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0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul

0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul

Titel: 0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich nicht eingebildet. Sie war dagewesen, und sie hatte auch gerochen.
    Ein weiblicher Ghoul!
    Bill schluckte, als er daran dachte. Er wollte es nicht wahrhaben. Diese doch hübsche Person konnte einfach kein Leichenvertilger sein. Das war unmöglich…
    Oder nicht?
    Der scharfe Strahl einer lichtstarken Taschenlampe oder sogar eines Scheinwerfers riß die Dunkelheit entzwei. Plötzlich befand sich Bill im Zentrum, und ihm wurde brutal klargemacht, daß er sich auf dem Friedhof doch nicht allein bewegte.
    Er blieb stehen.
    Und eine Stimme sagte aus der Dunkelheit. »Es ist auch gut so, Schnüffler!«
    ***
    Die Grabkriecher hatten ihn gestellt, daran gab es für Bill nicht den geringsten Zweifel. Vorbei war sein Optimismus, sein Denken nach vorn, die große Chance zur Flucht, das alles konnte er sich abschminken, denn der Mann hinter dem Scheinwerfer war bewaffnet, davon mußte Bill ausgehen. Er dachte auch weiter und kam zu dem Entschluß, daß die andere Seite ihn gar nicht flüchten lassen konnte. Er hatte sie entdeckt, sie würden ihn fertigmachen und dafür sorgen, daß er kein Wort an andere Menschen weitergeben konnte.
    Es war immer das gleiche Spiel, dessen Regeln die Gangster diktierten.
    Bill kannte sich da aus.
    Und er war das Opfer!
    Die Stimme und das Licht hatten ihm seinen Optimismus genommen, er war innerlich erschlafft und spürte auch die dumpfen Schmerzen wieder in seinem Kopf.
    Aber in ihm stieg auch eine gewisse Wut hoch, die er nicht mehr zügeln konnte. »Verdammt noch mal, warum schießt ihr nicht!«
    »Das werden wir auch!« erklärte die Stimme, »aber das mußt du schon uns überlassen.«
    »Weiß ich.«
    »Wie schön, Schnellmerker. Zuvor haben wir einige Fragen an dich. Es geht um deinen Kumpel.«
    »Wer soll das denn sein?«
    »Percy Goldman!«
    Bill blinzelte in das grelle Licht. Jeder konnte sehen, daß er den Mund zu einem abwertenden Grinsen verzog. »Tut mir leid für euch, aber Goldman ist nicht mein Freund.«
    »Was ist er dann?«
    »Ein Hundesohn, der mich reingelegt hat. Nicht mehr und auch nicht weniger. Er hat mein Geld genommen, aber ich gehe davon aus, daß ihr ihm mehr bezahlt habt.«
    »Spielt keine Rolle.«
    »Klar, mir soll es egal sein.«
    Die nächste Frage des Unbekannten überraschte den Reporter.
    »Glaubst du eigentlich an den Tod?«
    »Wie bitte?«
    »Ob du an den Tod glaubst, verdammt!«
    »Ja, denn jeder muß sterben.«
    »Und wenn man gestorben ist, was dann?«
    Bill lachte. »Hör zu, willst du mich verarschen?«
    Die Antwort erfolgte prompt, aber anders, als Bill sie sich vorgestellt hatte. Der Typ im Hintergrund schoß auf ihn. Es war nicht viel zu hören, nur das typische Geräusch eines Schalldämpfers, der den Abschußknall stark dämpfte.
    Die Kugel fuhr dicht an Bill vorbei und hämmerte mit einem dumpfen Laut in einen künstlichen Grabstein, den sie glatt durchschlug.
    »Nur damit du klar siehst, Schnüffler. Ich gebe hier den Ton an. Und meine Fragen haben einen Sinn, auch wenn sie dir noch so idiotisch erscheinen mögen.«
    »Verstanden!«
    »Klasse, Schnüffler. Noch mal von vorn. Wie war das mit dem Tod? Wenn jemand gestorben ist, auf welche Weise auch immer, ob erschossen, ob erdolcht oder einem Herzschlag erlegen, ist er tot. Da sind wir uns einig, oder?«
    »Klar.«
    »Wie ist es dann möglich, daß sich ein Toter trotzdem bewegen kann. Daß er aufsteht und losmarschiert. Kannst du mir darauf eine Antwort geben? Ich will sie hören, aber ich warte nicht zu lange. Denk an die Wahrheit, Schnüffler.«
    Bill kam noch immer nicht zurecht. Er räusperte sich die Kehle frei, er dachte nach, er runzelte die Stirn, aber er wußte nicht, was er dazu sagen sollte. Die Frage hatte er verstanden, nur war sie ihm so fremd vorgekommen, auch wenn Tod und Friedhof zueinander paßten.
    »Warum sagst du nichts?«
    »Mir hat es glatt die Sprache verschlagen. Wenn jemand tot ist, dann ist er tot.«
    »Im Normalfall schon«, gab die Stimme zu. »Ich aber habe es anders erlebt. Ich habe jemand erschossen, und als ich ihn wegschaffen wollte, war er verschwunden.«
    »Der Tote?«
    »Wer sonst.«
    »Man wird ihn abgeholt haben.«
    »Das kannst du vergessen, Schnüffler, das kommt nicht hin. Man hat ihn nicht abgeholt, höchstens weggefahren, weil die Leiche in einem Wagen saß, aber der war auch verschwunden, und alles wies darauf hin, daß der Tote selbst gefahren ist.«
    Bill Conolly hatte die Worte sehr genau gehört und dabei auch nachgedacht.
    »Kann es sein, daß

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