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0895 - Im siebten Kreis der Hölle

0895 - Im siebten Kreis der Hölle

Titel: 0895 - Im siebten Kreis der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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antun!«
    Lucifuge Rofocales Gesicht wirkte im Licht der flackernden Flammen, als wäre es aus Stein gehauen.
    »Du wirst in einen Stein gebannt und auf dem Grund des Tümpels der brennenden Seelen versenkt. All die Millionen, die zum Chor der brennenden Seelen zählen, werden über dich hinwegtrampeln - und du wirst jeden Schritt spüren. Du wirst sehen und hören können, zumindest die Füße auf deinem Gesicht, falls mal etwas Licht bis dorthin fällt und das Geheul des Chores. Aber sonst kannst du nichts tun, noch nicht einmal reden… Und zum Schluss präsentiere ich dich dem größten Feind der Hölle: Professor Zamorra. Er soll genau so enden wie du.«
    Alles um Don Jaime herum schien zu gefrieren. Er sah auf seine Arme und stellte fest, dass sie durchscheinend wurden. Mit unwiderstehlicher Gewalt wurde Jaime in einen über zwei Meter durchmessenden und 50 Zentimeter dicken Stein mit Scheibenform gezogen und auf dessen Oberfläche angebracht. Und er sank immer tiefer in das harte Material ein. Sein Körper befand sich in dem Stein. Keine von Jaimes Extremitäten ragte heraus, die Oberfläche des Steins war absolut glatt.
    Lucifuge Rofocale fuhr die Krallen aus und strich damit über den Stein, beziehungsweise dort, wo sich der Brustkorb seines Gefangenen befand. Don Jaime stöhnte laut auf und wand sich vor Schmerzen. Es wirkte, als würde er sich in einem lebensgroßen Fernsehschirm befinden.
    »Das ist das Einzige, was ich dir lasse«, lachte Satans Statthalter. »Stöhnen und dich winden. Sonst macht das Ganze ja keinen Spaß, wenn ich komme und dir dabei zusehe.«
    Don Jaime konnte nicht glauben, in welchen Albtraum er gerateji war. Er wünschte sich nur, von hier verschwinden zu können.
    »Und jetzt machen wir uns auf zu deinem endgültigen Aufenthaltsort«, sagte Lucifuge Rofocale jovial. »Du bist doch sicher schon gespannt, wo du den kümmerlichen Rest deines Lebens verbringen wirst.«
    Das war Don Jaime absolut nicht. Er wollte schreien vor Angst und mit den Händen gegen den Stein schlagen, aber das würde er nie mehr können.
    »Noch eins« sagte LUZIFERs Ministerpräsident in verschwörerischem Tonfall. »Selbstverständlich wird auch deine Seele brennen, damit du im Chor mitsingen kannst. Du willst ja bestimmt keine Sonderbehandlung bekommen.«
    Er fühlte sich nicht so übersprudelnd, wie er sich gab. Im Gegenteil, während des Verhörs und Don Jaimes Verbannung in den Stein, spannten die Narben wieder und erneuter Schmerz durchflutete den Herrn der Hölle. Er hatte sich wohl etwas übernommen.
    Wenigstens brachen die Narben nicht wieder auf.
    Die Steinplatte flog hinter Lucifuge Rofocale her, gelenkt durch dessen Magie. Don Jaime deZamorra sah die Felswände an den Gängen, die zu den Tümpeln der brennenden Seelen führten und er wusste, dass sie das Letzte waren, was er in seinem Leben sehen würde.
    ***
    »Das wirst du mir büßen!«, hatte Ling ausgestoßen.
    Die Amazonen standen mit vor Schmerz verzerrten Gesichtern an der Felswand. Ihre Muskeln gehorchten nach den Stromschlägen noch nicht wieder richtig. Sie rieben sich über Arme und Beine, um die gequälten Muskeln zu entkrampfen.
    »Versprich nur das, was du auch halten kannst«, riet Zamorra.
    Das Energienetz zerfiel. Zu seiner Aufrechterhaltung hätte Zamorra weit mehr Magie benötigt, aber er benötigte seine Kräfte, um gegen die Kämpferinnen überleben zu können.
    Ling fühlte sich noch schwach, dennoch sprang sie auf Zamorra zu, um ihn mit bloßen Händen anzugreifen. In der Beherrschung des Schwertes war sie im Vorteil, aber im Nahkampf besaß der Meister des Übersinnlichen die größere Erfahrung.
    Er wusste um die Gefährlichkeit der Amazonen und hatte keine Skrupel, sich gegen diese Frauen zu wehren. Er sprang zur Seite, ergriff Lings Arm und hebelte die Kriegerin aus.
    Tigora und Tanera sahen erschrocken zu, wie schnell sich ihre Gefährtin auf dem Boden wiederfand.
    Noch ein Ereignis passierte blitzschnell.
    Zamorra machte sich »unsichtbar«.
    Diesen Trick hatte er vor vielen Jahren bei einem tibetischen Mönch gelernt. Durch eine besondere Art der Konzentration ließ die »körpereigene« Aura nicht über die Grenzen seines Körpers hinaustreten, so dass sie von anderen nicht wahrgenommen werden konnte. Sie erkannten ihn nur dann, wenn er sie berührte, verloren ihn aber sofort wieder aus dem Gedächtnis, wenn er weiterging.
    Somit konnte er sich notfalls sogar durch eine Menschenmenge bewegen, ohne bewusst

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