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0896 - Das Licht der Wurzeln

0896 - Das Licht der Wurzeln

Titel: 0896 - Das Licht der Wurzeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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nach.
    Langsam erhob sich die junge Frau.
    Sie war hier nicht allein…
    ***
    Professor Zamorra lief hinter dem Mann her, dessen Namen er noch immer nicht kannte. Die Hitze steigerte sich mit jedem Schritt, doch das war nicht alleine der Grund, warum Cosia, die Frau, in deren Körper Zamorra offensichtlich unfreiwillig geschlüpft war, immer weiter zurückblieb.
    Zamorra sah zu seinen, nein, zu Cosias Beinen herunter. Die Frau hatte sicher nie aktiv Sport betrieben, was auf ihrer Welt vielleicht auch nicht unbedingt üblich sein mochte. Auf jeden Fall verließen sie rasch die Kräfte. Zamorra fürchtete, er würde sich hier unten wohl rasch selbst zurechtfinden müssen, denn der Mann machte keinerlei Anstalten auf seine Begleiterin zu warten.
    An der nächsten Gangkreuzung musste er nach rechts abbiegen… und fand sich in einer absolut anderen Welt wieder!
    Zamorra stand an der Peripherie einer mächtigen Halle, die mit einer durchsichtigen Kuppel überzogen war. Er fragte sich unwillkürlich, aus was für einem Material diese Kuppel wohl bestehen mochte, denn Glas war das ganz sicher nicht. Zamorra konnte den Blick von der Kuppel nicht abwenden, denn sie zeigte die Schwärze des Alls in aller Pracht und Herrlichkeit. Da gab es keine Beeinträchtigungen, die durch eine Atmosphäre entstanden.
    Der Verdacht drängte sich ihm regelrecht auf: befand er sich in einem… Raumschiff?
    Endlich lenkte er seine Aufmerksamkeit auf das, was sich unter der Kuppel abspielte. Er erkannte schnell: Das hier war eine Art Sitzungssaal. Zamorra sah, dass sich hier sicher dreihundert Wesen versammelt hatten, die um den Mittelpunkt der Halle herumsaßen. Wesen schien ein passendes Wort zu sein. Ein großer Teil von ihnen trug durchaus menschliche Züge, gehörte zu den Humanoiden. Das bedeutete jedoch nicht, dass sie sich nicht zum Teil drastisch voneinander unterschieden.
    Ein nicht unerheblicher Teil der Anwesenden verbarg sich hinter Sichtschirmen. Die Gründe kannte der Professor natürlich nicht. Waren sie so verschieden vom Rest der anderen hier? Vielleicht gab es auch andere Motive - etwa die Möglichkeit, das ihr Äußeres sich schädlich auf andere auswirken konnte. Zamorra dachte da an die Meeghs und ihre Raumschiffe, deren Anblick einen Menschen in den Wahnsinn trieb.
    Dies hier war eine Versammlung - eine Ratssitzung.
    Zamorra blickte nach unten. Er trug wieder eine Hose! Die Wand hinter ihm war teilweise verspiegelt. Zamorra betrachtete die Person, in der er nun steckte. Ein junger Mann mit einer enorm breiten Nase und extrem kleinen Augen. Er beschloss, sich nicht weiter um seine Erscheinung zu kümmern.
    Der Parapsychologe konzentrierte sich auf das, was man ihm hier vorführte. Was war das? Geschichtsunterricht? Der war ganz sicher nicht für ihn geschaffen worden. Dennoch wollte er so viel wie möglich an Wissen in sich aufnehmen. Fragen konnte er später. Das hoffte er zumindest, denn erst einmal würde er einen Ausweg aus dieser… Imagination finden müssen.
    Merlins Stern schwieg nach wie vor wie der Sünder vor seinem Richter. Irgendwann würde Zamorra Merlin höchstpersönlich um ein endgültig klärendes Gespräch in Sachen Amulett bitten - oder ihn dazu zwingen, wie auch immer. Doch der alte Zauberer lag ja nach wie vor handlungsunfähig in der Regenerationskammer auf seinem Schloss. Wenn man ihn brauchte, war er nicht da! Doch Zamorra wollte nicht unfair werden - zumindest nicht allzusehr! - und verdrängte den Gedanken schnell wieder.
    In der Mitte des kreisrunden Saales hatten fünf Personen auf einem Podest Platz genommen. Offenbar die Leitenden dieser Veranstaltung. Zamorra hörte zu, wie dort gesprochen wurde.
    »Hat noch immer keine Kontaktaufnahme stattgefunden?«
    Der Frager schien eine Art Vorsitzfunktion zu haben. Er war groß gewachsen, offenbar vollständig behaart, denn seine nackten Arme und sein ganzer Kopf wiesen ein kurzes, leicht gelblich schimmerndes Fell auf. Der restliche Körper steckte in einer schlichten Uniform ohne jegliche protzigen Rangabzeichen; dass er darauf verzichtete, machte ihn Zamorra auf Anhieb sympathisch.
    In der ersten Reihe erhob sich eine ungewöhnlich schlanke Frau.
    »Das wäre sicher in dieser Situation viel zu gefährlich.« Sie sprach recht leise, doch in dem Kuppelsaal hätte man eine Stecknadel zu Boden fallen hören können. Die Atmosphäre hier war angespannt - jeder konzentrierte sich auf das Wichtigste. »Einen Lichtspruch könnte der Feind sicher abhören,

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