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0895 - Im siebten Kreis der Hölle

0895 - Im siebten Kreis der Hölle

Titel: 0895 - Im siebten Kreis der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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Augen zusammen, um die dunkle Gestalt am Himmel besser erkennen zu können.
    »Das darf doch wohl nicht wahr sein!«
    Zamorra stöhnte auf, er wollte es nicht glauben, was er gerade sah. Don Jaime fiel vom Himmel!
    ***
    Einige Meter über dem Boden gelang es dem Vampir noch einmal, kurz seine Fluggestalt anzunehmen, sodass sein Fall zumindest abgebremst werden konnte. Trotzdem fiel Don Jaime unsanft auf die Erde. Ein Mensch hätte sich zumindest die Arme bei dem Aufprall gebrochen.
    Jaime stand mit zitternden Knien auf. Er blickte Zamorra und Nicole an als könne er nicht glauben, dass sie hier waren.
    »Was ist geschehen, dass du hier so eine Show abziehst?«, fragte Zamorra und versuchte, so viel Schärfe wie möglich in seine Stimme zu legen. Merlins Stern , sein Amulett, erwärmte sich leicht, ging aber nicht gegen den Vampir vor.
    Jaime gab keine Antwort, er blickte die beiden Franzosen nicht länger an, sondern sondierte hektisch die Umgebung und sogar den Himmel.
    »Du bist auf Arme und Beine gefallen und nicht auf den Kopf«, sagte Zamorra ungehalten. »Also kannst du mir auch ordentlich antworten, oder etwa nicht?«
    »Das weiß ich selbst, Bruder«, brummte Don Jaime.
    »Ich bin nicht dein Bruder, das habe ich dir schon hundertmal gesagt«, fauchte Zamorra zurück.
    »Sie sind hier«, murmelte Don Jaime, der immer noch die Umgebung betrachtete, sichtlich beunruhigt. »Irgendwo, nicht weit entfernt.«
    »Wer sind sie?«, wollte Nicole Duval wissen. »Wen meinst du damit?«
    »Damit kann er eigentlich nur uns meinen«, erklang eine helle weibliche Stimme hinter Nicoles Rücken. »Er gehört uns.«
    Don Jaime zuckte zusammen, es sah aus, als wollte er jeden Augenblick davonlaufen. Zamorra und Nicole drehten sich um und blickten auf die ihnen unbekannte Sprecherin, die wie aus dem Nichts erschienen war.
    Sie sahen eine spärlich bekleidete Frau asiatischer Abstammung, die mehrere Waffen bei sich trug und damit wie eine Amazone aus alter Zeit auf sie wirkte. Sie wussten nicht, wie recht sie damit hatten. Auf dem linken Arm und dem linken Bein hatte die Kriegerin zwei helle Tätowierungen aufgebracht. Hinter ihr bewegten sich zwei kleine, schwarze, drachenähnliche Gestalten. Zamorra schaute einmal kurz zu Nicole. Seine Gefährtin nickte, auch sie hatte bemerkt, dass die beiden Schattendrachen genau die gleiche Form hatten wie die Tätowierungen auf der linken Körperseite der jungen Frau.
    »Schön, das zu wissen«, sagte Zamorra mit einem ironischen Tonfall. »Aber es wäre noch schöner, wenn wir wüssten, mit wem wir es zu tun haben. Mein Name ist…«
    »… Professor Zamorra, das weiß ich«, unterbrach ihn die Amazone, und sie klang dabei sehr gelangweilt. »Die äußere Ähnlichkeit mit diesem Subjekt ist ja nicht von der Hand zu weisen.«
    Der Professor hob beide Augenbrauen. Hinter der Frau schwebte ein Irrwisch in der Luft. Die Hilfsdiener hatten Zamorra und Nicole bisher nur in der Hölle gesehen.
    »Hör nicht auf sie, Bruder«, drängelte Don Jaime. »Sie und ihre zwei Feuerspucker wollten mich umbringen!«
    »Dieses Subjekt , wie Sie so schön sagten, hat uns extra hierher bestellt«, erklärte der Parapsychologe, »also würde ich mich gern ungestört mit ihm unterhalten. Abgesehen davon wissen wir immer noch nicht, wie Sie heißen und was Sie hier zu suchen haben.«
    Die Amazone verzog spöttisch den Mund.
    »Mein Name ist Ling«, antwortete sie, »und ich bin eine Art… Leibwächterin.«
    »Von wem, wenn ich fragen darf?«
    »Sie dürfen fragen, aber das tut nichts zur Sache«, kanzelte sie ihn ab wie einen kleinen dummen Jungen. Sie zeigte mit der Hand auf den Vampir. »Außerdem nehme ich ihn jetzt mit.«
    Don Jaime stöhnte kurz auf und verbarg sich hinter Zamorra. Nicole hielt den Atem an. Das Auftreten dieser Ling, der arrogante Tonfall und das Bestimmende gefielen ihr überhaupt nicht. Sie wartete nur darauf, dass Zamorra explodierte.
    »Was soll das bedeuten, Leibwächterin Ling?«, fragte Nicole. Jeder, der sie kannte, wusste, dass bei dieser Betonung äußerste Vorsicht angebracht war. »Wir mögen es nicht, wenn man uns wie den letzten Dreck behandelt.«
    Ling zog beide Augenbrauen in die Höhe.
    »Habe ich das?«, erkundigte sie sich in unschuldig klingendem Tonfall. »Da müssen Sie sich wohl verhört haben. Sie beide sind mir völlig egal, aber der da nicht.«
    Auf ein Handzeichen von ihr flogen die beiden Schatten zwischen Don Jaime und die beiden Franzosen. Feuergeifer rann ihre

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