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0898 - Der Saboteur

Titel: 0898 - Der Saboteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gehorchte. Das Bereit-schaftszeichen verschwand.
    An seiner Stelle erschienen Daten. Dazu kam das Bild eines Mannes, der zum Zeitpunkt der Aufnahme um die sechzig Jahre alt gewesen war.
    Der Mann hieß Sher Gunryn. Seine einzige Tochter wurde bereits an Bord der SOL geboren. Sie gab sich einen der dort üblichen Namen. Gunryn war - den Daten nach - ein völlig unauff äl-liger Mensch, der still und geduldig seiner Arbeit nachging. Seine Tochter heiratete ziemlich spät. Und sie bekam Zwillinge. Die Verwandtschaftsver-hältnisse waren somit geklärt. Irmina Kotschistowa dachte, daß man sich den Aufwand hätte sparen können, denn an Sternfeuers Reaktion war deutlich zu sehen, daß sie ihren Groß-vater auch ohne lange Erklärungen einwandfrei erkannte.
    Ein Film lief ab. Er erzählte in nüch-ternen Bildern die wahre Geschichte des Planeten Erde vom Mai des Jahres 3584 bis zum ersten Mai des Jahres 3586. Und die gefälschte Geschichte Sher Gunryns für denselben Zeitraum. Der Film begann mit der Ausschleu-sung von rund tausend Menschen, die die SOL verließen, um auf dem Plane-ten Terra zurückzubleiben, der damals gerade aus der Herrschaft einer Klei-nen Majestät befreit worden war. Die SOL verschwand in den Tiefen des Alls, auf der Suche nach Perry Rhodan. Die Menschen auf Terra nahmen den Kampf ums Überleben auf einem reichlich verwüsteten Planeten auf. Dann kamen die Konzepte - Sher Gun-ryn kümmerte sich kaum um sie, wie er überhaupt, dem Film nach zu urteilen, ein eher passives Leben geführt hatte. Natürlich sah man den Großvater der kleinen Solgeborenen nicht auf dem Bildschirm. Aber eine nüchterne Auto-matenstimme gab die wenigen persön-lichen Daten über ihn zu den passen-den Bildern bekannt.
    Die Konzepte verschwanden nach dem Großen Feuerwerk. Sher Gunryn versah seinen Dienst in einerri Team von Technikern. Er tat sich durch keine besonderen Heldentaten hervor, schloß sich aber auch nicht jenen Leuten an, die die Gelegenheit, auf einem kaum besiedelten Planeten ein Leben in Faulheit und Überfluß zu führen, beim Schopf packen wollten. Als sich her-ausstellte, daß Terra an seinen ange-stammten Platz im Universum zurück-kehren sollte, gehörte Gunryn zu denen, die sich ohne Widerspruch auf Luna in Sicherheit brachten. Er über-stand den Sturz durch die Dimensio-nen heil und gesund. Als einer der er-sten verließ er Luna und meldete von Terra Einzelheiten über die Folgen der Versetzung. Von da an gehörte er zu den Menschen, die mit aller Energie für die Wiederbesiedlung der Erde eintra-ten und vor allem praktisch arbeiteten. Als das Unternehmen Pilgervater in Gang gebracht war, bot man ihm an, an Bord eines Sammlerschiffes für die Menschheit tätig zu werden - aber das |lehnte Gunryn ab.
    Er blieb auf Terra. NATHAN ent-wickelte rätselhafte Aktivitäten - die BASIS entstand. Gunryn bewarb sich Aufnahme in die Gemeinschaft de-rer, die nach dem geheimnisvollen Ob-namens PAN-THAU-RA suchen sollten. Seine Bewerbung wurde ak-zeptiert. Gunryn nahm sich vier Wo-chen Urlaub und flog ohne Begleitung in das frühere Jugoslawien. Der Film war zu Ende. Irmina Kotschistowa wollte impulsiv zu dem Mädchen hinüberlaufen, um Stern-feuer gegen das Ende der Geschichte abzuschirmen. Jemand hielt sie am Arm fest. Sie fuhr herum und starrte Roi Danton an.
    Rhodans Sohn schüt-telte stumm den Kopf. „Sher Gunryn wurde am vierzehnten April 3586 von einem Polizeiroboter gefunden", sagte im selben Moment die seelenlose Stimme. „Er lag schwerver-letzt am Fuß einer Felswand."
    Eine Landkarte mit einem roten Punkt erschien. Deutlich konnte man das Küstengebirge sehen. Der Punkt bezeichnete einen namenlosen Ort nördlich der alten Stadt Zadar. Un-willkürlich fragte sich Irmina Ko-tschistowa, ob das Mädchen mit dieser Information überhaupt etwas anfan-gen konnte. „Er starb am vierzehnten April 3586 um 23.20 Uhr Standardzeit."
    Es war totenstill. Auf dem Bild-schirm verblaßten die Landkarte und die Zahlenreihen. Sternfeuer rührte sich nicht. Die Sekunden schienen sich zu einer Ewigkeit zu dehnen. Und dann spürte es Irmina Kotschistowa: ein Pulsieren um Sternfeuer herum, ein rhythmisches Schnappen und Krachen, ein geisterhaftes Bild, das sich ausdehnte, Gestalt annahm ...
    Sie riß sich los. Gucky flog wie ein Geschoß durch die Luft, prallte gegen die Wand und rutschte daran zu Boden. Die anderen im Raum griffen sich stöh-nend an die Köpfe. Irgendwo knisterte es unheilverkündend. Irmina Kotschi-stowa

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