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090 - Der Monster-Mann

090 - Der Monster-Mann

Titel: 090 - Der Monster-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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an, als würde jemand ein
dickes Tau um meine Kehle legen und zuziehen. Ich wollte noch schreien, konnte
es aber nicht. Ich schob meine Hände unter die vermeintliche Schlinge, um sie
zu lockern. Da merkte ich, daß es sich um keine Schlinge handelte. Was sich da
um meinen Hals legte - waren Schlangen! Zwei oder drei Stück! Ich hab’s nicht
mehr genau in Erinnerung ... es ging alles so schnell, und ich merkte, wie mir
das Bewußtsein schwand. Als ich zu mir kam, war die Polizei in der Wohnung. Im
ersten Moment, glaube ich, habe ich alles, was ich noch in Erinnerung hatte,
herausgeschrien. Aber sie glaubten mir nicht. . .«
    »Es war
dasselbe bei mir«, wisperte Eileen Weston.
    Morna schien
es nicht gehört zu haben.
    Sie
berichtete von ihrer Festnahme.
    Ihr Freund
Jake sei seit jener Nacht verschwunden, und sie wurde beschuldigt, ihn ermordet
zu haben. Die Wohnung machte einen verwüsteten Eindruck, als hätte ein Kampf
stattgefunden.
    Morna
berichtete immer wieder von den Schlangen, die sie deutlich gefühlt hätte und
deren Angriff doch zumindest Druckstellen an ihrem Hals hinterlassen haben
mußten. Aber der sie untersuchende Arzt hatte nichts feststellen können.
    Als X-GIRL-C
endete, herrschte minutenlang bedrückende Stille.
    »Ich glaube
dir aufs Wort«, sagte Eileen Weston dann wie abwesend. »Ja, du bist unschuldig
. . . fast das Gleiche habe ich auch durchgemacht. Und auch mir wollte keiner
glauben. Aber nun - Morna - können sie Ihre Augen nicht länger vor dem
verschließen, was wirklich geschehen ist. Unsere Erlebnisse sind zu ähnlich,
als daß sie nicht auffallen würden. Ich habe Hoffnung, Morna, und nun wird
alles gut werden. Für uns beide. Ich glaube, daß das, was wir beide zu
Protokoll gaben, Aufsehen erregen wird. Wir brauchen uns keine Sorgen mehr zu
machen .«
    Sie reagierte
völlig normal. Wenn etwas nicht mit ihr stimmte, hätte es jetzt zum Ausdruck
kommen müssen. X-RAY-1 wollte mit einer ähnlichen, wenn nicht gar gleichen Geschichte so etwas wie einen Schock verursachen. Der
Schock stellte sich aber nicht ein.
    Morna
Ulbrandson beobachtete Eileen Weston ganz genau. Sie war unverändert.
Vielleicht ein bißchen freundlicher geworden nach dem Bericht, den sie ihr gegeben
hatte, denn nun war Morna Ulbrandson nicht mehr die vermeintliche Mörderin,
sondern eine Verbündete, eine Leidensgenossin. Vorausgesetzt, daß Eileen Weston
sich ihre Geschichte nicht aus den Fingern gesogen hatte. Wenn sie eine
besondere Rolle in dieser undurchsichtigen und rätselhaften Sache spielte,
mußte logischerweise etwas nachkommen.
    Und - es kam
etwas nach!
    Allerdings
auf eine Weise, wie Morna Ulbrandson es nicht erwartet hatte ...
     
    ●
     
    Sie hatten
sich hingelegt. In der Zelle war es stockfinster.
    Das winzige
vergitterte Fenster lag nach einem düsteren Hinterhof, der von hohen Mauern
umgeben war. An dem Stück Himmel, das sich darüber spannte, zeigten sich nur
wenige Sterne, so daß kaum ein Lichtstrahl in die Zelle sickerte.
    Morna
Ulbrandson hielt die Augen geschlossen und dachte über alles nach, was an
Informationen über diesen mysteriösen Vorgang bisher der PSA bekanntgeworden
war.
    Sie drehte
leicht den Kopf.
    Eileen
Westons Pritsche stand an der gegenüberliegenden Wand.
    Eileen
schlief.
    Auch Morna
wurde vom Schlaf übermannt. Der Tag war anstrengend gewesen, und sie war mitten
aus einem anderen Fall heraus, in dem es um Ereignisse in einem als
Gespensterhaus verschrienen Gebäude ging, herausgeholt und mit dem Hubschrauber
hierher gebracht worden.
    Ihr fielen
die Augen zu.
    Eileen Weston
öffnete sie im gleichen Augenblick.
    Die junge
Amerikanerin hielt den Atem an und lauschte, als hätte sie plötzlich einen Ruf
empfangen.
    Sie richtete
sich auf. Ihre Augen glänzten wie im Fieber, und ein abwesender Ausdruck
spiegelte sich darin.
    Eileen schlug
die rauhe Wolldecke vollends zurück und schwang die Beine über die Pritsche.
    Wie eine
Hypnotisierte erhob sich die Frau.
    In der Zelle
herrschte eine eigenartige Atmosphäre, als hätte sich plötzlich eine
unsichtbare Tür aufgetan und würde Fremdes einlassen. Etwas, das man zwar
spürte, aber nicht sehen konnte ...
    Eileen Weston
erhob sich, verließ ihre Pritsche und näherte sich mit den roboterhaften
Bewegungen eines Zombies Morna Ulbrandsons Schlafstelle. Die Amerikanerin
streckte die Arme aus. Ihre Hände näherten sich der Kehle der ahnungslos
Schlafenden.
    Dann stieß
sie sie ruckartig vor.
    Mit
unbarmherziger Gewalt drückte sie

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