Fu Long zurück zu seiner Villa, die in altem, südchinesischen Stil rund um einen Innenhof angelegt war und in der er bis vor kurzem mit seiner Geliebten gelebt hatte.
    Unwillkürlich lenkten ihn seine Schritte in seine Bibliothek. Dort bewahrte er nicht nur chinesische Schriftrollen auf, die bereits vorher zu Kuang-Shis Besitz gehört hatten. Auch unzählige Magiebücher aus allen Kulturen und allen möglichen Sprachen waren dort in den Regalen verstaut.
    Er betrachtete die Bücher, die ihm einen seltsamen Trost vermittelten und seine Bestandsaufnahme erleichterten. Er besaß noch den Hong Shi. Oder besser, er hatte es dank Zamorra, seiner Assistentin Nicole und dem Silbermonddruiden und Vampirjäger Gryf ap Llandrysgryf fertig gebracht, ihn Lucifuge Rofocale wieder abzujagen Das war es wohl, was letztendlich zu der Racheaktion des Dämons geführt hatte. Fu Long goss sich eine Tasse von dem Tee ein, den ihm sein Diener gebracht hatte und nippte an der heißen und duftenden Flüssigkeit.
    Den Hong Shi besitze ich. Und damit auch die Macht, Choquai zu erhalten für die, die noch hier leben. Außerdem wird Kuang Shi so nicht auf die Menschheit losgelassen.
    Beim letzten Satz musste er schmunzeln. Die Menschheit! Ein Vampir, der sich zum Beschützer der Menschheit machte. Das wird Gryf ap Llandrysgryf wohl nicht gerade gut gefallen.
    Nun, das war wirklich ein Vorteil, den er auf seiner Liste als positiv verbuchen konnte.
    Dann waren da die Tulis-Yon. Die Tulis-Yon waren Kuang-Shis Wesen, seine Leibwache, wenn man so wollte. Große, Furcht erregende Werwölfe, die blutrünstiger waren als alles, was man sich vorstellen konnte, und mit deren Hilfe Kuang Shi die Herrschaft über diese Dimension des Multiversums hatte antreten wollen. War es das gewesen, was Lucifuge Rofocale gewollt hatte?
    Fu Long sah aus der breiten, offen stehenden Tür der Bibliothek in den Hof, in dessen Mitte ein großer Pfingstrosenbaum stand.
    Das ist das erste Mal, dass ich mir die Frage stelle, was Lucifuge Rofocale wohl wirklich mit dem Roten Stein anstellen wollte. Was war seine Absicht? Warum wollte er den Hong Shi haben? Ich habe die Höllenwesen zwar immer als zutiefst böse kennengelernt, aber es wäre sicher eines der wenigen Male, dass sie einfach nur so aus Spaß die Welt zerstören wollen, die sie doch nur zu beherrschen beabsichtigen. Es machte Dämonen in der Regel Spaß, andere Wesen zu quälen und umzubringen, das wusste Fu Long, aber gleich eine ganze Welt zum Untergang zu verurteilen, was mit einem freigelassenen Kuang-Shi unweigerlich passiert wäre? Was bezweckte Lucifuge Rofocale nur damit?
    Fu Long trank noch einen Schluck Tee. Ein interessanter Gedanke. Nicht, dass der chinesische Vampir den Ministerpräsidenten des Satans vor einem Fehler hätte bewahren wollen, aber ziellos waren Dämonen wirklich nur in den seltensten Fällen. Es war ihm klar, dass Rofocale irgendeine Absicht verfolgte, die noch ein Geheimnis war.
    Fu Long versuchte sich zu erinnern, was Zamorra zu diesem ganzen Themenkomplex gesagt hatte. Doch ihm fiel nichts ein. Kein Wunder, immerhin war Zamorra die meiste Zeit bewusstlos oder nicht bei Sinnen gewesen und selbst, als er wieder erwacht war, hatten er, Nicole Duval und Gryf andere Dinge zu tun gehabt. Lucifuge Rofocale den Roten Stein wieder abzujagen, zum Beispiel.
    Zamorra hatte lange als Kuang-Shis Hofzauberer Tsa Mo Ra in der chinesischen Vergangenheit gelebt. Eine Tatsache, die für den menschlichen Geist schwer fassbar war, selbst wenn es sich um einen so starken Geist wie den des Meistes des Übersinnlichen handelte. Fu Long hatte wieder und wieder davor gewarnt, den Hong Shi anzuwenden, der diese Art von Kraft schwächte, doch Zamorra war nichts anderes übrig geblieben, als den Stein und seine magischen Kräfte einzusetzen, als Nicole von Tulis-Yon verletzt worden war.
    Nach dem Sieg hatte Fu Long in Zamorra eine geistige Sperre zwischen ihm und dem Geist von Tsa Mo Ra geschaffen, damit sich beide Persönlichkeiten nicht mehr in die Quere kamen. Doch diese Barriere hatte nicht gehalten. Es war eigentlich mehr Glück als etwas anderes gewesen, dass es Nicole, Gryf und Fu Long gemeinsam und beinahe ohne die Hilfe Zamorras gelungen war, den Hong Shi vor Lucifuge Rofocale zu retten.
    Nun, immerhin das ist ja gelungen. Definitiv etwas auf der Haben-Seite, dachte Fu Long und ging unruhig ein paar Schritte in seiner Bibliothek auf und ab. Will ich

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