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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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einer Anhöhe, mit Aussicht auf ein außergewöhnlich trostloses Tal, doch trotz allem war das ein herrlicher Anblick, und die Wüste war erwärmt von den Winden aus Mexiko, und so war es möglich, im von Mauern und Hecken umsäumten Hintergarten zu grillen.
*
    »Sind Sie Präsident Ryan schon begegnet?« fragte Bondarenko, mit einem Frühnachmittagbier in der Hand.
Diggs schüttelte den Kopf, während er die Burger wendete und nach seiner Spezialsauce langte. »Nein. Aber ich kenn' Robby Jackson. Er ist jetzt J-3, und er spricht sehr gut von ihm.«
»Das ist typisch amerikanisch, was Sie hier tun?« Der Russe zeigte auf den Holzkohlengrill.
Diggs schaute hin. »Hab' ich von meinem Daddy gelernt. Geben Sie mir bitte mal mein Bier rüber, Gennadi?« Der Russe reichte seinem Gastgeber das Glas. »Ich mag es gar nicht, einen Tag Training zu versäumen, aber ...« Aber er mochte es genau wie jeder andere, einen Tag frei zu haben.
»Der Platz, den Sie hier haben, ist unglaublich, Marion.« Bondarenko drehte sich um, um über das Tal zu blicken. Das Wohngebiet sah typisch amerikanisch aus, mit seinem Netz von Straßen und Bauten, doch sonst war es anders. Es wuchs kaum etwas, nur, was die Amerikaner Kreosotbüsche nannten, und die sahen ganz nach Flora von einem fernen Planeten aus. Doch die Wüste hatte etwas Unglaubliches an sich - und sie erinnerte ihn an ein Hochplateau in Tadschikistan. Vielleicht war es das.
»Also echt, wie sind Sie zu diesen Orden gekommen?« Diggs kannte nicht die ganze Geschichte. Sein Gast zuckte die Achseln.
»Die Mudschaheddin hatten beschlossen, mein Land zu besuchen. Es war eine geheime Forschungsanlage, seither geschlossen - dort ist jetzt ein selbständiger Staat, wie Sie wissen.«
Diggs nickte. »Ich bin Militär, kein Quantenphysiker. Das Geheime können Sie sich sparen.«
»Ich habe ein Wohngebäude verteidigt - das Haus, das die Wissenschaftler und ihre Familien bewohnten. Ich hatte einen Zug KGBGrenztruppen. Die Mudschi haben uns in Kompaniestärke angegriffen, im Schutz der Nacht und eines Schneesturms. Es ging ganz schön hoch her, ungefähr eine Stunde lang«, gab Gennadi zu.
Diggs hatte einige der Narben gesehen - er hatte seinen Besucher am Tag zuvor unter der Dusche überrascht. »Wie gut sind sie gewesen?«
»Die Afghanen?« brummte Bondarenko. »Sie würden sich nicht wünschen, von ihnen gefangengenommen zu werden. Sie waren absolut furchtlos, aber manchmal war das auch ihr Schaden. Man konnte genau erkennen, welcher Trupp kompetent geführt war und welcher nicht. Der damals war es. Die andere Hälfte der Einrichtung haben sie ausradiert, und auf meiner Seite« - er zuckte die Achseln - »wir haben mächtiges Glück gehabt. Am Ende kämpften wir im Erdgeschoß des Gebäudes. Der gegnerische Kommandeur führte seine Leute tapfer - aber ich erwies mich als der bessere Schütze.«
»Held der Sowjetunion«, bemerkte Diggs und kontrollierte noch mal seine Burger. Colonel Hamm hörte schweigend zu. So, auf diese Art, maßen Leute ihres Schlags einander, nicht so sehr mit dem, was sie vollbracht hatten, als vielmehr damit, wie sie die Geschichte erzählten.
Der Russe lächelte. »Marion, ich hatte keine Wahl. Es gab keine Möglichkeit wegzulaufen, und ich wußte, was sie mit gefangenen russischen Offizieren machten. Also bekomme ich Beförderung und Orden, und dann ist mein Land - wie sagt man? Verdampfen?« Während des Putsches war Bondarenko in Moskau gewesen und hatte, zum erstenmal in seinem Leben beruflich vor eine moralische Entscheidung gestellt, die richtige getroffen und damit die Aufmerksamkeit verschiedener Leute erlangt, die jetzt einflußreiche Posten in der Regierung des neuen, etwas kleineren Landes bekleideten.
»Wie war's mit: Ein Land wurde neu geboren?« schlug Colonel Hamm vor. »Mit: Wir können jetzt Freunde sein?«
»Da. Sie sprechen gut, Colonel. Und Sie kommandieren gut.«
»Danke, Sir. Meistenteils lehne ich mich zurück und überlasse das Regiment sich selbst.« Das war eine Lüge, die jeder gute Offizier aber als eine besondere Art von Wahrheit begriff.
»Und bedienen sich sow... russischer Taktik!« Das kam dem russischen General so unglaublich vor.
»Es funktioniert doch, oder?« Hamm trank sein Bier aus.
Das würde es, gelobte sich Bondarenko. Für seine Armee würde es funktionieren, wie es für die Amerikaner funktioniert hat, sobald er nach der Heimkehr die nötige politische Unterstützung erworben hätte, um die russische Armee in etwas

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