0899 - Orkan im Hyperraum
gefrorenem Wasser.
Doch er konnte sich bewegen und konnte Luft holen.
Auch die Eindringlinge hatten den Vorgang registriert. Sie standen unschlüssig da. Ihr Vernichtungswerk hatten sie vorübergehend vergessen.
Nur Augustus war noch aktiv. Er hatte sich weitgehend von allen Trümmern befreit und richtete sich rasselnd und scheppernd auf. Er streifte die Überreste einiger Instrumente von sich und machte Anstalten, seinen todesmutigen Überfall zu wiederholen. Dabei machte er scheinbar widersinnige Bewegungen, als sei er zum Spielball gegensätzlicher Kräfte geworden. Zunächst dachte Kauk, der K-2 habe derartige Beschädigungen erlitten, daß er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte, doch dann begriff er, daß Augustus vom Sturm gebeutelt wurde.
Trotzdem hielt es den untersetzten Mann nicht mehr in seinem Versteck. Er durfte nicht zulassen, daß die Biophore-Wesen der Existenz dieses wunderbaren Roboters ein Ende setzten. Als Kauk sich aufrichtete, wurde er gepackt und seitwärts geschoben. Er kämpfte gegen die unsichtbaren Gewalten an und konnte ein paar Schritte machen. Dann jedoch kam der Druck von oben. Kauk ächzte und ging in die Knie. Auch die Biophore-Wesen begannen jetzt zu wackeln, obwohl sie über die vielfachen Kräfte von Walik Kauk verfügten.
Der ehemalige Industrielle war jedoch ein Mann, der sich blitzschnell auf eine neue Situation einstellen konnte. Er begriff, daß er den Auswirkungen des Sturmes keinen Widerstand entgegensetzen durfte. Wenn er sich davon treiben ließ, hoben sie sich fast vollständig auf, und er konnte einigermaßen vorankommen.
Doch nicht nur er erkannte diese Chance einer kontrollierten Fortbewegung.
Auch die intelligenten Schwarzbepelzten machten davon Gebrauch und kamen in schlingernder Gangart auf ihn zu. Zwischen den Kreaturen und ihm war jetzt nur noch Augustus, der drohend die Arme schüttelte und ganz den Anschein erweckte, als könnte er es mit einer noch größeren Übermacht aufnehmen.
„Aus dem Weg, Kauk!" gellte Plondfairs Stimme über den allgemeinen Lärm hinweg.
Kauk ließ sich fallen, denn er begriff, daß der Lufke im nächsten Augenblick den Quantenprojektor aktivieren würde. Eine Wirkung war zwar nur zu erwarten, wenn es Plondfair durch einen Zufall gelingen sollte, eine geballte Ladung von Noon-Quanten freizusetzen, aber Kauk wollte es nicht darauf ankommen lassen, Demonstrationsobjekt für diese Wirkung zu sein.
Auf der anderen Seite des Raumes tauchte jetzt Fellmer Lloyd auf. Auch er bewegte sich in dieser seltsamen Gangart, als befände er sich an Deck eines Schiffes in einem Orkan. Er rief etwas, aber seine Stimme ging im lauter werdenden Pfeifen des Sturmes unter.
Augustus und die Biophore-Wesen waren offenbar von einem Quantenstrahl getroffen worden. Der Roboter ließ seine Arme sinken. Er machte jetzt einen ausgesprochenen friedfertigen Eindruck. Auch die bepelzten Riesen hatten jede Aggressivität verloren. Der wilde Ausdruck in ihren Augen war verschwunden. Sie ließen sich auf den Boden sinken und blieben sitzen.
Plondfair tauchte hinter dem Projektor auf.
„Getroffen!" jubelte er triumphierend.
Worauf immer die Veränderung im Verhalten der Biophore-Wesen zurückzuführen war, überlegte Kauk, in jedem Fall bestand jetzt eine Chance zur Flucht. Mit drei Sprüngen, die angesichts der äußeren Umstände seine ganze Kraft und Geschicklichkeit in Anspruch nahmen, erreichte er Augustus und packte ihn an einem Arm.
„Raus hier!" schrie er den K-2 an. Augustus ließ sich bereitwillig mitziehen. Auch Plondfair und Lloyd strebten jetzt dem Ausgang entgegen. Unangefochten kamen sie an den Schwarzbepelzten vorbei.
Kauk trat in den Korridor hinaus und sah, daß auch dieser mit gläserner Luft erfüllt war. Dann bildeten sich wie aus dem Nichts verschiedene große Blasen.
Er hörte Plondfair hinter sich aufstöhnen.
„Wir müssen unter allen Umständen versuchen, das Hauptquartier zu erreichen", sagte Fellmer Lloyd.
„Das Funkgerät funktioniert nicht", erinnerte ihn Kauk. „Ich weiß nicht, wie wir uns orientieren sollen.
Haben Sie telepathischen Kontakt zur Hauptgruppe?"
Der Mutant verneinte.
„Vielleicht kann uns Augustus helfen'', hoffte er. „Es ist möglich, daß er noch Verbindung zu der Schalteinheit in der Zentrale hat."
„Augustus!" fuhr Kauk den K-2 an. „Nimmst du überhaupt noch wahr, was hier geschieht?"
„Priduktillioner Rantulli!" sagte der Roboter mit schleppender Stimme.
„Da haben wir's!''
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