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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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wünschte, das könnte ich auch tun. Es wäre schön, sich ein letztes Mal in Qarls Armen zu verlieren. Asha hatte ein flaues Gefühl im Magen. Würde sie jemals wieder das Deck ihrer Schwarzer Wind unter den Füßen spüren? Und wenn, wohin würde sie segeln? Die Inseln stehen mir nicht offen, solange ich nicht die Knie beuge und die Beine breit mache und Erik Eisenmachers Umarmungen über mich ergehen lassen, und kein Hafen in Westeros wird die Tochter des Kraken willkommen heißen. Sie konnte sich dem Handel zuwenden, wie es sich Tris zu wünschen schien, oder zu den Stepstones segeln und sich den Piraten dort anschließen. Oder …
    »Ich schicke jedem von Euch ein Stück Prinz«, murmelte sie.
    Qarl grinste. »Lieber hätte ich ein Stück von dir«, flüsterte er, »und das süßeste Stück ist …«
    Etwas flog aus dem Gebüsch in ihre Mitte und landete hüpfend mitten zwischen ihnen. Es war rund und dunkel und feucht, und es hatte langes Haar, das wild flatterte, während es rollte. Als es an den Wurzeln einer Eiche zur Ruhe kam, sagte Grimmzunge: »Rolfe der Zwerg ist auch nicht mehr so groß wie er mal war.« Die Hälfte ihrer Männer war da schon auf den Beinen und griff nach Schilden und Speeren und Äxten. Sie haben auch keine Fackeln angezündet, konnte Asha noch denken, und sie kennen diesen Wald viel besser als wir. Dann erwachten die Bäume um sie herum zum Leben, und die Nordmänner stürmten heulend heran. Wölfe, dachte sie, sie heulen wie verfluchte Wölfe. Der Schlachtruf des Nordens. Ihre Eisenmänner antworteten mit Gebrüll, und der Kampf begann.
    Über diese Schlacht würde kein Sänger je ein Lied singen. Kein Maester würde einen Bericht darüber schreiben für ein Buch, das Rodrik der Leser in die Hand nehmen könnte. Kein Banner wehte im Wind, kein Kriegshorn stöhnte, kein großer Lord rief seine Männer zu sich, damit sie seine letzten Worte hörten. Sie kämpften in der Düsternis vor dem Morgengrauen, Schatten gegen Schatten, sie stolperten über Wurzeln und Steine und hatten Schlamm und verrottetes Laub unter den Füßen. Die Eisenmänner trugen Kettenhemd und Leder mit Salzflecken, die Nordmänner Felle und Häute und Kiefernäste. Mond und Sterne schauten zu, und ihr bleiches Licht drang schwach durch das Gewirr der kahlen Äste nach unten.
    Der erste Mann, der auf Asha Greyjoy zukam, starb zu ihren Füßen mit ihrer Wurfaxt zwischen den Augen. Das gewährte ihr Zeit genug, den Schild über den Arm zu nehmen. » Zu mir!«, rief sie, aber ob sie ihre eigenen Männer rief oder die des Feindes, wusste sie selbst nicht sicher. Ein Nordmann mit einer Axt tauchte vor ihr auf, schwang seine Waffe mit beiden Händen und heulte wortlos vor Wut. Asha hob den Schild und parierte den Hieb, dann schob sie sich nahe genug heran, um ihm den Bauch mit dem Dolch aufzuschlitzen. Sein Heulen bekam einen anderen Klang, als er fiel. Sie fuhr herum, und hinter ihr stand schon der nächste Wolf, dem sie die Stirn unter dem Helm aufschnitt. Sein Stich traf sie unter der Brust, aber ihr Kettenhemd hielt. Sie stach dem Kerl den Dolch in die Kehle und ertränkte ihn in seinem eigenen Blut. Eine Hand packte sie im Haar, doch kurz wie es war, konnte sie nicht fest genug zupacken, um ihren Kopf zurückzureißen. Asha rammte ihm den Hacken auf den Spann und riss sich los, als er vor Schmerzen schrie. Als sie sich umgedreht hatte, lag der Mann schon am Boden und starb, eine Hand voll ihres Haars in der Hand. Qarl stand mit tropfendem Langschwert über ihm. Das Mondlicht glänzte in seinen Augen.
    Grimmzunge zählte die Nordmänner, die er erschlug, er rief »vier«, als einer zu Boden ging, und einen Herzschlag später »fünf«. Die Pferde wieherten schrill und schlugen aus und verdrehten verängstigt die Augen, das Gemetzel und das Blut machten sie verrückt … alle außer Tris Botlins großen Rotschimmel. Tris saß wieder im Sattel, und sein Pferd bäumte sich auf und drehte sich, während er mit dem Schwert austeilte. Bevor die Nacht um ist, werde ich ihm noch einen oder drei Küsse schuldig sein, dachte Asha .
    » Sieben«, rief Grimmzunge, doch neben ihm auf dem Boden lag Lorren Langaxt, ein Bein unter sich verdreht, und die Schatten kamen und kamen, schrien und raschelten. Wir kämpfen gegen Büsche, schoss es Asha durch den Kopf, während sie einen Mann erschlug, der mehr Laub trug als die Bäume um sie herum. Darüber musste sie lachen. Ihr Gelächter zog weitere Wölfe an, und sie brachte sie ebenfalls

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