Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul

0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul

Titel: 0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ich diesen Toten kenne?«
    »Jetzt kommen wir der Sache schon näher.«
    »Wer war es denn?«
    »Dein Freund Goldman.« Der Reporter hatte nicht damit gerechnet, noch einmal überrascht werden zu können. In diesem Fall allerdings war er es, und er spürte es kalt und heiß durch seinen Körper rieseln. Die Worte bedeuteten nichts anders, als daß Goldman tot war. Erschossen, von der Stimme aus der Dunkelheit, von dem Mann, mit dem Goldman neben Bill ebenfalls Geschäfte gemacht hatte. Das war ein Hammer, und die Fragen waren nicht weniger geworden.
    »Überrascht?«
    »Das bin ich«, gab Bill zu. »Ich frage mich nur, warum du ihn erschossen hast. Goldman stand doch auf deiner oder eurer Seite. Er hätte euch nichts getan.«
    »Er war nicht nur eine Schmeißfliege, er war auch wie ein Aal. Man fand ihn, aber man konnte ihn nicht fangen, er glitt immer wieder durch die Hände. Dem wollte ich ein Ende machen. Ich schoß zweimal auf ihn. Einmal traf ich seine Schulter, zum zweiten setzte ich ihm die Kugel ins Herz. Er war tot!« knirschte der Mann. »Er muß tot gewesen sein!«
    Seine Stimme wurde keuchend, der Lichtkegel bewegte sich in Bills Gesicht, ohne ihn jedoch aus seinen Fängen zu lassen. »Aber er ist mitsamt dem Wagen verschwunden, Schnüffler, und ich will von dir wissen, wieso dies geschehen ist. Laß dir etwas einfallen, wenn nicht, wirst du mir nicht mehr entwischen, auch nicht als Toter.«
    »Ich weiß, Mister, aber ich kann euch nicht helfen. Ihr habt mich niedergeschlagen. Alles, was anschließend passiert ist, habe ich nicht mitbekommen.«
    »Da gebe ich dir recht.«
    »Danke.«
    »Ich möchte nur wissen, wieso das überhaupt möglich ist. Daß ein Toter verschwindet.«
    »War er denn tot?«
    Die Stimme sprach nicht, sie lachte jetzt. »Wenn ich ziele, schieße und treffe, gibt es keine andere Möglichkeit. Das solltest du dir gut merken, Schnüffler. Ich bin ein perfekter Schütze, daran gibt es nichts zu rütteln.«
    »Gut, das sehe ich ein. Und Goldman verschwand samt dem Wagen, in dem du ihn umgebracht hast.«
    »Ja.«
    Eine Pause entstand. Bill suchte fieberhaft nach einem Ausweg und einer Erklärung, aber er war selbst überfragt und wollte noch einmal wissen, warum er gerade die Lösung haben sollte.
    »Weil du Goldman gekannt hast. Hatte er etwas Besonderes an sich? Ist er überhaupt ein Mensch gewesen?«
    »Was hätte er denn sonst sein sollen?«
    Der Mann lachte dumpf. »Ich weiß, daß es zwischen Menschen und Engeln noch andere Wesen gibt.«
    »So?«
    »Und du weißt es auch.«
    »Woher ist dir das bekannt?«
    »Ich laufe nicht auf Ohren durch die Welt. Ich habe einige deiner Berichte gelesen. Sie erschienen in verschiedenen Zeitschriften, aber im Grunde waren sie gleich. Du hast dich stets mit Dingen beschäftigt, die von einem rätselhaften Hauch umgeben waren, um die sich oft Legenden und Sagen rankten, und deshalb wirst du auch wissen, daß zwischen Himmel und Erde manch unerklärliche Dinge existieren.«
    »Das Verschwinden Goldmans rechnest du dazu?«
    »So ist es.« Der Mann lachte. »Denn auch hier auf dem Friedhof existiert jemand, dessen Vorhandensein mir unerklärlich ist.«
    »Die Frau?«
    »Du kennst sie?«
    »Flüchtig.«
    »Frau ist gut.« Der Kerl kicherte. »Ja, das ist sogar sehr gut. Sie sieht zwar aus wie eine normale Frau, aber…«
    »Wie heißt Sie denn?«
    »Lucy.«
    »Und weiter?«
    »Einfach nur Lucy, nicht mehr und nicht weniger. Sie ist blond, sie ist nicht unhübsch, aber sie hat etwas an sich, über das wir uns gewundert haben. Ihr gehört der Friedhof hier, und wir haben uns mit ihr arrangiert, denn wir sind es eigentlich, die ihr die Nahrung geben, die sie benötigt.«
    Bill mußte schlucken. Er merkte, wie sich in seinem Magen ein Klumpen verdichtete. »Nahrung?« wiederholte er.
    »So ist es.«
    »Ich möchte nicht mehr darauf eingehen, ich habe sie gesehen und auch gerochen, aber ich glaube nicht, daß es zwischen Lucy und Percy Goldman eine Verbindung gibt. Wenn Lucy anders ist, mag sie anders sein, aber Goldman war normal.«
    »Das ist deine feste Überzeugung?«
    »Mehr kann ich dir nicht sagen.«
    »Wieso ist der Tote dann verschwunden?«
    »Du hast schlecht gezielt. Vielleicht ist er nicht weit gekommen und irgendwo gegen einen Baum gefahren. Ich an eurer Stelle würde dort mal nachschauen.«
    »Keine Sorge, so schlau waren wir auch. Nur haben wir dort nichts gefunden.«
    »Das ist euer Problem.«
    »In der Tat.« Der Sprecher lachte. »Du wirst

Weitere Kostenlose Bücher