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09 - Verschwörung der Druiden

09 - Verschwörung der Druiden

Titel: 09 - Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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haben, uns aufzuhalten. Es wäre eine große Hilfe für uns, wenn wir die Jägerin dazu bringen könnten, uns zu beschützen, während wir unser Werk vollbringen.«
    »Also brauchst du... die Jägerin.« Ian hatte Schwierigkeiten, ihren Namen überhaupt auszusprechen. Er schluckte. Er durfte sich bei dem, was getan werden musste, nicht von seinen persönlichen Gefühlen beeinflussen lassen. »Du hast das schon einmal gesagt, aber nie genau erklärt, warum.«
    Sein Onkel schüttelte den Kopf. »Dieser Ort der Macht - der Höllenschlund - ist um vieles stärker als die anderen, mit denen ich mich in der Vergangenheit befasst habe. Ich schätze, das macht mich nervös. Ich werde die Beschwörungsformeln ändern müssen, wenn wir Erfolg haben wollen. Und was ist, wenn ich mich irre und sie einige von denen, die wir aufhalten wollen, befreien?«
    »Dann greift die Jägerin ein. Aber geraten wir nicht in große Gefahr, wenn es zu einem solchen Unfall kommt?«
    »Wenn es zu einem solchen Unfall kommt und die Jägerin das Verhängnis nicht aufhalten kann, werden wir alle sterben.«
    Und wahrscheinlich das Ende der Welt heraufbeschwören, dachte Ian. Deshalb waren die Druiden hier, deshalb hatten sie nach zweitausend Jahren ihr Dasein im Verborgenen beendet und waren an die Öffentlichkeit getreten, nicht nur hier, sondern überall auf der Welt.
    »Und was ist mit den anderen?«
    »Die anderen Gruppen an den anderen bedeutenden Orten der Macht?« George schüttelte wieder den Kopf. »Wenn einer von uns versagt, gelingt es vielleicht den anderen, einen Weg zu finden, die zerstörerischen Kräfte aufzuhalten. Aber vielleicht genügt auch schon ein einziger Fehler, um uns alle zu zerstören.«
    Ian fand dieses Gespräch frustrierend. Er fand jedes Gespräch mit seinem Onkel frustrierend. »Wir haben den Leuten hier kaum etwas über unsere wahren Absichten erzählt. Warum informieren wir nicht den Wächter und die Jägerin über die Größe unserer Aufgabe? Das wird sie bestimmt überzeugen, uns zu helfen.«
    »Meinst du? Ich weiß es nicht. Wir müssen noch so viele Änderungen vornehmen.«
    »Änderungen?« Ian gefiel dieser Gedanke nicht. »Aber ich dachte, die Ältesten hätten den Plan längst abgesegnet. Wir wollten doch die von meinem Vater entwickelte Beschwörung wiederholen...«
    George machte eine abwehrende Handbewegung. »Das werden wir auch, aber womöglich mit ein paar kleinen Modifikationen. Die Ältesten sind eine halbe Welt entfernt. Sie wissen nichts von den subtilen Veränderungen, die ich überall um mich herum entdeckt habe.«
    George sprach wieder in Rätseln. Was meinte sein Onkel damit? Ian fürchtete, es zu wissen.
    »Du willst die... die andere Beschwörung ausprobieren, nicht wahr?«
    George wandte den Blick ab. »Ich werde alles tun, was nötig ist. Du weißt, wie verzweifelt die Lage werden kann.«
    »Das sagst du.«
    »Das sagte auch dein Vater«, beharrte George. »Hör zu, ich werde dich soweit wie möglich in alles einweihen, dir die Wahrheit zeigen für den Fall, dass mir dasselbe zustößt wie deinem Vater.«
    Und die Beschwörung wird dich auf dieselbe Weise vernichten wie meinen Vater, dachte Ian und unterdrückte ein Frösteln.
    »Onkel, ich hoffe, dass dieser Fall nie eintritt.«
    Für einen flüchtigen Moment huschte ein Lächeln über das Gesicht seines Onkels. »Das hoffe ich auch - mehr noch als du. Aber ich muss tun, was getan werden muss.«
    Vielleicht, dachte Ian, bin ich nur zu kritisch. Sein Onkel hatte jahrzehntelange Erfahrung. Er kannte die Gefahren und wusste, wie man sie überwinden konnte.
    »Wie du meinst«, sagte Ian schließlich. »Aber was ist mit der Jägerin und ihren Freunden? Sie wissen im Grunde ihres Herzens, was hier geschieht - und ich glaube, dass dieses Wissen sie dazu bringen wird, sich auf unsere Seite zu schlagen.«
    Aber sein Onkel blieb stur. »Wir können uns nicht zu sehr mit ihnen einlassen. Wir werden vielleicht mit ihnen zusammenarbeiten, aber jede Seite wird immer ihre Geheimnisse haben.«
    Sicher, dachte Ian, sein Onkel hatte seine Gründe. Aber Ian hatte auch seine Gründe. Er fand es schwierig - eigentlich sogar unmöglich, völlig emotionslos an die Sache heranzugehen, denn schließlich betraf sie diese junge
    Vampirjägerin. Er sah sie deutlich vor sich. Wie ihre blonden Haare im Mondlicht glitzerten. Mit welcher Kraft sie gegen ihre Feinde kämpfte. Wie ihre Lippen sich kräuselten, wenn sie lächelte.
    Er hatte sich noch nie von einem Mädchen

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