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0892 - Der Höllenclub

0892 - Der Höllenclub

Titel: 0892 - Der Höllenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war ich so dicht bei ihm, daß ich zutreten konnte.
    Diesmal erwischte ich den Brustkorb.
    Die Knochen brachen. Sie purzelten auseinander. Anschließend rutschten sie über die glatte Erde hinweg, und ich trat zur Seite, was mir vor die Füße glitt.
    Den Rest erledigte mein Kreuz!
    Abermals vernahm ich dieses sägende Singen und schaute zu, wie die Knochen zu einem gelblichen Mehl wurden, das wie weggestreut auf dem Boden klebte.
    Das also war es gewesen.
    Ich blieb für einen Moment stehen, ließ das Kreuz wieder verschwinden und stellte fest, daß ich kaum sprechen konnte. Die Finger hatten sich einfach zu tief in meinen Hals gegraben.
    Die beiden Frauen schauten mich an. Sie sahen auch, wie ich die Schultern hob, zu ihnen ging und dabei das Licht der Leuchte über die Gruft wandern ließ.
    Donata McBain trat einen zögernden Schritt nach vorn. Sie wollte mich ansprechen, aber sie wußte nicht, was sie sagen sollte. Verlegen zupfte sie an ihrem Schal. Vor den Lippen kondensierte der Atem. »Ich kann nicht mal weinen«, sagte sie schließlich.
    »Das verstehe ich.«
    »Obwohl es doch mein Mann und meine Tochter gewesen sind, John.«
    »Vielleicht sind sie schon zu lange tot gewesen.«
    »Mag sein«, murmelte sie, dabei ins Leere schauend, »mag sein. Trotzdem hätte ich Tränen haben müssen. Jetzt komme ich mir schäbig vor.« Sie schüttelte den Kopf. »Und was wir hier gesehen haben, das war kein Film, das hat sich alles tatsächlich abgespielt. Auch wenn ich mich wiederhole. Was ist nur aus dieser Welt geworden, John?«
    »Nichts, Donata. Sie hat sich im Prinzip nicht verändert. Sie ist immer so gewesen.«
    »Meinen Sie?«
    »Davon bin ich überzeugt.« Ich deutete in die Runde. »Es haben sich nur die Verhältnisse verschoben. Über die Dinge, die früher einmal tabu waren, über die wird heute geredet. Man nimmt sie auch ernst, und man zeigt nicht mehr unbedingt die Furcht unserer Vorfahren. Aber darüber zu diskutieren, ist wohl hier nicht der richtige Ort.«
    »Sie haben recht. Ich werde diesen Friedhof auch so schnell nicht mehr betreten. Kann sein, daß man mich erst als Tote wieder auf dieses Gelände schaffen wird.« Sie strich über meine Wange. Ich spürte dabei ihren Handrücken. »Danke John, ich möchte mich bei Ihnen bedanken. Ohne Sie wäre es schlimm geworden.«
    »Das ist nicht gesagt.«
    »Aber für Sie ist der Fall nicht beendet - oder?«
    »Das ist er leider nicht. Ich muß noch erfahren, was dahintersteckt. Diese mystische Bruderschaft, der ihr Mann angehört hatte, spukt mir noch immer im Kopf herum.«
    »Manchmal nannte er sie auch den Höllenclub!«
    »Bitte?«
    »Ja, ich habe mich nicht verhört. Es ist mir plötzlich wieder eingefallen. Er hat von einem Höllenclub berichtet, und er war bestimmt nicht das einzige Mitglied.«
    »Kennen Sie noch andere?«
    »Nein, um Himmels willen, wo denken Sie hin? Das auf keinen Fall. Ich kenne niemanden aus dieser Szene. Ich habe auch nie nachgefragt, das wollte er nicht. Wie es allerdings aussah, hat er meine Tochter Melanie damals eingeweiht. Sie sind gemeinsam gestorben. Ich kenne ihr Motiv nicht, aber es wird eines gegeben haben. Davon bin ich jetzt überzeugt. Nur wird es mir nichts bringen, wenn ich es herausbe- komme. Aber bei Ihnen, John, ist das etwas anderes.«
    »Stimmt genau.«
    »Und was haben Sie jetzt vor?«
    »Ich werde natürlich wieder mit Ihnen zurück in den Ort fahren und mich noch einmal im Zimmer Ihrer Tochter umschauen, wenn Sie gestatten, Donata.«
    »Aber sicher. Sie dürfen alles. Was ich erlebt habe, das ist, Himmel, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Jedenfalls ist es schrecklich genug, und ich will auch nichts mehr davon in meinem Haus behalten. Ich möchte es sauber haben, verstehen Sie?«
    »Sehr gut sogar.«
    »Danke, das wollte ich nur wissen.«
    »Moment noch, Donata.« Endlich kam ich dazu, mich um Ann zu kümmern. Sie sah etwas verloren aus und hatte sich auf der Kante eines Grabsteins niedergelassen oder mehr abgestützt. Dabei starrte sie ins Leere. Erst als ich sie berührte, schreckte sie hoch, schaute mich an und entdeckte das Lächeln auf meinem Gesicht.
    »Wie geht es Ihnen, Ann?«
    Sie holte tief Luft. »Wissen Sie, Mr. Sinclair, ich habe es geschafft, abzuschalten. Ich bin froh darüber. Ich habe mir vorgestellt, daß ich nicht dazugehöre und alles nur ein böser Traum ist. Können Sie das verstehen oder nachvollziehen?«
    »Ja, das kann ich.«
    »Dann bin ich auch zufrieden. Es geht mir sogar

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