09 - Verschwörung der Druiden
sah Xander an. »Ich würde sagen, dass sie irgendetwas... Ungewöhnliches vorhaben.«
»Ich streite mich nie mit einer Jägerin«, antwortete Xander. Außerdem würde ihn ein Besuch der guten alten Grabsteine von Sunnydale von seinen eigenen Problemen ablenken. So blieb es ihm erspart, nach Hause zu gehen, wo sein Telefon auf ihn wartete - dieses Telefon, mit dem er zweifellos Cordelia anrufen würde.
Stattdessen würde er länger unterwegs sein und womöglich in echte Gefahr geraten. Was vielleicht dazu führte, dass Cordelia ihn anrief.
Manchmal konnte Sunnydale der stillste Ort auf Erden sein. Und in derartigen Momenten stürzten all ihre Gedanken auf sie ein.
Buffy wusste nicht mehr, wohin sie gehen sollte.
Oh, sie wusste, dass sie in Sunnydale war und zusammen mit Xander zum Friedhof ging. Und sie wusste, wenn sie auf Patrouille war, bewegte sie sich, reagierte, tat irgendetwas. Es war unendlich viel besser, als nach Hause zu gehen.
Buffy war nicht klar gewesen, wie gut es ihr ging, bis sie fast alles verloren hatte. Als sie Angel durch das Tor zur Hölle geschickt hatte, war ein Teil ihres Herzens mit ihm gegangen. Seitdem konnte sie nur noch an Flucht denken, wollte alles hinter sich lassen. Aber erst als sie nach Sunnydale zurückgekehrt war, hatte sie erkannt, dass sie auch fast den Rest ihres Herzens verloren hatte. Indem sie einfach davongelaufen war, ohne dem Rest der Gang, Giles oder ihrer Mutter etwas zu sagen, hatte sie alle enttäuscht.
Buffy seufzte. Nur weil sie davongelaufen war, hatte sie erkannt, wie sehr die anderen sie brauchten. Und wie sehr sie die anderen brauchte. Ihre Mutter sah sie noch immer an, als würde sie Buffy nicht trauen. Giles wirkte noch steifer als zuvor, als würde er sie überhaupt nicht mehr verstehen. Und die anderen? Sicher, die Gang alberte weiter herum, aber manchmal gab es Momente des Schweigens, in denen sich alle ein wenig befangen fühlten. Früher hatten alle perfekt zusammengepasst, wie die Teile eines vertrauten alten Puzzles. Jetzt hatte Buffy das Gefühl, dass trotz all ihrer Bemühungen einige Teile fehlten.
Angel war zurückgekommen, aber mit ihm würde es nie mehr dasselbe sein. Sie konnten ihre körperliche Beziehung nicht wieder aufnehmen - das ließ sich nicht ändern. Und der Rest der Gang erholte sich noch immer von den emotionalen Wunden, die seine vampiristische Seite, Angelus, ihnen zugefügt hatte.
Buffy und Xander blieben am Rand des Friedhofs stehen. Es sah aus, als gäbe es auch hier nichts zu tun.
»Alles friedlich«, sagte Xander dicht an ihrem Ohr.
Buffy wäre beim Klang seiner Stimme fast in die Luft gesprungen. Es lag nicht nur an ihrer seelischen Verfassung. In dieser Nacht schien irgendetwas in der Luft zu liegen - friedlich oder nicht, es fühlte sich einfach falsch an. »Friedlich? Dann sollte es sich eigentlich besser anfühlen.«
Sie nickten und gingen weiter. Die Grabsteine wirkten im Licht des fast vollen Mondes noch fahler als sonst. Eine kaum merkbare Brise flüsterte über ihnen in den Blättern und erstarb dann.
Sonst war alles still.
Sie kehrten zum Tor zurück und verließen den Friedhof.
»Nun, etwas Bewegung kann uns allen nur gut tun«, kommentierte Xander.
»Kräftigt die Muskeln auf zwölf verschiedene Weisen«, stimmte Buffy zu.
»Es lässt sich nicht länger hinausschieben. Ich schätze, ich gehe besser nach Hause und bringe diesen Anruf hinter mich.«
»Und ich werde nach Hause zu meiner Mom gehen.«
Xander sah sie einen Moment lang an. »Das klingt nicht gerade, als würdest du dich darauf freuen.«
»Auf meine Mom? Im Moment ist die Stimmung etwas angespannt.« Seit Buffys Rückkehr war ihre Mutter noch besorgter um sie als früher, als wüsste sie, dass Buffys besondere Kräfte nur ein weiterer Grund zur Besorgnis waren.
»Eltern«, nickte Xander. »Du kannst nicht mit ihnen leben, du kannst aber auch nicht ohne sie leben.«
»Wenigstens nicht, solange du keine achtzehn bist«, fügte Buffy hinzu.
»Dann lass uns aus diesem Vergnügungspark verschwinden.« Fr blickte zu den Gräberreihen zurück. »Die Vampir-Geisterbahn. Echt abgefahren.«
»He! Es gibt schlimmere Dinge.«
Xander nickte. »Wenigstens verlangt hier keiner Eintrittsgeld.«
Sie machten sich auf den Heimweg.
Manchmal brauchte Cordelia einfach ihren Freiraum.
Xander konnte wirklich unmöglich sein. Wenn er nur nicht so gut küssen würde - nein, Cordelia wollte diesen Gedanken nicht weiterverfolgen. Manchmal war es das Beste,
Weitere Kostenlose Bücher