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0899 - Orkan im Hyperraum

Titel: 0899 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die sich durch die gläserne Luft voran kämpfte.
    Nein! dachte er.
    Bugher Dant war keine Königin. Keine der weiblichen Ansken in dem vierhundert Mitglieder starken Volk besaß die Fähigkeiten einer Königin. Kolp spürte, daß ihn diese Überlegungen in völlige Verwirrung zu stürzen drohten. Von wo aus hatte sich jene geheimnisvolle Königin gemeldet? fragte er sich. Gab es eine Möglichkeit, zu ihr zu gelangen? Oder konnte man sie an Bord dieses Schiffes holen?
    Die sechs anderen ergriffen Bruden Kolp an den Armen und zogen ihn mit sich fort. Er ließ es widerstandslos geschehen. Nur allmählich konzentrierten sich seine Gedanken wieder auf die Umgebung, und er entsann sich der Verantwortung, die er hatte. Gleichzeitig breitete sich das Bewußtsein eines verfehlten Lebens in ihm aus. Alles, was er und die anderen bisher getan hatten, war falsch. Es konnte nicht der Sinn des Lebens sein, andere Intelligenzen zu versklaven und einen Eroberungsfeldzug von nie gekanntem Ausmaß vorzubereiten. Bruden Kolp erinnerte sich an das Schicksal Konter Damms, den sie alle für einen Verräter gehalten hatten. Vielleicht hatte Damm die Wahrheit geahnt.
    Kolp wünschte, er hätte alle Zusammenhänge gekannt. Seine Vermutungen reichten nicht aus, um irgend etwas zu unternehmen.
    Aber das war sicher nicht nötig!
    So wie sich die Dinge im Augenblick entwickelten, sah es ganz danach aus, als sollten höhere Gewalten, auf die die Ansken keinen Einfluß hatten, für weitreichende Veränderungen sorgen.
    Bell mußte von der Existenz einer Königin wissen! Aber hatte er auch die richtigen Schlüsse aus dieser Existenz gezogen? Kolp bezweifelte das.
    Kolp brauchte nur einen Blick in die Gesichter seiner Begleiter zu werfen, um zu sehen, daß sie noch nicht begriffen hatten, was geschehen war. Wahrscheinlich ahnten sie tief in ihrem Innern die Wahrheit, aber die meisten von ihnen würden dieses Gefühl zurückdrängen.
    „Haltet an!" rief Bruden Kolp. „Es ist sinnlos, daß wir in die Zentrale zurückkehren. Alles, was wir tun, ist sinnlos. Es wird einen Umsturz geben."
    „Hast du den Verstand verloren?" fragte Wascher Nurt bestürzt. „Was bedeuten deine Worte?"
    „Tut, was ihr wollt", sagte Bruden Kolp zu ihnen. „Ich werde auf jeden Fall ins Labor gehen und versuchen, die Einrichtung so zu zerstören, daß sie nicht mehr benutzt werden kann."
    Die Wände schienen jetzt zu schwingen. Der Druck des von allen Seiten kommenden Windes drohte Kolp zu Boden zu zwingen. Flüchtig dachte er daran, daß es eigentlich unmöglich war, einen Sturm gleichzeitig aus mehreren Richtungen zu empfinden, aber dieser Hyperraumsturm hatte wahrscheinlich seine eigenen Gesetze.
    „Wir müssen ihn mitnehmen", sagte Hurten Donc. „Sein Geist ist verwirrt."
    „Dieser Wind bringt uns noch alle um!" schrie Pirnor Skohn gegen das schrille Singen an.
    Kolp nahm alles wie durch einen gläsernen Schirm war. Seine Begleiter bewegten sich wie Gestalten aus einem Alptraum um ihn herum. Die Luft wurde immer kälter. Kolp griff sich unwillkürlich ins Gesicht, als erwarte er, dort seinen als Reif niedergeschlagenen Atem zu fühlen. Aber sein Kopf fühlte sich heiß an.
    Plötzlich entstanden um sie herum seltsam verzerrte Blasen. Sie besaßen alle möglichen Formen und hatten die verschiedensten Ausmaße. Es gab welche, die so klein waren wie ein Wassertropfen, und andere, die den doppelten Durchmesser eines Kopfes besaßen. Sie schwebten heftig vibrierend in dieser eisigen, gläsernen Luft. Manche prallten gegeneinander und flossen ineinander über. Andere zerplatzten und gaben einen Sprühregen vielfarbiger Partikel von sich, die vergingen, noch bevor sie den Boden erreichten.
    Die sechs anderen packten Kolp und zogen ihn mit sich. Er wehrte sich kaum, denn er glaubte nicht, daß sie weit kommen würden. Sie bewegten sich durch die Blasen hindurch, als würden diese überhaupt nicht existieren.
    Hyperraumeffekte! dachte Kolp benommen.
    „In der Zeit des letzten wahren Eies", schrie er, „erhob sich der Wind. Seine Stimme durchdrang die Wände aus Stahl und wurde beherrschend. Der Wind erhob seine Stimme und wurde zum Sturm. Tod und Verderben brachte er."
    Er wunderte sich, wie leicht ihm die Worte Iger Tarts ins Gedächtnis kamen.
    Vor den sieben Ansken im Gang schien die Luft zusammenzubacken zu einem eisigen Brei, der sich in dicken Blasen aufblähte. Der Sturm krallte sich in die Körper der Ansken und erschütterte sie. Die Wände schrien. Über den

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