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0898 - Der Saboteur

Titel: 0898 - Der Saboteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Aber was hat das mit uns zu tun?"
    „Das wissen Sie ganz genau", preßte Hellmut unwillig hervor. „Nein, das wissen wir nicht!" wider-sprach Reginald Bull freundlich. „Wir können nur vermuten. Und ich nehme an, daß Sie uns immer noch mit diesem Verrückten identisch halten, der um-hergeht und allerlei Geräte zertrüm-mert. Wir sind unschuldig. Wollen Sie uns nicht wenigstens die Chance geben, eine faire Verteidigung aufzu-bauen?"
    Joscan Hellmut zögerte. Der Terra-ner fühlte Mitleid, denn Hellmut stand zwischen Baum und Borke.
    Er gehörte in die SOL und wünschte sich selbst deswegen zum Teufel, denn bei aller Liebe zu diesem Schiff war er doch ein vernünftiger Mann, dem die fanatisie-renden Parolen Gavro Yaals zuwider waren.
    Aber das Gespräch wurde mit Si-cherheit auch an anderer Stelle auf-merksam verfolgt. Bull war fest ent-schlossen, es diesen Menschen nicht leichtzumachen.
    Warum eigentlich nicht? fragte eine innere Stimme. Laß sie doch ziehen. Sie haben selbst gewählt.
    Und wer weiß - vielleicht sind sie sogar im Recht. Weißt du so genau, was sie zu ih-rem Glück brauchen?
    Sie sind Menschen! dachte er wü-tend. Sie gehören zu uns!
    Sie gehören sich selbst! korrigierte sein zweites Ich erbarmungslos.
    Bull schüttelte die zweifelnden Ge-danken wütend ab. „Die Entscheidung ist längst gefal-len", sagte Joscan Hellmut schließlich. „Ich habe keinen Einfluß mehr darauf. Ich muß Sie bitten, die SOL zu verlas-sen. Sie haben Zeit, die nötigen Vorbe-reitungen zu treffen."
    Der Bildschirm wurde dunkel. „Das war es wohl", seufzte Bull.
    Die beiden Männer sahen sich nach-denklich an. „Jetzt möchte ich allmählich wirk-lich wissen", murmelte Jentho Kan-thall, „wer hier auf unsere Kosten den Saboteur spielt!"
    Irmina Kotschistowa atmete heim-lich auf, als gleich nach der Ankunft in der SOL Gucky neben Sternfeuer ma-terialisierte. „Sieh an!" sagte er spöttisch. „Un-sere Mutantin!"
    Die Metabiogruppiererin zuckte zu-sammen, Sternfeuer wurde rot. „Es war nicht so gemeint", tröstete der Mausbiber.
    Und es war nicht nötig! dachte Ir-mina Kotschistowa wütend. Mußt du sie daran erinnern?
    Gucky gab sich ungerührt, aber er unterließ weitere Anspielungen. Sternfeuer überwand ihre Scheu er-staunlich schnell. Sie sah sich neugie-rig um. „Gefällt es dir?" fragte Gucky und machte eine gespielt großspurige Ge-ste. „Wenn du willst, zeige ich dir alles. Es geht ganz schnell. Ich nehme dich mit. Willst du?"
    Irmina Kotschistowa versteifte sich innerlich. Wollte er das Mädchen denn mit aller Gewalt auf den Geschmack bringen? Wenn ihre Vermutungen zu-trafen, konnte Sternfeuer leicht bei ei-ner solchen Gelegenheit das Telepor-tieren erlernen, und darm ...
    Aber der Mausbiber war ein geschickterer Psychologe, als Irmina ge-dacht hatte. Das Angebot bewirkte das Gegenteil dessen, was die Mutantin be-fürchtet hatte. Sternfeuers Neugierde wurde sogar gedämpft.
    „Später", sagte sie schüchtern. „Die Nachricht..."
    Und sie schritt schneller aus. Die Umgebung beachtete sie kaum noch. Gucky kannte den Weg. Da auch er sich beeilte, nahm Irmina Kotschistowa an, daß sich auf der SOL trotz Sternfeuers Abwesenheit nichts änderte.
    Wird es nicht Zeit, das Kind auf die Wahrheit vorzubereiten? dachte die Mutantin konzentriert. Gucky wandte den Kopf und sah sie resignierend an. Die Terranerin biß sich auf die Lippen. Sie hoffte, daß der Mausbiber sich die Sache genau überlegt hatte.
    Was, wenn die gefälschte Todes-nachricht die schlummernden Kräfte im Gehirn dieSes Mädchens endgültig freisetzte?
    Sie gelangten in einen relativ unbe-deutenden Kontrollraum in der Nähe des Hangars, in dem sie die Space-Jet verlassen hatten. Das war gut so, dachte Irmina Kotschistowa. Es wäre bodenloser Leichtsinn gewesen, -das Kind jetzt, in diesem kritischen Zu-stand, in die Nähe lebenswichtiger Einrichtungen der BASIS zu bringen. Der Kontrollraum war vielleicht sonst gar nicht besetzt. Jetzt hielten sich -wie zufällig - Roi Danton, Payne Ha-miller und ein gutes Dutzend Männer und Frauen darin auf. Sternfeuer sah sich zögernd um. Der Mausbiber nahm das Mädchen bei der Hand. „Komm", sagte er leise.
    Es wurde still. Sternfeuer schien es nicht zu bemerken. Aufgeregt sah sie auf den großen Bildschirm, vor dem der Mausbiber stehenblieb. Er zeigte auf einen Mikrofonring. „Du mußt deinen Namen nennen", erklärte er. „Und den deines Großva-ters."
    Das Kind zuckte sichtbar zusam-men. Aber es

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