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0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

Titel: 0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es war möglich, es war sogar so gut wie sicher. Aber wenn er sich schon mal überwunden hatte, warum ging er dann wie ein Fremder, wie ein Neuling, wie jemand, der sich nicht auskannte und etwas Fremdes erlebte?
    Oder waren es andere Geräusche als nur die Echos irgendwelcher vorsichtig gesetzter Schritte?
    Der Brandstifter blieb in der Hocke, schaute zur Tür und lauschte. Ja, es stimmte. Er hatte sich nicht getäuscht. Da kam jemand die Treppe hoch, aber er wußte mit den Geräuschen nicht viel anzufangen.
    Verdammt noch mal, Konnex konnte doch normal gehen. Er wußte schließlich, wer hier oben wartete.
    Corky wurde es zu bunt. Er ballte die rechte Hand zur Faust und schnellte aus seiner hockenden Haltung in die Höhe. Da er zu lange unbequem gesessen hatte, spürte er einen leichten Schwindel, als er stand, der aber war schnell vorüber.
    Er ging zur Tür und stellte fest, daß er sich so lautlos anschlich wie ein Indianer, als sollte ihn der andere nicht hören. Auf der Schwelle blieb er stehen. Unter seinen Schuhen knirschten winzige Steine. Er lauschte in den Flur hinein und wurde ärgerlich, daß er von dort nichts mehr hörte. Die Tritte des anderen waren verstummt.
    Will der mich verarschen? fragte er sich in Gedanken.
    Corky wurde sauer und zugleich unsicher. Plötzlich dachte er daran, daß es auch eine andere Person sein konnte. Möglicherweise der Penner, der sich trotz des Schlags noch aufgerafft hatte, um nachzuschauen, was im Haus passierte.
    Wenn es so war, brauchte er trotzdem keine Furcht zu haben, denn mit derartigen Typen würde er schon fertigwerden, das gehörte zu seinen leichtesten Übungen.
    Warum traute er sich jedoch nicht weiter?
    Die Stille machte ihn plötzlich nervös. Sie war anders als die normale, zumindest bildete er sich das ein. Er spürte hinter seiner Stirn den Druck, als würde dort das Blut allmählich anfangen zu brodeln.
    Durch die Nase holte er Luft, stieß sie zwischen den Lippen wieder hervor, räusperte sich und wollte eigentlich einen Schritt nach vorn gehen, doch er zögerte, weil ihm auf einmal ein Gedanke durch den Kopf gehuscht war.
    Eine Falle!
    Es konnte durchaus eine Falle sein, in die er hineingestolpert war.
    Mist, dachte er. Laß dich nicht ins Bockshorn jagen. Du bist bisher mit jedem Typ fertiggeworden, der dir ans Leder wollte, das wird auch mit dem Penner so sein, falls er dich angreift.
    Durch diesen Gedanken beflügelt, ging er einen Schritt nach vorn und trat aus dem unmittelbaren Bereich der Tür heraus.
    Er schaute sofort nach links, wo die Treppe begann. Jetzt ärgerte er sich über die Dunkelheit, die im Treppenhaus jede Aktivität zu ersticken schien, Da verschmolz einfach zuviel miteinander, und er war nicht in der Lage, irgendwelche Umrisse auszumachen, aber er glaubte nach einigen Sekunden, die Gestalt zu sehen, die auf der viert- oder fünftletzten Stufe stand und sich nicht rührte. Sie war wie festgewachsen. Sie war einfach da und traute sich nicht weiter.
    Corky fiel ein, daß seine Taschenlampe noch neben dem Kanister lag. Er ärgerte sich darüber, sie nicht mitgenommen zu haben, und er überlegte, ob er zurückgehen und sie holen sollte.
    Er entschied sich dagegen. Dafür flüsterte er Konnex' Namen in die Dunkelheit.
    Das Geräusch wehte über den Treppenabsatz hinweg und die Stufen herab. Konnex mußte es einfach gehört haben, nur reagierte er nicht darauf. Er blieb stehen.
    »He, du Hundesohn, was ist…?«
    Konnex hob den rechten Arm, um ihn wenig später zu senken. Er winkte nur ab.
    Corky überlegte. Der Geruch des ausströmenden Benzins erreichte seine Nase, und er dachte daran, daß es Zeit wurde, das Zeug in Brand zu stecken. Er hatte von dem üblichen Vorhaben Abstand genommen, eine Benzinspur die Treppe hinab zu legen, er würde das Feuer in diesem Zimmer unter dem Dach entfachen, das mußte reichen. Der Fluchtweg ist zwar länger, aber ich werde es schon schaffen. »Ich zünde das Ding hier jetzt an. Verzieh dich lieber jetzt schon, Konnex.«
    Corky war noch immer verwundert, drehte sich dann um. Wenn Konnex nicht wollte, sollte man ihn lassen, Er hatte mal wieder seine Touren, aber das Geld würde ihm gekürzt werden, das stand für Corky schon jetzt fest. Er drehte sich um, ging zu dem Holzstapel und packte wieder den Kanister.
    Sekunden später gluckerte die erste Ladung Benzin aus der Öffnung.
    Sie klatschte auf das Holz, tränkte das alte Papier und floß in alle Ritzen und Lücken.
    Der Geruch verstärkte sich. Er

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