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090 - Der Verlorene der Todeswelt

090 - Der Verlorene der Todeswelt

Titel: 090 - Der Verlorene der Todeswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Vergangenheit gegeben hatte. Efrem Murdock warf dem Mann einen ärgerlichen Blick zu.
    Seiner Ansicht nach wäre es besser gewesen, Kull gegenüber nichts davon zu erwähnen. Aber nun war es schon mal raus, also mußte Murdock dazu Stellung nehmen.
    »Wir haben drei Männer verloren, Sir«, sagte er.
    »Durch Krankheit oder an Sono?« wollte Mortimer Kull wissen.
    »Weder noch. Die Männer waren unvorsichtig. Sie entfernten sich zu weit von der Station und fielen den Niborees in die Hände. Die Eingeborenen betrachten uns als Feinde, weil der Stützpunkt in ihrem Gebiet errichtet wurde. Ich hätte nicht gedacht, daß sie es wagen würden, aufzubegehren. Schließlich sind wir bis an die Zähne bewaffnet, während diesen Wilden nur Speere, Pfeil und Bogen zur Verfügung stehen.«
    »Wenn das Projekt Sono abgeschlossen ist, werden wir ihn auf die Niborees hetzen«, sagte Professor Kull. »Dann wird es diesen Stamm gegeben haben .«
    ***
    Ich kam zu mir und sah diese kleinen braunen Männer wieder. Sie hatten mich gefesselt. Ich lag im Schatten eines hohen Felsens, und mir brummte der Schädel.
    Demjenigen, der mich niedergeschlagen hat, soll die Hand abfaulen, dachte ich wütend.
    Drei der Männer befanden sich in meiner Nähe. Schlanke, muskulöse Kerle mit einer ausgeprägten Beinmuskulatur. Sie konnten bestimmt sehr schnell und sehr weit laufen.
    Sie redeten miteinander, aber ich verstand nicht, was sie sagten. Die Sprache war mir völlig fremd. Nach wie vor wußte ich nicht, wohin es mich verschlagen hatte.
    War ich auf der Erde? Befand ich mich in Afrika? Die Männer, die mich gefangen und gefesselt hatten, waren keine Neger. Ich tippte in der weiteren Folge auf Australien.
    Aber wer würde meinen Wissensdurst stillen? Ich richtete mich auf. Sofort wandten alle drei Wachen den Kopf und starrten mich feindselig an.
    Von denen hatte ich nichts Gutes zu erwarten, aber was hatten sie mit mir vor? Nun lehnte ich gefesselt am Felsen. Einer der Dunkelhäutigen erhob sich und kam zu mir.
    »Verstehst du meine Sprache?« fragte ich.
    Er schaute mich grimmig an, sagte kein Wort, prüfte nur den Sitz meiner Fesseln und wandte sich wieder um.
    »Warte!«
    Bestimmt verstand er auch dieses Wort nicht, aber der Klang meiner Stimme veranlaßte ihn, sich mir noch einmal zuzuwenden. Sein Gesicht verzerrte sich. Der Eingeborene knurrte etwas, das mit Sicherheit nicht freundlich gemeint war.
    Sie warteten auf irgend etwas, und ich mußte mit ihnen warten. Die Zeit verrann wie zähflüssiger Sirup. Ich versuchte heimlich, meine Fesseln loszuwerden, doch es gelang mir nicht.
    Ich gab es schließlich auf, denn meine Handgelenke glühten. Im Grunde genommen war es egal, worauf wir alle warteten. Ich brauchte kein Hellseher zu sein, um zu wissen, daß mich diese Männer nicht am Leben lassen würden.
    Vielleicht haßten sie mich wegen meiner Hautfarbe oder deswegen, weil ich größer und anders gekleidet war als sie. Anders gekleidet traf genau genommen nicht zu, denn diese Männer trugen ja keinen Faden am Leib.
    Von den dreien entfernte sich einer. Die beiden, die blieben, palaverten lautstark. Um mich kümmerten sie sich nicht. Sie führten eine heftige Diskussion, sprachen mit Händen und Füßen, zeichneten mit Pfeilen etwas auf den Boden, legten kleine Steine in bestimmten Formationen vor sich auf.
    »Pst!« machte plötzlich jemand hinter dem Felsen, an dem ich lehnte. »Ich will Ihnen helfen. Können Sie mich verstehen?«
    »Ja«, gab ich leise zurück.
    Die Eingeborenen redeten so laut, daß meine Antwort nicht zu hören war. Mein Herz schlug schneller. Endlich Worte, die mir vertraut waren.
    »Mein Name ist Jack Nancy.«
    »Tony Ballard.«
    »Rücken Sie ein Stück zur Seite, Tony, damit ich Ihre Fesseln durchschneiden kann.«
    Ich gehorchte sofort, aber so vorsichtig, daß es die Eingeborenen nicht mitbekamen. Nancy setzte ein Messer an die Lederriemen, die meine Hände zusammenhielten.
    Er zog die Klinge schnell hin und her. Augenblicke später waren meine Hände frei. Ganz vorsichtig zog ich die Beine an.
    Die Diskussion der Eingeborenen wurde immer leidenschaftlicher. Mich schien es für die beiden nicht mehr zu geben. Das war gut für mich.
    Ich löste die Knoten und kroch hinter den Felsen, hinter dem mich ein Mann erwartete, den ich jetzt zum erstenmal sah. Er war sandfarben gekleidet, und sein Haar hatte dieselbe Farbe.
    »Kommen Sie«, raunte er mir zu. »Nichts wie weg von diesen Kannibalen.«
    Mir rieselte es eiskalt

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