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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Mann, der genauso verhasst war wie sie selbst. Hizdahr wurde weithin geachtet, soweit sie es einschätzen konnte. »Was denkt mein zukünftiger Gemahl darüber?«, fragte sie die Grüne Grazie. Was denkt er über mich?
    »Euer Gnaden brauchen ihn nur zu fragen. Der Edle Hizdahr erwartet Euch unten. Lasst ihn holen, wenn es Euch gefällt.«
    Ihr nehmt Euch zu viel heraus, Priesterin, dachte die Königin, doch sie schluckte ihre Wut hinunter und rang sich ein Lächeln ab. »Warum nicht?« Sie ließ Ser Barristan rufen und sagte dem alten Ritter, er möge Hizdahr zu ihr bringen. »Es ist ein langer Weg nach oben. Die Unbefleckten sollen ihm helfen.«
    Als der Edelmann oben angekommen war, hatte die Grüne Grazie ihr Essen beendet. »Wenn es Euer Herrlichkeit gefällt, werde ich mich jetzt zurückziehen. Ihr habt sicherlich viel mit dem Edlen Hizdahr zu besprechen.« Die alte Frau wischte sich den Honig von den Lippen, gab Qezza und Grazhar einen Abschiedskuss auf die Stirn und zog sich den Seidenschleier über das Gesicht. »Ich kehre in den Tempel der Grazien zurück und bete zu den Göttern, dass sie meiner Königin den Weg der Weisheit zeigen.«
    Nachdem sie gegangen war, ließ sich Dany von Qezza erneut den Becher füllen, schickte die Kinder hinaus und befahl, man möge Hizdahr zo Loraq zu ihr führen. Und wenn er nur ein Wort über seine kostbaren Kampfarenen verliert, lasse ich ihn von der Terrasse werfen.
    Hizdahr trug eine schlichte grüne Robe unter einer gesteppten Weste. Er verneigte sich tief, als er eintrat, und hatte eine ernste Miene aufgesetzt. »Habt Ihr kein Lächeln für mich?«, fragte Dany. »Bin ich so furchterregend?«
    »In Gegenwart solcher Schönheit werde ich stets ernst.«
    Das war ein guter Anfang. »Trinkt mit mir.« Dany füllte eigenhändig seinen Becher. »Ihr wisst, warum Ihr hier seid. Die Grüne Grazie scheint zu denken, all meine Sorgen würden sich verflüchtigen, wenn ich Euch nur zum Gemahl nähme.«
    »Solch verwegene Behauptungen würde ich niemals aufstellen. Menschen werden geboren, um sich zu mühen und zu leiden. Unsere Sorgen verflüchtigen sich erst mit unserem Tod. Allerdings kann ich Euch etwas helfen. Ich habe Gold und Freunde und Einfluss, und das Blut des Alten Ghis fließt in meinen Adern. Obwohl ich niemals geheiratet habe, kann ich zwei Kinder vorweisen, einen Jungen und ein Mädchen, ich bin also durchaus in der Lage, für Erben zu sorgen. Außerdem kann ich die Stadt mit Eurer Herrschaft versöhnen und diesem nächtlichen Gemetzel in den Straße ein Ende bereiten.«
    »Ach, das könntet Ihr?« Dany sah ihm in die Augen. »Warum sollten die Söhne der Harpyie Euretwegen ihre Messer niederlegen? Gehört Ihr zu ihnen?«
    »Nein.«
    »Würdet Ihr es mir gestehen, wenn es so wäre?«
    Er lachte. »Nein.«
    »Der Schurschädel verfügt über Mittel und Wege, die Wahrheit herauszufinden.«
    »Ich bezweifele nicht, dass mir Skahaz bald ein Geständnis abringen würde. Ein Tag mit ihm, und ich würde zu den Söhnen der Harpyie gehören. Zwei Tage, und ich wäre die Harpyie. Drei, und es würde sich herausstellen, dass ich auch Euren Vater ermordet habe, damals in den Königreichen der Abenddämmerung, als ich noch ein Knabe war. Dann wird er mich auf einen Pfahl spießen, und Ihr könnt mir beim Sterben zuschauen … doch das Morden würde weitergehen.« Hizdahr beugte sich zu ihr vor. »Oder Ihr heiratet mich, und ich werde versuchen, dem Morden ein Ende zu bereiten.«
    »Warum solltet Ihr mir helfen wollen ? Um der Krone willen?«
    »Eine Krone würde mir gut stehen, das will ich nicht leugnen. Aber es ist mehr als das. Ist es so ungewöhnlich, dass ich mein Volk beschützen möchte, so wie Ihr Eure Befreiten? Meereen kann keinen weiteren Krieg verkraften, oh Strahlende.«
    Das war eine gute Antwort und eine ehrliche. »Ich habe niemals Krieg gewollt. Ich habe die Yunkai’i einmal besiegt und ihre Stadt verschont, obwohl ich sie hätte plündern können. Ich habe mich nicht König Cleon angeschlossen, der sie angreifen wollte. Selbst jetzt, wo Astapor belagert wird, verhalte ich mich ruhig. Und Quarth … Den Quartheen habe ich nie etwas zuleide getan …«
    »Nicht mit Vorsatz, nein, aber ist Quarth eine Stadt von Händlern, und sie lieben das Klimpern der Silbermünzen und den Glanz des gelben Goldes. Als Ihr den Sklavenhandel zerschlagen habt, hat man den Hieb von Westeros bis nach Asshai gespürt. Quarth ist von seinen Sklaven abhängig. Ebenso Tolos, Neu-Ghis,

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