090 - Der Monster-Mann
.«
Stone fiel
die Kinnlade herunter. Er atmete tief durch. »Hier in diesem Haus, Mister
Brent, halten mich keine zehn Pferde .«
»Sie brauchen
keine Angst zu haben .«
»Hab ich aber!
Sie haben mit eigenen Augen gesehen, was passiert ist .«
Larry nickte.
»Mein Freund ist verschwunden. Aber uns beiden, die wir ebenfalls in der Nähe
waren, passierte nichts. Ich möchte, daß Sie den Platz, auf dem die Truhe von
Zeit zu Zeit erscheint, im Auge behalten. Wenn Sie sich der Truhe nicht nähern,
kann auch nichts passieren. Mein Freund beugte sich hinein - da wurde eine
Kraft wirksam, die uns außerhalb nicht mehr gefährden konnte .«
Bernie Stone
dachte einen Moment nach. »Ja, da haben Sie recht .«
»Wir wissen
beide nicht, was die Truhe wirklich bewirkt. Wir müssen jedoch versuchen, etwas
über ihr Verhalten herauszufinden. Vielleicht dauert es eine ganze Nacht,
vielleicht zwei oder drei Tage, bis sie wieder hier erscheint . . . Vielleicht
kommt sie auch niemals wieder .« Larrys Stimme klang
gepreßt, als er das sagte. »Halten Sie sich wach, Bernie! Trinken Sie
literweise Kaffee. Wenigstens diese eine Nacht. Warten Sie einen Moment, ich
hole nur etwas aus dem Auto .«
Im Kofferraum
lag das Agentengepäck.
Larry Brent
nahm aus seinem Koffer zwei handliche Funkgeräte. Sie waren so flach wie ein
moderner Taschenrechner. Eines davon steckte er in die Innentasche seines
Jacketts, das andere reichte er Bernie Stone und erklärte ihm die einfache
Bedienung.
»Das Gerät
hat eine Reichweite von drei Meilen. Sobald Sie etwas Verdächtiges hören oder
sehen, rufen Sie mich sofort. Okay?«
»Okay, Mister
Brent.«
Bernie Stone
blieb an der Haustür stehen, als Larry davoneilte. X-RAY-3 näherte sich dem in
Sichtweite liegenden Haus der Westons.
Er schloß die
Haustür auf.
Dunkelheit
und Stille umgaben ihn.
Larry tastete
nach dem Lichtschalter und durchquerte den schmalen Korridor.
Zuerst betrat
er das Wohnzimmer, in dem Frank Weston angeblich seine schicksalhafte Begegnung
gehabt hatte. Auf dem Boden waren noch die Spuren des Kampfes zu sehen. Ein
Sessel war umgekippt, der Teppich verschoben.
Die Polizei
hatte alle Spuren gesichert und alles so zurückgelassen, wie sie es angetroffen
hatte. Eileen Weston war zum Schluß noch mal in der Wohnung gewesen und hatte
dem Captain der Mordkommission den Vorfall an Ort und Stelle erklärt.
Larry ging
sämtliche Räume durch und sah sich auch im Keller um. Die Truhe, die er drüben
im Haus der Hamiltons gesehen hatte, war nicht hier angekommen. Seine Theorie
schien sich damit nicht zu bestätigen.
Er aktivierte
das handliche Funkgerät und nahm Kontakt mit Bernie Stone auf.
»Alles okay,
Bernie?«
»Ja, Mister
Brent. Keine besonderen Vorkommnisse«, meldete sein Helfer.
»Halten Sie
die Augen weiter offen .«
X-RAY-3
schaltete da« Gerät aus und aktivierte gleich darauf seinen PSA- Ring.
Er unternahm
einen anderen Versuch und rief Kunaritschew, erhielt aber keine Antwort. Auch
diese Brücke war abgebrochen. X-RAY-7 schien sich in einer anderen Welt zu
befinden - war entweder verschollen oder tot. . .
Larry Brents
Miene war wie aus Stein gemeißelt, als er mit der PSA-Zentrale in New York
Kontakt aufnahm und X- RAY-1 über den mysteriösen und bedrohlichen Vorfall in
Kenntnis setzte. Der geheimnisvolle Leiter der PSA versprach alles in seiner
Macht stehende zu tun, um Larry Brent aus der Ferne mit Informationen und
möglichen Untersuchungsergebnissen zu unterstützen. Die Computer wurden mit den
Angaben, die Larry präzise gegeben hatte, gespeist.
»Big Wilma«
und »The clever Sofie«, wie die beiden großen Hauptcomputer der PSA scherzhaft
von den Mitarbeitern der Organisation bezeichnet wurden, suchten nach
Vergleichbarem in den Archiven, in denen Millionen von Daten gespeichert waren.
Sie konnten
ihm nicht weiterhelfen und keine neuen Gesichtspunkte aufzeigen. Er erhielt
lediglich die Bestätigung seiner Annahme, daß Iwan Kunaritschew mit großer
Wahrscheinlichkeit in eine andere Dimension gerutscht war. Oft verschwanden
Menschen in aller Welt spurlos, ohne daß sie nachweislich einem Verbrechen zum
Opfer gefallen waren.
Es gab
Beobachtungen, daß .Menschen bei Spaziergängen vor den Augen ihrer Begleiter
plötzlich verschwanden und nie mehr auftauchten.
Was wurde aus
den Menschen, die auf diese Weise verloren gingen ?
Lebten sie oder waren sie tot?
Irrten sie
durch ein andersgeartetes Universum, wußten sie noch etwas von ihrer Existenz
oder
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