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0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul

0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul

Titel: 0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Druck gewesen, denn die Platte kantete nicht in die Höhe.
    Bill ließ seine Hände wandern. Dabei probierte er es immer wieder. Er mußte die Stelle finden, wo er ansetzen konnte. Sein Atem drang schwer und unregelmäßig aus dem Mund. Hinzu kam die steife Haltung, auch die Kopfschmerzen waren nicht verschwunden, aber er machte weiter und hatte dann Glück, genau die richtige Stelle zu entdecken, woer den Druck ansetzen mußte.
    Diesmal bildete sich Bill das Knirschen nicht ein. Außerdem rieselten Staub und winzige Steine auf den Körper des Reporters nieder. Er drückte die Arme noch weiter hoch und damit auch die Platte.
    Ein Spalt entstand!
    Frische Luft drang ihm entgegen, das spornte ihn an, und er verdoppelte die Anstrengungen, auch wenn er dabei den Eindruck bekam, sein Kopf würde explodieren. So stark hatten sich seine Bemühungen auf die Schmerzen ausgewirkt. Es klappte.
    Der Stein, die Platte, was immer da die Gruft bedeckt hatte, konnte von Bill nicht nur hoch, sondern auch zur Seite geschoben werden.
    Geschafft!
    Bill wäre am liebsten auf die Knie gesunken, um sich zu erholen, aber er wollte raus und schaute in die Höhe, um festzustellen, wie er dies am besten anpackte.
    Durch die Lücke konnte er den Himmel sehen und lächelte verzerrt, als er die wolkige Kulisse über sich entdeckte. Ein Himmel ohne Sterne, ein Himmel mit Wolken, aber einer, der noch vorhanden war und ihm von der Freiheit berichtete, die er bald erleben würde.
    In seiner Brust hämmerte das Herz. Jeder Schlag war wie ein Echo in seinem Hirn, brachte Schmerzen zurück, aber Bill war ein knochenharter Typ und so leicht durch nichts zu erschüttern. Er hatte schon einiges hinter sich und würde sich auch vor dem Herauskriechen aus dieser Gruft nicht bange machen lassen.
    Die Lücke war groß genug, um den Oberkörper hindurchzwängen zu können. Der Reporter dachte daran, daß er in die Oberwelt eines ungewöhnlichen Friedhofs klettern würde, eines Geländes, das aus alt und neu bestand. Die Filmemacher hatten den Friedhof nach ihren Wünschen umgestaltet, so konnte vieles echt sein und manches unecht.
    Bill stemmte sich hoch. Wenn jetzt jemand erschien, wo er dabei war, aus der Gruft zu klettern, war er wehrlos.
    Er dachte an alles, und seine Kehle verengte sich, als er sich mit einem derartigen Gedanken beschäftigte.
    Nur trat das nicht ein.
    Es war wunderbar, es lief glatt und sicher, als gäbe es keinen einzigen Feind in der Nähe. Bill drehte sich über den Rand, zog die Beine an, stieß sich so ab und krabbelte wirklich auf dem Bauch ein Stück voran, nur weg von diesem Loch.
    Irgendwo hat jeder Mensch eine Grenze. So erging es auch dem guten Bill. Er merkte sehr bald, daß er sich übernommen hatte und nicht mehr konnte. Für seine Befreiung zahlte er jetzt den entsprechenden Tribut.
    Bill konnte einfach nicht mehr. Es war ihm egal, wo er sich befand, er mußte liegenbleiben und Atem schöpfen, zur Ruhe kommen, wieder zu sich selbst finden, erst dann ging es weiter. Aber er war frei!
    Dieser Gedanke putschte ihn auf. Frei zu sein, bedeutete die halbe Miete. Und wie es schien, befand sich niemand in der Nähe, der ihn hätte gefangennehmen wollen. Diese Freiheit mußte er auskosten, am besten sofort, sich Ruhe gönnen.
    Er wälzte sich auf den Rücken, blieb wieder still liegen und hatte jetzt den Atem einigermaßen unter Kontrolle bekommen. Der Druck auf seiner Brust wurde schwächer. Er war beim Hochklettern mit der Brust über die Kante geschabt. Das Stechen im Hals und im Kopf blieb jedoch.
    Hinzu kam sein Durst.
    Bill drehte den Kopf. Er konnte nicht ausspeien, denn Speichel gab es kaum. Es lag auch daran, daß er durch den offenen Mund atmete. Noch immer starrte er zum Himmel und beobachtete den Mond, der zwischen den Wolken hervorschaute. Der Mond - Vollmond! Kraftspender für alles Schwarzmagische. Freund der Vampire und Werwölfe, ein bleiches Ungeheuer, dessen blasses Silberlicht eine Umgebung verzaubern, aber auch unheimlich machen konnte. Es kam eben immer auf die Umgebung an.
    Hier sorgte das Mondlicht für den gespenstischen Touch. Im Liegen konnte Bill nicht viel sehen, hier und da einen Grabstein, einen Busch, das hohe Gras, aber die Kulisse war schon passend, denn die Dunkelheit war gewichen. Steine und Gräser waren in ein grünliches Licht getaucht worden.
    Bill fühlte sich in seiner Rückenlage alles andere als wohl. Er mußte endlich wieder hoch. Wenn er auf dem Boden lag, dann kam er sich jedesmal wie

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