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0891 - Geschenk der Götter

Titel: 0891 - Geschenk der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich Aktivatorträger wie Tifflor und Adams davon nicht übermäßig beeindrucken lassen würden. Sie hatten zuviel erlebt. Sie kannten auch die Wirkung von Versuchen solcher Art. Es sprach für seinen ungebrochenen Kampfeswillen, daß er es trotzdem versuchte. „Wenn wir den Aufenthaltsort der drei „positiven" Gäa-Mutanten kennen, werden wir schnell und entschlossen handeln", versprach Tifflor. „Dann kann es für Yana zu spät sein", sagte Melissa herausfordernd. „Ich fürchte mich", flüsterte die Ägyptologin. „Noch lebst du, schöne Freundin", unterbrach Farrell. „Und wo Leben ist, ist Grund zur berechtigten Hoffnung."
    „Danke!" sagte Yana bitter.
    Die Aktion um die Pyramide war beendet. Die offenen Fragen und die tödlichen Probleme waren nicht geringer, sondern drastisch größer geworden. Der Gegner war namentlich bekannt. Seine Fähigkeiten und Möglichkeiten erfüllten alle mit kaltem Grausen und Schrecken, und es schien im Moment keine Abwehrmöglichkeit zu geben. Es sah so aus, als wären jene drei positiven Gäa-Mutanten die einzige Hoffnung, die sie hatten. Boyt Margor war tatsächlich so etwas wie der Staatsfeind Nummer eins. Und ausgerechnet die liebenswerteste und hübscheste Person aus dem Team war unmittelbar gefährdet. Allgemeine Ratlosigkeit, damit ließ sich dieses Treffen ganz präzise umschreiben. Es gab keine Möglichkeit, zu handeln und die gewaltige Gefahr abzuwenden.
    Als Torn Farrell einen nachdenklichen Blick auf Yana warf, erkannte er, daß sie kurz vor dem Zusammenbruch stand. Nur ein Rest von Beherrschung bewahrte sie davor, durchzudrehen. Torns Mitleid verwandelte sich innerhalb einer halben Sekunde in kalten Haß, zielgerichtete Wut und den Willen, zu vernichten.
    Weder er noch alle anderen in diesem Raum wußten, wie man diese Gefahr mit Aussicht auf minimalen Erfolg bekämpfen konnte.
    Er haßte Boyt Margor, obwohl er ihn nicht kannte. Als sich seine Blicke mit denen Chertos kreuzten, erkannte er bei seinem Freund denselben Entschluß. Die Lösung war geradezu archetypisch und bedeutetem Kampf und Sieg um jeden Preis.
    Torn Farrell stöhnte auf und murmelte: „Oh, verdammt!"
    Homer G. Adams begriff, was in den Männern vorging, und sagte leise und erbittert: „Wir werden auch das schaffen. Das, was die Menschheit hinter sich hat, ist so gigantisch. Margor wird uns nicht sehr lange aufhalten. Früher oder später ..."
    „Hoffentlich früher", ertönte Melissas aggressive Stimme. „...früher oder später werden wir ihn fassen. Dann erst kommt die wirkliche Auseinandersetzung."
    „Stets im entscheidenden Moment stellte sich heraus, daß die Welt und meinetwegen das Universum in Wirklichkeit von kleinlichen, psychopathischen und machtpolitischen Überlegungen beherrscht wird", sagte Tifflor. „Damit müssen wir uns abfinden."
    Torn stand auf und erklärte entschlossen: „Das sind Überlegungen, mit denen Sie sich abfinden müssen. Ich operiere eine oder mehrere Ebenen tiefer. Ich finde mich damit nicht ab."
    Yana begann endlich zu weinen und stieß hervor: „Ich habe Angst. Ich will nicht sterben. Wenn ich diesen Margor erwischen könnte ..." Ihre Stimme brach ab. „Mit dieser Einstellung sind Sie nicht allein, Yana", sagte Tifflor. „Wir tun alles, was wir können. Hoffentlich haben wir Erfolg. Ich wünsche es uns allen. Wir haben Erfolg dringend nötig."
    Die kleine Versammlung löste sich in betretenem Schweigen auf. Es wurde vorher beschlossen, daß Yana Sarthel ein Apartment in der Nähe von Torn Farrells Wohnung beziehen sollte. Sie würde Tag und Nacht bewacht werden. 4.
    Für eine bestimmte Zeit schien das ganze Land verändert zu sein. Das Geschenk der Götter strahlte seine Wirkung auf Fellachen und Priester, auf Baumeister und die Personen des königlichen Haushalts aus. Ein Schaffensdrang ohnegleichen war ausgebrochen. Die letzten Nilüberschwemmungen waren zur richtigen Zeit gekommen, die Ernte gedieh, eine unbeschreibliche Freude erfüllte die Bewohner des Nillands. Niemals war es ihnen so gut gegangen.
    Der Pharao Chnemu Chuf uwar es, dem sie diesen Wohlstand, das Fernbleiben von Not und Krankheiten von den Menschen und das Fehlen von Seuchen beim Vieh verdankten. Seine Verehrung wuchs ins Grenzenlose.
    Die Chufu-Pyramide wuchs ebenso. Jetzt ragte bereits ein Drittel des Bauwerks in die Höhe. Die Anzahl der Arbeiter war noch gewachsen. Ranofer und Menketre waren fast ständig an der gigantischen Baustelle. Sie hatten bereits jetzt die zwei

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