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09 - Geheimagent Lennet und der verräterische Lippenstift

09 - Geheimagent Lennet und der verräterische Lippenstift

Titel: 09 - Geheimagent Lennet und der verräterische Lippenstift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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anderen aber, um uns von der richtigen Fährte abzulenken und gleichzeitig herauszufinden, wer mit den Ermittlungen beauftragt wurde - in diesem Fall bin ich es. Mit der Zeit wären sie über mich auch auf dich und deine Leute gestoßen. Der richtige Plan - denn den gibt es - wurde inzwischen schon dem richtigen Mann übergeben - oder man wird es bald tun. Aber es ist ein ganz anderer Plan. Und es ist auch nicht Kanar, der ihn nach Kanada brachte.«
    »Wie bist du daraufgekommen, Lennet?« Der Sportwagen raste mit hoher Geschwindigkeit über die Autostraße. Dennoch warf Phil seinem jungen Freund einen halb bewundernden, halb zweifelnden Blick zu. Lennet zog das Taschenmesser heraus, trennte den Aufschlag seines Smokings, den er ja immer noch anhatte, an der Naht auf, griff mit zwei Fingern hinein und holte einen winzigen flachen Gegenstand heraus.
    »Ein Sender?« fragte Phil.
    »Ein winziger Sender, der nicht mehr als ein Stückchen Pappe wiegt und auch kaum dicker ist. Er sendet ein Pieppiep aus, und Karo-As hat den Empfänger in der Armbanduhr. Darum hat er ständig auf die Uhr gesehen. Von da aus war es leicht, sich den Rest auszumalen. Wenn ich dir meine Geschichte erzähle, wirst du sehen, was ich von Anfang bis Ende für ein Dummkopf gewesen bin. Ich habe die unglückliche Tänzerin verdächtigt, dabei habe ich selbst den Apparat mit mir herumgetragen, der uns verraten hat! Mich hat Karo-As immer verfolgt. Ohne mich wäre sie vielleicht schon gerettet.«
    Ohne sich zu schonen, erzählte Lennet seine Geschichte. Phil hörte schweigend zu, den Blick auf die Straße gerichtet.
    »Und jetzt", schloß Lennet, »mußt du die unglückliche Nadja retten.«
    »Ich weiß nicht, wie ich das könnte", sagte Phil. »Sie haben sie in der Hand und werden sie nicht so leicht wieder loslassen.
    Übrigens, um keine Zweifel aufkommen zu lassen: Ich bin nicht mehr Captain der Bundespolizei, wie unsere Truppe ja heißt.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Meinst du etwa, ich behalte meine Stellung nach einem derartigen Fehlschlag? Nein, mein Lieber. Ich habe nicht gewartet, bis man mich feuert. Mein Abschiedsgesuch liegt schon im Büro. Jetzt haben wir Sonntag. Also wird es am Montag entschieden. Und dann ade, Bundespolizei. Ich werde dann Autos verkaufen oder Salz auf die Straßen streuen, wenn es schneit.«
    Lennet ergriff den Arm seines Freundes. Er wußte, was Phil, der seinen Beruf liebte, jetzt empfinden mußte. Lennets Geste drückte sein ganzes Mitgefühl aus.
    »Hör, Phil, ich weiß, was das für dich bedeutet. Aber erlaube, daß ich einmal egoistisch denke. Wenn du deinen Abschied eingereicht hast, wenn du nicht mehr im Dienst bist...«
    »Und?«
    »Dann bist du doch frei. Dann kannst du doch Dinge tun, die du als Beamter nicht hättest tun können.«
    »Ich verstehe nicht...«
    »Du verstehst recht gut, Phil. Ich hätte niemals einen Offizier der Bundespolizei bitten können, daß er mir hilft, ausländischen Gästen eine Tänzerin unter der Nase weg zu entführen, aber mein Kumpel Phil Himbeer...«
    »Du bist verrückt", sagte Phil, »total verrückt. Kannst du dir nicht vorstellen, was für einen Ärger du beim FND haben wirst?«
    Lennet unterdrückte ein freudiges Lachen. Er fühlte, daß er dabei war, das Spiel zu gewinnen.
    »Ja, ich denke, sehr wohl daran. Aber ich habe nun einmal damit begonnen, Nadja Ratan zu retten. Also werde ich auch bis zum Ende gehen. Ich habe mir übrigens schon etwas ausgedacht.
    Diese Asse, die sich über uns lustig gemacht haben, werden bald etwas erleben. Sicher hüten sie die Tänzerin sorgfältig, aber ich glaube, ich kenne einen Trick, wie sie sie wieder vorzeigen müssen. Was ich dabei von Captain Phil verlange, ist lediglich, daß er die Landesgrenzen überwachen läßt, damit sie sie nicht gegen ihren Willen aus dem Land schaffen können. Den Rest erledigen wir. Du, unsere alte Freundin Grigri, Claudius Goodfellow, ein Junge, der mir schon mal geholfen hat, und ich.«
    Um zwei Uhr morgens erschienen zwei Ausländer auf dem Flugplatz von Montreal. Sie hatten eine junge rothaarige Frau bei sich, die kaum gehen konnte und deren grüne Augen völlig ausdruckslos vor sich hin starrten. Sie gaben an, die Frau sei krank; aber es war auch gut möglich, daß sie unter dem Einfluß von Drogen stand. Sie kauften drei Flugkarten für den Flug in ihr Heimatland. Aber als sie an die Polizeikontrolle kamen, wurde ihnen höflich eröffnet, daß ihr Visum ein Gruppenvisum für die ganze

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