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09 - Geheimagent Lennet und der verräterische Lippenstift

09 - Geheimagent Lennet und der verräterische Lippenstift

Titel: 09 - Geheimagent Lennet und der verräterische Lippenstift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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allen drei Seiten angriffen, war er immer noch im Vorteil.
    Im Haus war es jetzt ganz dunkel. Um so weißer glänzte der Schnee draußen im Schein des Mondes. Die Tänzerin hatte sich an eines der Fenster gestellt, Lennet überwachte die beiden anderen.
    Eine lange Minute verstrich. Dann hörte man Motorengeräusch. Und gleich darauf war es wieder völlig still.
    »Ich glaube, sie sind weggefahren", meinte Lennet.
    »Sie holen Verstärkung", antwortete die Tänzerin.
    »Wo wollen sie die herbekommen. Und wenn sie auch noch drei armselige Typen auftreiben, wir sind immer noch im Vorteil. Aber das alles erklärt nicht, wie sie unser Versteck entdeckt haben.«
    Langsam verstrich die Zeit. Lennet sah von Zeit zu Zeit auf die Uhr. Er fürchtete, daß der Gegner eine Falle gestellt haben könnte. Sie hatten so getan, als führen sie weg, um ihre Aufmerksamkeit einzuschläfern.
    Ein kräftiger Automotor war zu hören. Ein großer schwarzweißer Wagen mit rotem Blinklicht auf dem Dach hielt vor dem Haus. Zwei riesige Polizisten sprangen heraus.
    »He! Ihr da drin!« schrie einer von ihnen, indem er mitten auf der Straße stehenblieb. Er hatte die Fäuste in die Hüften gestemmt, die eine ganz in der Nähe der Pistole, die an seinem Gürtel hing. »Kommt heraus!«
    Lennet befand sich in einem Zwiespalt. Er konnte nicht hinausgehen, aber er konnte auch nicht auf die Polizisten schießen.
    »Warum sollten wir herauskommen?« fragte er.
    »Mister Perkins, der Besitzer des Hauses, hat uns angerufen", erwiderte der Polizist. »Er hat gesagt, daß Einbrecher in seinem Haus sind. Also keine Flausen mehr. Es ist besser für euch.
    Wenn ihr Waffen habt, werft sie weg und kommt mit erhobenen Händen heraus.«
    »Ich bin kein Einbrecher", sagte Lennet. »Ich bin ein Freund von Captain Himbeer von der kanadischen Bundespolizei. Sie können ihn anrufen...«
    »Keine Geschichten", unterbrach ihn der Polizist. »Ich kenne die Freunde von Captain Sowieso. Ich zähle bis drei. Wenn ihr bei drei nicht hier draußen seid, breche ich die Tür auf. Eins...
    zwei...«
    »Ich mache das Licht an und öffne die Tür", sagte Lennet.
    »Ich warte hier ohne Waffe. Aber ich kann nicht herauskommen.
    Hinter den Büschen dort sind wahrscheinlich Spione versteckt und...«
    »Also macht auf", befahl der Polizist.
    »Öffnen Sie nicht!« schrie die Tänzerin in höchster Angst.
    Aber was hätte es genützt, sich zu widersetzen? Wenn er die Polizisten hereinließ, konnte er sich vielleicht mit ihnen verständigen, ihnen erklären...
    Er drückte auf den Schalter. Das Licht ging an. Dann öffnete er die beiden Schlösser und ging bis zum Hintergrund des Raumes zurück. Die Tänzerin war leichenfahl.
    »Jetzt haben sie uns", murmelte sie.
    »Es ist offen!« rief Lennet.
    Die Tür flog auf. Zuerst kam eine Faust mit einer Pistole, dann ein Arm, dann erschien der ganze Mann.
    »Ein junger Kerl und ein Mädchen!« schrie er. »Hast du so was gesehen, Maurice? Genau wie beschrieben. Die Nase an die Wand, ihr zwei. Ihr werdet durchsucht.«
    »Monsieur", sagte Lennet, »ich protestiere. Wir sind keine Verbrecher. Die Dame ist...«
    »Hält's Maul!« schrie der zweite Polizist. »Das Gesicht an die Wand. Habt ihr nicht gehört? Und zwar ein bißchen dalli!«
    Nadja hatte bereits ergeben den Befehl ausgeführt. Lennet folgte ihrem Beispiel, bedroht von den beiden Riesen.
    »Baptist, du untersuchst den Kerl, ich nehme das Mädchen", entschied Maurice.
    Mit der Nase an der Wand sah Lennet nichts als ein Stück Holz. Aber er konnte sich vorstellen, daß die beiden Polizisten die Pistolen wieder eingesteckt hatten. Ihm kam die Idee, sich zu widersetzen. Aber was wäre dann gewonnen?
    Die harte Hand des einen Polizisten berührte gerade seinen Rücken, als von der Tür her eine neue Stimme zu hören war:
    »Keine Bewegung. Die Hände hoch, alle vier!« Schritte waren zu hören. »Wer seid denn ihr?« fragte Maurice.
    »Was erlaubt ihr euch? Wir sind von der Polizei", sagte Baptist.
    »Wirklich?« sagte eine ironische Stimme. »Stellt euch vor, das ist uns ganz gleichgültig.«
    Kurze Befehle ertönten in einer fremden Sprache. Nadja verlor das Bewußtsein und glitt zu Boden. Eine rauhe Faust legte sich auf Lennets Schulter und drehte ihn herum. Nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt sah er Herz-As.
    Die anderen waren dabei, den Polizisten Pistolen und Handschellen abzunehmen.
    »Ich habe noch eine alte Rechnung mit dir auszugleichen, mein Guter", sagte Herz-As und

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