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09 - Verschwörung der Druiden

09 - Verschwörung der Druiden

Titel: 09 - Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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waren. Je näher der Tag der Entscheidung rückte, desto zugeknöpfter schien Onkel George zu werden. Inzwischen machte er sich nicht einmal die Mühe, seine Handlungsweise seinen Neffen zu erklären, wenn diese nicht nachdrücklich auf einer Erklärung bestanden.
    Onkel George blickte nur einen kurzen Moment zu Ian auf und sah dann wieder in den Weissagungskristall, den er mitgebracht hatte, als müsste er nur lange genug in ihn hineinstarren, um alle Antworten zu erhalten. Der Kristall war ein kleiner, facettenreicher Stein, durchscheinend, mit einem Stich ins Blaue. Immer wenn Ian ihn sah, kam er ihm eiskalt vor.
    Ian wartete einen Moment, ob sein Onkel seine Anwesenheit zur Kenntnis nahm. Für ihren Aufenthalt in Sunnydale hatten sie ein Haus gemietet, das laut Anzeige ein »möbliertes Cottage« am Stadtrand sein sollte, aber es ähnelte keinem Cottage, das Ian je gesehen hatte. Es erinnerte mehr an eins der vorstädtischen Reihenhäuser um Cardiff, ein kastenförmiges Gebäude mit weißen Wänden und Florteppichen. Die Einrichtung schien zwanzig Jahre alt zu sein, eine bunt zusammengewürfelte Sammlung karierter Sofas und sperriger Polstersessel, die jeder amerikanischen Sitcom aus den Siebzigern zur Ehre gereicht hätte. Ian hatte noch nie ein derart geschmackloses Haus gesehen und es war der letzte Ort, wo man einen Druiden vermuten würde, was wohl auch der Sinn der Sache war, wie Ian annahm. Immerhin war es hier draußen sehr ruhig. Ihre Nachbarn schienen alle Software-Ingenieure zu sein, die nie zu Hause waren. Der ideale Ort, dachte er, wenn man an einer Beschwörung zur Rettung der Welt arbeitet...
    Ian entschied, dass er genug von seinem Onkel und dessen Kristall hatte. »Du hast Dave und Tom in die Stadt geschickt«, sagte Ian. »Aber du sagtest, du brauchst mich hier. Wofür?«
    Sein Onkel runzelte die Stirn, ohne den Blick von dem Kristall abzuwenden. »Es wird Zeit, dass wir anfangen. Und es wird Zeit, dass du Verantwortung übernimmst.«
    Ian glaubte einen anklagenden Unterton in der Stimme seines Onkels zu hören. »Ich bin immer bereit gewesen, meinen Teil der Verantwortung zu tragen. Vor allem jetzt. Du weißt, wie wichtig dies für uns alle ist - vor allem seit dem Tod meines Vaters.«
    »Ich will nicht über deinen Vater sprechen«, antwortete sein Onkel ausdruckslos. »Ich will über das sprechen, was jetzt geschieht.«
    Ian zuckte zusammen. Der Tod seines Vaters, Georges Bruder, hatte sie alle erschüttert. Alle fühlten sich dafür verantwortlich, aber sein Onkel schien es am schwersten zu nehmen. Er wollte nicht über das reden, was geschehen war, aber er war von dem Gedanken wie besessen, es zu ändern.
    Ian spähte über die Schulter seines Onkels und versuchte einen besseren Blick auf den rauchblauen Kristall auf dem Tisch zu erhaschen. Er konnte den Kristall nicht so gut wie die Ältesten lesen, aber selbst er konnte die Bilder erkennen, die in dem Stein aufflackerten, Bilder, die viel deutlicher waren als alle, die er je zuvor gesehen hatte, was zweifellos mit der Macht des Höllenschlunds zusammenhing. Aber was bedeuteten diese Bilder? Grün. Stand die Farbe für die Natur? Rote Steine. Blut? Bezogen sie sich auf die Beschwörung, die ihr Onkel durchführen wollte? Sagten sie voraus, was passieren würde, wenn sie Erfolg hatten - oder aber scheiterten?
    »Und was geschieht jetzt?«, fragte Ian. »Du scheinst es niemandem verraten zu wollen, nicht einmal deinen eigenen Neffen.«
    »Unsinn. Wir sind hier unter Fremden. Ich will nur nicht zu viel enthüllen...«
    »Aber hast du mir nicht selbst gesagt, dass wir die Fremden höchstwahrscheinlich brauchen werden, vor allem die Jägerin, wenn wir Hoffnung auf Erfolg haben wollen?«
    George drehte sich endlich um und sah seinen Neffen an. »Das sagte ich. Aber von Minute zu Minute scheint sich so vieles zu verändern. Die Bedingungen hier unterscheiden sich völlig von denen daheim. Wir sind so weit von Zuhause entfernt. Aber die Jägerin und ihre Freunde - glaubst du, dass sie uns helfen werden?«
    »Nun, sie sind ziemlich misstrauisch.«
    George schüttelte den Kopf. »Angesichts der Umstände unserer Ankunft ist das nur natürlich.«
    Ian war froh, dass sein Onkel dies endlich einsah. Er fügte hinzu: »Aber ich denke, wenn wir so offen wie möglich zu ihnen sind, werden sie sich uns anschließen.«
    »Das hoffe ich.« George wies auf den Kristall vor ihm. »Unser Kurs führt uns in gefährliche Gewässer. Da sind jene, die geschworen

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