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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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nicht genug Futter, um die Herden für frisches Fleisch zu erhalten. Wir sollten alle bis auf einige Zuchtpaare schlachten. Das ist überfällig. In früheren Wintern konnten wir von Süden über den Kingsroad Vorräte holen, aber angesichts des Krieges … Noch haben wir Herbst, ich weiß, trotzdem würde ich anraten, schon auf Winterrationen umzustellen, wenn es Mylord gefällt.«
    Die Männer werden begeistert sein. » Wenn es sein muss. Wir kürzen die Rationen um ein Viertel.« Wenn meine Brüder sich jetzt schon beschweren, was werden sie erst sagen, wenn sie Schnee und Eichelbrei essen müssen?
    » Das wird helfen, Mylord.« Der Lord Verwalter klang allerdings, als hielte er es längst nicht für ausreichend.
    Der Schwermütige Edd sagte: »Jetzt verstehe ich, warum König Stannis die Wildlinge durch die Mauer lässt. Er will, dass wir sie essen.«
    Jon musste unweigerlich lächeln. »Dazu wird es nicht kommen.«
    »Oh, gut«, sagte Edd. »Sie sehen ziemlich sehnig aus, und meine Zähne sind auch nicht mehr die schärfsten.«
    »Wenn wir genug Münzen hätten, könnten wir im Süden Vorräte einkaufen und mit dem Schiff heraufbringen«, sagte der Lord Verwalter.
    Das könnten wir, dachte Jon, wenn wir genug Gold hätten und jemand willens wäre, uns Vorräte zu verkaufen. Leider mangelte es an beidem. Unsere beste Hoffnung wäre wohl die Eyrie. Das Grüne Tal von Arryn war berühmt für seinen fruchtbaren Boden, und es war von den Kämpfen verschont geblieben. Jon fragte sich, was Lady Catelyns Schwester wohl davon halten würde, Ned Starks Bastard durchzufüttern. Als Junge hatte er oft das Gefühl gehabt, Lady Catelyn gönne ihm keinen Bissen.
    »Wir können immer noch auf die Jagd gehen, wenn es sein muss«, warf Docht Schnitzstock ein. »In den Wäldern gibt es noch Wild.«
    »Außerdem Wildlinge und dunklere Dinge«, sagte Marsch. »Ich würde keine Jäger aussenden, Mylord. Ganz bestimmt nicht.«
    Nein. Ihr würdet unsere Tore für immer schließen und sie mit Stein und Eis versiegeln. Halb Castle Black vertrat die gleiche Meinung wie der Lord Verwalter, das wusste er. Die andere Hälfte verhöhnte sie. »Versiegelt unsere Tore und pflanzt eure fetten schwarzen Ärsche auf die Mauer, genau, und das Freie Volk kommt über die Schädelbrücke oder durch irgendein Tor, von dem ihr glaubt, es wäre vor fünfhundert Jahren versiegelt worden«, hatte der alte Waldläufer Dywen lauthals beim Essen verkündet, gerade erst vor zwei Nächten. »Wir haben keine Männer, um dreihundert Meilen Mauer zu überwachen. Tormund Riesenarsch und der verfluchte Weiner wissen das auch. Habt ihr schon mal eine Ente im Teich gesehen, die mit den Füßen im Eis festgefroren ist? Das kann Krähen genauso passieren.« Die meisten Grenzer waren Dywens Meinung, die Burschen und Baumeister stellten sich hingegen eher hinter Bowen Marsh.
    Aber diese Auseinandersetzung konnte auf einen anderen Tag warten. Hier und jetzt ging es um die Vorräte. »Wir können König Stannis und seine Männer nicht verhungern lassen, selbst wenn wir wollten«, sagte Jon. »Wenn es sein müsste, könnte er sich einfach all das hier mit dem Schwert holen. Wir haben nicht genug Männer, um ihn daran zu hindern. Die Wildlinge müssen ebenfalls ernährt werden.«
    »Wie denn, Mylord?«, fragte Bowen Marsh.
    Ich wünschte, ich wüsste es. » Wir werden schon eine Möglichkeit finden.«
    Als sie ins Freie zurückgekehrt waren, wurden die Nachmittagsschatten schon lang. Wolken streiften über den Himmel wie zerrissene Banner, grau und weiß und zerfetzt. Der Hof vor der Waffenkammer war leer, aber im Inneren wartete der Knappe des Königs auf ihn. Devan war ein dürrer Junge von ungefähr zwölf Jahren und hatte braune Haare und Augen. Sie fanden ihn erstarrt an der Schmiede, wo er kaum wagte, sich zu rühren, während Ghost ihn von oben bis unten beschnüffelte. »Er tut dir nichts«, sagte Jon, trotzdem zuckte der Junge beim Klang seiner Stimme zusammen, und bei dieser plötzlichen Bewegung fletschte der Schattenwolf die Zähne. » Nein!«, sagte Jon. »Ghost, lass ihn in Ruhe. Fort. « Lautlos trottete der Wolf zurück zu seinem Ochsenknochen.
    Devan sah so bleich aus wie Ghosts Fell, auf seinem Gesicht glänzte Schweiß. »M-mylord. Seine Gnaden b-befiehlt, dass Ihr ihm Eure Aufwartung macht.« Der Junge trug das Gold und Schwarz der Baratheons und das flammende Herz eines Mannes der Königin über dem eigenen.
    »Du meinst, er bittet darum «, sagte der

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