09 - Verschwörung der Druiden
hat.«
»Klatschland, USA«, fügte Willow hinzu.
Ians Brüder lachten. Ian sah sie immer noch stirnrunzelnd an.
»Ihr müsst unserem Bruder verzeihen«, erklärte Dave. »Er ist der Älteste, deshalb muss er so ernst sein, dass es für uns alle reicht.«
»Es ist eine ungeheure Verantwortung«, fügte Tom hinzu, »aber Ian kommt damit schon zurecht.«
Ian schüttelte den Kopf und blickte zu seiner Cousine hinüber, die sich intensiv mit Cordelia über Naomis aktuelle Haarfarbe unterhielt. »Das wird noch eine Weile so weitergehen, oder?«
»Darauf kannst du wetten«, versicherte Xander. »Wir kennen uns aus.«
Buffy winkte die drei Neuankömmlinge zu sich. »Setzt euch. Esst was.«
»Hört zu«, sagte Willow. »Oder redet selbst.«
Ian nickte und die drei schauten sich an den Nachbartischen nach freien Stühlen um.
Xander sah Buffy und Willow bekümmert an. »Manchmal denke ich, dass es irgendwo dort draußen ein anderes Mädchen für mich gibt.«
Willow schnalzte mit der Zunge. »Deine Erfolgsbilanz sieht nicht gerade rosig aus. Mumien, Käfer und jede Frau in Sunnydale - alle wollten dich zu ihrem Liebesspielzeug machen. Na, klingelts bei dir?«
Sie alle konnten auf eine lange Liste von Begegnungen mit dem Übernatürlichen zurückblicken - kein Wunder, wenn man auf dem Höllenschlund lebte. Bei Buffy war es ihre Beziehung mit Angel gewesen, einem Vampir mit einer Seele. Sie zuckte innerlich zusammen. Würde der Gedanke an Angel denn niemals aufhören wehzutun?
Und wie war es bei Xander gewesen? Nun, die dunkelhäutige, exotische Fremde, die wie eine hübsche südamerikanische Austauschstudentin ausgesehen hatte, war in Wirklichkeit eine uralte Mumie gewesen, deren Kuss die Lebenskraft aus einem Menschen saugte. Und fast wäre es auch zu diesem Kuss zwischen Xander und der Mumie gekommen. Und dann war da noch dieser Hexenzauber, der auf grauenhafte Weise schief gegangen war...
»Inka-Mumien-Mädchen«, murmelte Xander langsam. »Jede Frau in Sunnydale. Oh ja.« Er winkte seiner Freundin zu. Sie ignorierte ihn standhaft. »Cordelia und ich werden für immer zusammenbleiben.«
»Entschuldigung.« Ian und die anderen waren wieder zurück, mit Stühlen in den Händen. »Hast du gerade was von einer Inka-Mumie gesagt?«
Schluck, dachte Buffy. Es war wahrscheinlich besser, wenn Fremde von derartigen Dingen nichts mitbekamen. Schließlich musste sie ihre Identität als Jägerin geheim halten.
Willow sprang ein. »Nun, es wäre wahnsinnig schwer zu erklären...«
»Wir haben Gerüchte gehört, dass sich hier auch Vampire herumtreiben sollen«, sagte Dave, als er neben seinem Bruder Platz nahm.
»Gerüchte?«, fragte Buffy unschuldig.
Oz nickte. »In Sunnydale gibts jede Menge davon - oder auch nicht.«
»Er meint die Gerüchte«, fügte Willow freundlich hinzu.
Ian lächelte. »Genau. Deshalb sind wir hier.«
Hallo! Was sollte das denn bedeuten? Buffy blinzelte. Ihr Jägerradar war wieder aktiv. Ian lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, sodass sein Gesicht nicht mehr von den Strahlern an der Decke beleuchtet wurde. Als sie sein Gesicht so im Schatten liegen sah, kam es ihr plötzlich bekannt vor. War er vielleicht der Fremde von gestern Nacht?
Sie beugte sich über den Tisch zu Ian. »Haben wir uns schon mal getroffen?«
Ian lächelte. »Ich hatte bisher noch keine Zeit, irgendjemand zu treffen.«
Nun, das beantwortete die Frage nicht, oder? Eine unbehagliche Stille senkte sich über den Tisch. Buffy konnte hören, wie Cordelia und Amanda darüber diskutierten, welches Kleid sie beim offiziellen Frühjahrsball tragen sollten. Offenbar machte Badgeley Mischka das Rennen vor Calvin Klein. Wieder einmal.
»Nun, ihr seid jetzt da, wo was los ist«, meinte Xander schließlich. Er blickte kurz zu Cordelia hinüber. »Sofern in Sunnydale überhaupt was los ist.«
»Gibt es bei euch zu Hause auch so etwas wie das Bronze ?«, fragte Willow.
»Wie das Bronze?«, wiederholte Ian. »In Wales?«
Buffy zuckte zusammen. Natürlich gab es bei ihnen nicht so etwas Cooles wie einen kalifornischen Club... oder doch? Nun, was kümmerte es sie, wenn die Jungs in Verlegenheit gerieten? Andererseits war Ian mit seinen dunklen Haaren und den durchdringenden blauen Augen irgendwie niedlich. Sie entschied, dass er doch kein Masterpiece Theater -Typ war. Mit seiner schmalen Nase und den hohen Wangenknochen sah er eher wie ein mittelalterlicher Ritter aus.
»Wie das Bronze?« Tom runzelte die Stirn. »Ich glaube, der
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