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0895 - Im siebten Kreis der Hölle

0895 - Im siebten Kreis der Hölle

Titel: 0895 - Im siebten Kreis der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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und Unterwelten, man musste sie nur sehen, um sie benutzen zu können. Nicht jedes magisch begabte Wesen konnte das. Um an einen anderen Ort zu gelangen, musste man, wie beim zeitlosen Sprung der Silbermond-Druiden, eine exakte Zielvorstellung haben. Im Gegensatz zum zeitlosen Sprung verstrich jedoch bei der Benutzung einer Paraspur eine kleine Zeitspanne.
    Fooly war eines der wenigen Lebewesen, die eine Para-Spur benutzen konnten. Das wusste Nicole seit einem Abenteuer, das sie vor vier Jahren erlebt hatte.
    »Und worauf wartest du dann noch?«, trieb sie den 115jährigen Drachen an.
    »Wolltest du nicht noch deine Waffen holen?«, stellte Fooly eine Gegenfrage. »Den Dhyarra und den Blaster der Ewigen?«
    Nicole seufzte auf und nickte. Sie suchte Zamorras »Zauberzimmer« auf, den Kaum, in welchem er mit Magie zu experimentieren pflegte. Nicole betrat das Zimmer, holte die Kampfutensilien und war innerhalb von zwei Minuten wieder bei dem Jungdrachen, der erst nach seinem Erwachsenwerden wieder ins Drachenland zurückkonnte.
    Fooly ergriff ihre Hand und konzentrierte sich auf das Einfädeln in die nächste Para-Spur. Nicole spürte ein Ziehen, das nach ihr griff. Es war, als ob jemand sie in eine dunkle Röhre zog, die ständig von sternähnlichen Lichtblitzen erhellt wurde. Manchmal glaubte sie sogar, vorbeiziehende Sternennebel zu sehen.
    Unter normalen Umständen hätte Nicole dieses außergewöhnliche Erlebnis genossen, aber die Angst um Zamorra brachte sie fast um den Verstand.
    Nach wenigen Sekunden schon endete ihre Fahrt, und sie erlebten alles wie in einer schnellen Rückwärtsbewegung.
    Und dann befanden sie sich wieder im zweiten Stockwerk vor dem Nordturm von Château Montagne.
    »Was war das?«, fragte Nicole Duval, als sie den ersten Schreck verdaut hatte.
    »Das gibt's nicht«, knurrte Fooly. »Die Para-Spur hat uns wieder hinausgeworfen!«
    ***
    »Was hältst du hiervon?«, fragte die Fürstin der Finsternis, als sie den Thronsaal des Höllenherrschers betrat und gab Don Jaime einen Stoß, sodass dieser vor Lucifuge Rofocale hinfiel. »Auftrag erfolgreich ausgeführt.«
    Satans Ministerpräsident blickte lange auf den Vampir. Don Jaime deZamorra fühlte sich unwohl unter dem Funkeln der Dämonenaugen und kroch einige Schritte rückwärts.
    Dann blieb er bewegungslos sitzen.
    »Ich weiß gar nicht, was ich hier überhaupt soll«, erklang seine weinerliche Stimme. »Ich habe nichts getan, was eine Entführung rechtfertigt.«
    »Du redest nicht eher, bis ich geruhe, das Wort an dich zu richten!«, herrschte ihn Lucifuge Rofocale mit donnernder Stentorstimme an. Er trat vor Don Jaime, doch der kroch wieder einige Schritte zurück. Jetzt befand er sich genau über der Stelle, an der der Corr Zarkonn mit den Steinen eins geworden war.
    Unglauben stand im Gesicht des Vampirs geschrieben - und Angst.
    Pure Angst.
    Er wusste nicht, was mit ihm geschehen sollte, und diese Unkenntnis seines Schicksals machte ihn schier verrückt vor Furcht. Lucifuge Rofocale stand im Ruf, keine Gnade zu kennen und mit eiserner Hand zu regieren. Und Stygia stand dem Statthalter LUZIFERs in nichts nach.
    Sie war eher noch schlimmer, da sie immer glaubte, mindestens genauso grausam sein zu müssen wie ihr Vorgesetzter.
    »Auftrag erfolgreich ausgeführt«, wiederholte Stygia. Sie wartete auf ein - zugegeben selten erteiltes - Lob des Ministerpräsidenten.
    »Deine Amazone hat den Auftrag erfolgreich ausgeführt«, bestätigte Lucifuge Rofocale mit zufriedenem Unterton. »Ich hätte nicht gedacht, dass sie das schafft.«
    Vor allen Dingen nicht so schnell, fügte er in Gedanken hinzu, hütete sich jedoch, das laut zu sagen. Zu viel Lob machte seiner Meinung nach die Leute übermütig.
    »Aber nun müssen wir uns in aller Ruhe unterhalten«, wandte er sich an Don Jaime. »Ich habe schließlich schon lange genug darauf warten müssen.«
    Stygia begriff, dass sie damit entlassen war. Sie zeigte ihren Unmut über dieses Verhalten nicht, schließlich benahm sie sich genauso zu ihren Untergebenen.
    Sie verließ den Thronsaal, zuerst zu Fuß, und als sie sich draußen befand, versetzte sie sich in ihr Schloss. Die Schwefelwolke, die sie hinterließ, störte niemand.
    »Und nun zu uns, mein Freund«, sagte Lucifuge Rofocale.
    »Ich weiß gar nicht, was du von mir willst«, klagte Don Jaime. »Ich habe nie etwas getan, was der Hölle schadet.«
    »Du stammst nicht von hier«, unterbrach der Dämon das Gewimmer des Vampirs. »Du kommst aus

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