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0892 - Der Höllenclub

0892 - Der Höllenclub

Titel: 0892 - Der Höllenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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besser, als ich annahm, und ich weiß ja, daß für mich alles vorbei ist.«
    »Das stimmt, Ann.« Ich streckte ihr die Hand entgegen, die sie nahm. So zog ich sie von ihrem Platz hoch und winkte Donata McBain zu, weil wir gehen wollten.
    Sie setzte sich noch nicht in Bewegung. Neben der Familiengruft blieb sie stehen, warf einen letzten Blick auf das Grab, schüttelte den Kopf, und ich sah, daß sie dabei die Hände zu Fäusten geballt hatte. Es war wohl der endgültige Abschied von Mann und Tochter, deren Leben mit dem ihrigen kaum Berührungspunkte gehabt hatte, aber das hatte sie erst durch mich erfahren müssen. Zum Glück für sie lag der Tod der beiden schon länger zurück, da konnte sie das neue Wissen besser verkraften.
    So wie wir gekommen waren, verließen wir den Friedhof auch wieder. Auf eigenen Füßen und gesund, abgesehen von den Druckstellen an den Hälsen, aber auch die ließen sich ertragen.
    Was uns allerdings in Ripon erwartete, davon ahnten wir nichts, als wir in den Rover stiegen, bei dem die Scheiben noch nicht zugefroren waren.
    Ich startete, und wir rollten langsam zurück nach Ripon.
    ***
    Der Tod hatte das Haus betreten!
    Er war kein Gespenst, kein Geist, kein Sensenmann, er war ein Mensch auf zwei Beinen, bewaffnet, in Schwarz gekleidet, mit ebenfalls schwarzen Haaren, die im Nacken einen Zopf bildeten. Der Tod trug in der linken Hand einen ebenfalls dunklen Koffer.
    Der Tod hatte auch einen Namen. Er hieß Don Farell, und er besuchte an diesem klaren, dunklen Winterabend das Haus eines gewissen Jasper McBain, der einmal zum Club gehört hatte. Seit rund drei Jahren war er tot, aber es gab noch so etwas wie ein Erbe, das sich in seinem Haus befinden mußte, und dieses Erbe wollte Don Farell an sich nehmen. Es war nicht mal wertvoll vom Äußeren her, sondern sah eigentlich harmlos aus. Zwei Bücher, mehr nicht.
    Bei ihnen kam es jedoch auf den Inhalt an. Farell und die anderen wollten nicht, daß diese Bücher in falsche Hände gerieten. Auch Jasper hatte aus ihnen gelernt. Letztendlich war es für ihn und seine Tochter nicht gut gewesen. Er hatte noch nicht die Reife besessen und war dabei in Dinge hineingeraten, die er nicht überblicken konnte.
    Dabei war er davor gewarnt worden, irgendwelche Experimente zu unternehmen, aber Theorie und Praxis waren eben zwei verschiedene Paar Schuhe.
    Hinter der geschlossenen Tür war Don Farell stehengeblieben. Er wußte nicht, ob sich noch jemand im Haus befand. Von draußen hatte es einen stillen, verlassenen Eindruck gemacht. Licht hatte nur in dem zum Haus gehörenden Geschäft gebrannt. Der kleine Gemischtwarenladen wurde von McBains Witwe betrieben.
    Farell befand sich in einem relativ großen Vorraum. Er konnte unter zwei Türen wählen. Eine würde ihn in den Bereich des Geschäftes führen, die wollte er nicht nehmen. Die zweite Tür würde ihn in die Wohnung bringen, und dort wollte er hin.
    Er entschied sich für die vor ihm liegende, nachdem er seine Taschenlampe kurz hatte aufblitzen lassen. Er öffnete die Tür sehr leise, stand wieder im Dunkeln und lauschte.
    Zu hören war nichts.
    Keine normalen Geräusche. Weder Musik noch irgendwelche Laute oder Stimmen aus der Glotze.
    In dem Haus lastete eine gespannte Ruhe.
    Wieder trat die Taschenlampe in Aktion. Er sah vor sich eine Treppe und links von ihr einen parallel dazu verlaufenden Gang, der auch zum Laden führte.
    Für Farell war die Treppe wichtiger. Ziemlich breite Stufen, ein dunkles Geländer, ein Teppich auf den Stufen, es sah alles sehr sauber und gediegen aus.
    Und es war noch immer kein fremder Laut zu hören. Allmählich gelangte Farell zu der Überzeugung, daß er sich allein im Haus aufhielt. Um seine Lippen spielte ein kaltes Lächeln.
    Besser hätte es für ihn nicht kommen können.
    Er bemühte sich nicht mal, besonders leise zu sein. Mit langen Schritten stieg er die Treppe hoch, erreichte die erste Etage und damit auch den Wohnbereich.
    Er machte Licht.
    Vor ihm lag ein Flur. Leer natürlich, abgesehen von einer mit Kleiderbügeln gespickten Garderobe.
    Türen befanden sich an der rechten als auch an der linken Seite. Man konnte zur Straße und nach hinten hinaus wohnen.
    Farell ließ das Licht brennen. Er bewegte sich ruhig, als er sich an die Durchsuchung machte. In den ersten beiden Räumen fand er seine Theorie betätigt. Im Haus hielt sich niemand auf. Er wurde forscher und schneller. Je rascher er die kleine Stadt Ripon verließ, um so besser war es für

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