Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
Leder und gesprenkelte Mäntel in Braun und Grün und Schwarz, und an Kopf und Schultern Zweige, Gestrüpp und Laub.
    »Wer bist du?«, fragte Asha den Verwundeten.
    »Ein Flint. Und du?«
    »Asha aus dem Hause Greyjoy. Diese Burg gehört mir.«
    »Deepwood ist Galbart Glovers Sitz. Kein Heim für Tintenfische.«
    »Sind da draußen noch mehr von euch?«, verlangte Asha zu wissen. Als er nicht antwortete, packte sie Grimmzunges Speer und drehte ihn, und der Nordmann schrie vor Qualen. Ein Schwall Blut kam aus seiner Wunde. »Was wolltet ihr hier?«
    »Die Lady«, sagte er und schauderte. »Götter, aufhören. Wir sind wegen der Lady gekommen. Um sie zu retten. Nur wir fünf.«
    Asha blickte ihm in die Augen. Als sie dort die Falschheit sah, lehnte sie sich auf den Speer und drehte ihn. » Wie viele noch?«, fragte sie. »Sag es mir, oder ich lasse dich bis zur Dämmerung leiden.«
    »Viele«, schluchzte er schließlich, zwischen den Schreien. » Tausende. Dreitausend, vier … auuuuu … bitte…«
    Sie riss den Speer heraus und bohrte ihn ihm durch den verlogenen Hals. Galbart Glovers Maester hatte behauptet, die Bergstämme wären zu zerstritten, um sich jemals zu verbünden, ohne einen Stark, sie zu führen. Vielleicht hat er nicht gelogen. Vielleicht hat er sich einfach nur geirrt. Wie so etwas schmeckte, hatte sie auf dem Königsthing ihres Onkels gelernt. »Diese fünf wurden geschickt, um die Tore für den Hauptangriff zu öffnen«, sagte sie. »Lorren, Harl, holt mir Lady Glover und ihren Maester.«
    »Ganz oder in Stücken?«, fragte Lorren Langaxt.
    »Ganz und unversehrt. Grimmzunge, du steigst auf diesen dreimal verfluchten Turm und sagst Cromm und Hagen, sie sollen wachsam Ausschau halten. Und wenn sie nur einen Hasen sehen, will ich es wissen.«
    Bald hatte sich der Hof von Deepwood mit verängstigten Menschen gefüllt. Ihre eigenen Männer kämpften mit ihren Rüstungen oder stiegen hinauf auf den Wehrgang. Galbart Glovers Volk schaute furchtsam zu und tuschelte. Glovers Haushofmeister musste aus dem Keller heraufgetragen werden, da er ein Bein verloren hatte, als Asha die Burg eingenommen hatte. Der Maester protestierte laut, bis Lorren ihm die gepanzerte Faust ins Gesicht rammte. Lady Glover kam aus dem Götterhain, geführt von ihrer Zofe. »Ich habe Euch gewarnt, dass dieser Tag kommen würde, Mylady«, sagte sie, als sie die Leichen auf dem Boden sah.
    Der Maester drängte sich nach vorn. Das Blut tropfte ihm aus der gebrochenen Nase. »Lady Asha, ich flehe Euch an, streicht Eure Banner und lasst mich um Euer Leben verhandeln. Ihr habt uns anständig und in allen Ehren behandelt. Das werde ich ihnen mitteilen.«
    »Wir werden Euch gegen die Kinder eintauschen.« Sybelle Glovers Augen waren rot, von den Tränen und den schlaflosen Nächten. »Gawen ist jetzt vier. Ich habe seinen Namenstag verpasst. Und mein süßes Mädchen … gebt mir meine Kinder zurück, und Euch wird kein Leid widerfahren. Und auch Euren Männern nicht.«
    Der letzte Teil war eine Lüge, das wusste Asha. Sie würde man vielleicht eintauschen und auf die Iron Islands in die liebevollen Arme ihres Gemahl zurückschicken. Ihre Vettern würde man ebenfalls gegen ein Lösegeld freilassen, und auch Tris Botley und einige andere ihrer Männer, deren Verwandte genug Münzen hatten, um sie freizukaufen. Auf den Rest warteten die Axt, die Schlinge oder die Mauer. Sie haben das Recht zu wählen.
    Asha stieg auf ein Fass, so dass alle sie sehen konnten. »Die Wölfe fallen mit gefletschten Zähnen über uns her. Sie werden vor unseren Toren stehen, ehe die Sonne aufgeht. Sollen wir unsere Speere und Äxte fallen lassen und um Schonung flehen?«
    »Nein.« Qarl die Jungfrau zog sein Schwert. »Nein«, wiederholte Lorren Langaxt. » Nein!«, brüllte Rolfe der Zwerg, ein Bär von einem Mann, der alle anderen ihrer Mannschaft um Haupteslänge überragte. » Niemals.« Und erneut ertönte Hagens Horn und hallte über den Hof.
    Ahuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu, rief das Kriegshorn lang und tief, ein Laut, der das Blut gerinnen ließ. Asha hatte einen Hass auf den Ton von Hörnern entwickelt. Auf Old Wyk hatte das Höllenhorn ihres Onkels die Totenglocke für all ihre Träume geläutet, und jetzt verkündete Hagen allem Anschein nach den Anbruch ihrer letzten Stunde auf dieser Erde. Wenn ich sterben muss, dann mit einer Axt in der Hand und einem Fluch auf den Lippen.
    » Auf die Mauern«, rief Asha Greyjoy ihren Männern zu. Sie selbst machte sich

Weitere Kostenlose Bücher