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0895 - Im siebten Kreis der Hölle

0895 - Im siebten Kreis der Hölle

Titel: 0895 - Im siebten Kreis der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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Mäuler hinab, Rauch quoll aus ihren Nüstern. Sie gaben Geräusche von sich, die an das Knurren eines Bären erinnerten.
    »Brav, meine Lieben«, versuchte Ling ihre Begleiter zu beruhigen. »Wenn die beiden klug sind, dann legen sie sich nicht mit euch an.«
    »Hilf mir, Bruder«, klagte der Vampir.
    Wenn es nach Zamorra gegangen wäre, dann hätte Don Jaime irgendwo vergammeln können, aber die Art, wie Ling mit ihm und Nicole umging, ließ Zorn in dem Parapsychologen aufsteigen.
    »Schluss mit diesem Theater!«, herrschte er die Amazone an. Der Irrwisch erschreckte sich und stieg einige Meter in die Höhe. »Wir lassen nicht so mit uns umspringen. Noch nicht einmal Stygia oder Lucifuge Rofocale wagen es, uns so zu behandeln.«
    »Dann wird es aber Zeit«, sagte Ling und lachte dabei.
    Sie stieß einen kehligen Laut aus, der größere Drache drehte sich um und wandte sich gegen Zamorra und Nicole. Flammenspeere entwichen aus seinen Nüstern. Sein kleiner Artgenosse sprang auf Don Jaimes Rücken und legte seine Krallen um den Hals des Vampirs, Er lenkte Jaime, bis der vor Ling stand. Dann sprang der Schattendrache auf den Boden und half seinem großen Bruder, die Franzosen in Schach zu halten.
    Zamorra überlegte fieberhaft, was er gegen die magischen Wesen unternehmen könnte, doch Merlins Stern erhitzte sich nur und half nicht, Stygias Geschöpfe anzugreifen. Das Amulett war vor etwa 1000 Jahren von Merlin aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen worden, indem der Zauberer »einen Stern vom Himmel holte«. Seit sich das künstliche Bewusstsein Taran wieder im Amulett befand, waren die Funktionen leicht gestört. Das Amulett versuchte normalerweise als bedrohlich und gefährlich eingestufte Gegner anzugreifen. Seine magischen Schläge in Form silberner Blitze waren meist verheerend. Außerdem versuchte Merlins Stern , seinen Träger vor Angriffen feindlich gesinnter Magie durch eine Art grünlich wabernden Energieschirm zu schützen, der den Körper des Trägers umfloss und bei Körperkontakt auch eine zweite Person mit einbeziehen konnte.
    Normalerweise.
    Aber in diesem Fall unternahm Merlins Stern sehr zu Zamorras Bestürzung nichts, was bedeutete, dass keine schwarze Magie im Spiel war. Zamorra konnte sich das nicht erklären. Er schätzte diese Ling nicht als Hexe ein, hätte aber nicht sagen können, warum. Nicht vom Alter her, denn wenn er an den Silbermonddruiden Gryf ap Llandrysgryf dachte, der kaum älter als 20 aussah und in Wirklichkeit mehr als 8000 Jahre zählte, wusste er, wie sehr der äußere Anschein trügen konnte. Es war eher ein Gefühl, dass er die Amazone anders bewertete - trotz ihrer beider »Schatten« und des Irrwischs an ihrer Seite.
    Zamorra schrieb mit beiden Händen einige Zeichen in die Luft und wob ein kaum sichtbares magisches Netz, das er in Richtung der Schattendrachen lenkte und schließlich auf sie warf. Das Netz schlang sich eng um die beiden Zauberwesen und ließ ihnen kaum Bewegungsfreiheit.
    Don Jaime wollte diese Sekunden der Ablenkung nutzen und verschwinden. Doch der Irrwisch hatte aufgepasst; er stieß einen schrillen Pfiff aus und warnte Ling damit.
    Die Kriegerin starrte den Vampir an, dabei leuchtete das ebenfalls eintätowierte Zeichen zwischen ihren Augen auf. Don Jaime griff sich an die Brust und sank in die Knie, ohne einen Laut von sich zu geben.
    »Stärker wollen wir es doch nicht machen«, spöttelte Ling. »Sonst kannst du Stygia und Lucifuge Rofocale keine Antworten mehr geben.«
    Don Jaime sagte nichts darauf, nur sein Blick fragte gequält: Warum? Welche Aufklärungen oder Lösungen zu welchen Problemen und Fragenkonnte er den beiden obersten Wesen der Hölle schon anbieten?
    Dann fiel der Vampir vornüber.
    ***
    Noch während Don Jaime mit dem Gesicht auf den Boden fiel, bespien sich beide Drachen mit Feuer. Zamorras magisches Netz loderte auf und konnte dem Höllenfeuer nicht lange standhalten, es zerfaserte nach wenigen Sekunden und gab die Schattenwesen frei.
    Die Drachen waren befreit! Sie versuchten jetzt, Zamorra in die Zange zu nehmen. Um Nicole Duval kümmerten sie sich seltsamerweise nicht. Es schien, als würden sie Zamorras Gefährtin nicht wahrnehmen.
    Der Meister des Übersinnlichen versuchte es mit dem neuen Weben eines magischen Netzes. Doch kaum hatte er das bewerkstelligt, spien Stygias Wesen erneut Feuer und zerstörten das Netz.
    Nicole versuchte, hinter die Rücken der Drachen zu gelangen, doch Ling hatte aufgepasst. Die

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