Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
09 - Verschwörung der Druiden

09 - Verschwörung der Druiden

Titel: 09 - Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
Vom Netzwerk:
zurückrufen, wenn du willst.«
    Aber Amanda und die anderen waren bereits außer Sichtweite. Wo waren diese drei öden Typen, wenn sie sie brauchte?
    »Süße Cordelia«, sagte Naomi. Sie schien sprechen zu können, ohne die Lippen zu bewegen.
    Sie hatte sich irgendwie verändert. Vielleicht lag es an der neuen Haarfarbe, die Amanda erwähnt hatte.
    Sie kam näher. Sie schritt so leichtfüßig daher, dass sie fast über den Rasen zu gleiten schien.
    »Mensch, Naomi. Du bist wahnsinnig blass. Hast du nicht genug Sonne abbekommen?«
    Naomi lächelte.

5

    Er rannte aus dem Höllenschlund. Aber die Risse im Boden wurden immer größer und spuckten Feuersäulen in die Luft. Er würde in eine der Spalten stürzen oder bei lebendigem Leibe verbrannt werden.
    »Wo willst du hin, Bruder?«
    Vor ihm, über den Flammen in der Luft schwebend, war sein Bruder Stephen.
    »Was erhoffst du dir davon?«, fuhr Stephen fort.
    »Ich - muss - weg - von - hier.« Er hatte Mühe, die Worte zu artikulieren.
    »Es gibt keinen Ort, zu dem du fliehen kannst«, sagte Stephen sanft. »Die einzige Fluchtmöglichkeit ist, dich dem Höllenschlund zu stellen.«
    »Mich diesen Wesen zu stellen? Ich habe gesehen, was passiert ist.«
    »Damals waren wir noch nicht bereit. Wir wurden in die Irre geführt. Du musst die Wahrheit herausfinden.«
    »Die Wahrheit?«, stieß er hervor. »Was ist die Wahrheit?«
    Aber sein Bruder war zu nah an die Flammen herangetrieben. Feuer verschlang seine Gestalt. Er wich stolpernd zurück und wartete auf die Schreie.
    Aber stattdessen lachte Stephen - ein grausiges Gelächter, das die ganze Luft erfüllte - ein Gelächter, das ihn so sicher verzehren würde wie das Feuer.
    »Dieses Programm! Warum kann hier eigentlich nichts auf Anhieb funktionieren?«
    Buffy hörte Rupert Giles schon, bevor sie ihn sah. Sie stieß die Schwingtür auf, die in die Bibliothek der Sunnydale Highschool führte.
    Für den Rest der Sunnydale High war Giles der Schulbibliothekar. Giles, ein großer dünner Mann mit Hornbrille, hatte einen ausgeprägten britischen Akzent und war wahrscheinlich so alt wie Buffys Mutter. Aber er war außerdem Buffys Wächter.
    Was genau machte ein Wächter? Selbst jetzt wusste es Buffy nicht genau. Sie hatte früher einen anderen Helfer gehabt, Merrick, in ihrer alten Highschool, der Hemery High in Los Angeles. Das war natürlich gewesen, bevor sie die Schule niedergebrannt hatte und nach Sunnydale umziehen musste. Buffy war es gelungen, die Vampire in ihrer alten Schule zu besiegen, aber vorher hatten sie ihren Wächter getötet.
    Buffy war entschlossen, eine Wiederholung dieser Tragödie mit allen Mitteln zu verhindern.
    Und was genau war ein Wächter? Nun, soweit sie es beurteilen konnte, war Giles teils Mentor, teils Trainer und teils eine wandelnde Enzyklopädie geheimen Wissens und gespenstischer Dinge. Im Lauf der gesamten Menschheitsgeschichte hatte es immer Jägerinnen gegeben - pro Generation wurde eine geboren -, die die Mächte des Bösen bekämpften. Soweit Buffy wusste, waren es immer junge Frauen etwa in ihrem Alter gewesen. Und all diesen Jägerinnen hatte stets ein Wächter zur Seite gestanden.
    Im Großen und Ganzen passten sie auf einen auf. Für Buffy war die Tatsache, dass sie einen Wächter hatte, einer der Vorzüge ihrer Identität als Jägerin. Giles hatte ihr schon hunderte Male geholfen und als sie einige ihrer Mitschüler als Helfer angeworben hatte, war er sofort bereit gewesen, ihre Freunde zu akzeptieren. Buffy sah in ihm eine Art Pfadfinderführer des Okkulten.
    Doch im Moment war dieser spezielle Pfadfinderführer nicht gerade ein glücklicher Camper.
    »He!«, rief Willow. »Wenigstens druckt er jetzt vollständige Sätze. Zu viele vollständige Sätze.« Sie sah wieder auf den Monitor. »Viel zu viele.«
    Hinter dem Bibliothekstisch, an dem Willow finster den Computer anstarrte, ging Giles ungeduldig auf und ab. Buffy war die dritte Person, die den großen büchergefüllten Raum betrat. Es war noch ziemlich früh am Morgen, rund dreißig Minuten vor Unterrichtsbeginn. Die anderen Schüler der Sunnydale High schienen mit der Bibliothek nicht viel anfangen zu können. Was im Grunde schade war. Der hohe Raum war ungefähr halb so groß wie die Schulaula, mit langen Tischen, die perfekt zum Lesen und Lernen geeignet waren. Auf einigen der Tische standen sogar Computer wie der, an dem Willow gerade arbeitete.
    Hinter Willow führte eine Treppe hinauf zu noch mehr Büchern - die

Weitere Kostenlose Bücher