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090 - Der Monster-Mann

090 - Der Monster-Mann

Titel: 090 - Der Monster-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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paßten ihre Sinne sich der neuen Umgebung an? Bisher war man nur auf
Vermutungen angewiesen. Da nie jemand zurück- gekehrt war, wußte man auch
nichts Genaues.
    Frank Weston,
das Ehepaar Hamilton und Iwan Kunaritschew waren offensichtlich durch die
gleiche Kraft in eine unsichtbare Welt geschleudert worden, und die Truhe war
der Katalysator.
    »Vorerst
können wir nichts tun, X- RAY-3«, ließ der geheimnisvolle Leiter der PSA sich
vernehmen. »Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die Dinge weiter zu
beobachten - und abzuwarten .«
    »Abwarten,
Sir, kann etwas sehr Grausames sein«, erwiderte Brent. Ihm fiel es besonders
schwer.
    Er war
gewohnt, ständig aktiv zu sein, die Dinge an der Wurzel anzupacken und sich
geistig und körperlich für die Aufklärung unheimlicher Vorgänge und
Machenschaften einzusetzen. Es gab außer ihm noch jemand, der zum Warten
verurteilt war.
    Morna Ulbrandson alias X-GIRL-C.
    Seit einer
Stunde, so bestätigte X- RAY-1 ihm, hielt die Schwedin sich als angebliche
Mörderin in der Zelle auf, in der auch Eileen Weston untergebracht war.
    Wie die
mysteriöse Truhe, so war auch ihre Person vermutlich ein wichtiger Schlüssel in
dem rätselhaften Geschehen. Nach wie vor war ungeklärt, warum ausgerechnet
Eileen Weston als einzige Zeugin offensichtlich die Begegnung mit dem
Monster-Mann überstanden hatte.
     
    ●
     
    Morna
Ulbrandson ging in der Zelle auf und ab wie eine gefangene Löwin im Käfig. Die
Schwedin, die sonst so attraktiv wirkte, war nachlässig gekleidet. Ihre Haare
waren nicht sonderlich gepflegt, hingen ausgekämmt und glatt auf den Schultern,
und das einfache Kleid war zerknittert und saß schlecht.
    Eileen Weston
hatte gegen die Neue heftig protestiert. Sie wollte allein sein in ihrer Zelle.
Aber ihr Protest war zurückgewiesen worden. Das Gefängnis war überbelegt.
    Zwei
Mörderinnen - so der Leiter des Gefängnisses - würden sich sicher verstehen und
sich nicht gegenseitig die Augen auskratzen.
    »Völliger Schwachsinn«,
stieß Morna aufgebracht hervor und trommelte mit den Fäusten hart gegen die
Metalltür. »Ich will raus hier. .. ich bin unschuldig !«
    Sie schrie es
immer wieder und so laut, daß es draußen durch den Korridor hallte.
    »Ruhe dort
hinten !« brüllte der Wärter zurück. »Sonst gibt’s
Ärger !«
    »Es hat
keinen Sinn«, wandte Eileen Weston sich an die blonde Frau, die blaß aussah,
ratlos und verzweifelt wirkte. »Wenn Sie wirklich unschuldig sind, wird sich
das herausstellen. Ich bin auch unschuldig und muß abwarten .«
    »Ich will
nicht warten !« reagierte Morna zornig.
    Sie löste
sich von der Tür und wirkte etwas zugänglicher. Sie hielt den Kopf gesenkt,
fuhr sich durchs Haar und ließ sich dann auf ihre Pritsche nieder.
    »Ich habe
nichts damit zu tun, ich schwör’s dir... ich bin
keine Mörderin. «
    Sie sah
Eileen Weston achselzuckend an.
    Eileen, die
selbst unter dem falschen Verdacht stand, einen Mord begangen zu haben, zeigte
Verständnis. »Bist du wirklich unschuldig ?« fragte sie
leise.
    »Ja.«
    »Erzähl,
wie’s dazu gekommen ist...«
    Das tat Morna
Ulbrandson dann auch. Sie hatte genaue Instruktionen erhalten.
    Die
Geschichte, die sie lang und breit erzählte, ähnelte der Eileen Westons, die
aufmerksam zuhörte.
    Morna.
merkte, wie die Frau an ihrer Seite unruhiger wurde.
    X-GIRL-C
berichtete von einem Freund namens Jake. Ihn hatte sie suchen wollen. Jake
bewohnte eine Apartmentwohnung im Herzen von San Bernardino.
    »Dort wollte
ich ihn besuchen, Eileen . . . Die Tür stand offen . . . das wunderte mich
schon. Ich schlich mich rein in die gute Stube und dachte bei mir, daß er ’ne
andere bei sich hätte. Bei den Kerlen, die für eine Band spielen, weiß man das
nie so genau. Sie haben ständig andere Weiber am Rockzipfel. Ich denke: na
warte, Kleiner . . . dich erwisch ich auf frischer Tat. Diesmal hast du
vergessen die Tür ins Schloß zu ziehen. Hast’s wohl besonders eilig gehabt.
    Die Wohnung
war dunkel.
    Ich knipste
auch das Licht nicht an.
    Plötzlich
stand der Kerl vor mir, aber es war nicht Jake. Ich merkte das sofort. Am
Geruch und an der Größe. Jake benutzte stets ein für meinen Geschmack etwas zu
süßliches After-Shave.
    Der Geruch
war herber, strenger, und - es roch nach Schweiß und Leder.
    Urplötzlich
hatte ich das Gefühl einer großen Gefahr. Hier stimmte etwas nicht! Ich wollte
auf dem Absatz kehrtmachen und davonlaufen.
    Da spürte ich
auch schon den Druck an meinem Hals. Es fühlte sich

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