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090 - Der Verlorene der Todeswelt

090 - Der Verlorene der Todeswelt

Titel: 090 - Der Verlorene der Todeswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Wahrscheinlich hatten Kulls Männer einfach ihr Gebiet besetzt und die Eingeborenen getötet, die sich gegen die Invasoren stellten.
    »Aber wir Rache«, hatte Tarik gesagt.
    Ich konnte den Zorn der Eingeborenen verstehen, aber er richtete sich gegen die falschen Leute! Wir gehörten nicht zum Kull-Kern. Wir hatten mit der Wüstenstation nichts zu tun, aber wie sollten wir den Kannibalen das beweisen?
    Wir waren Weiße, wir trieben uns in ihrem Gebiet herum. Folglich waren wir OdS-Leute. Das war ihre Rechnung. Sehr einfach, aber falsch. Tarik und seine Freunde hatten sich zurückgezogen, und Jack erzählte mir alles, was er über die Wüstenstation in Erfahrung gebracht hatte.
    Es war noch nicht viel. Er staunte, als ich ihm von meinen Kämpfen gegen Mortimer Kull erzählte, und ich führte ihn allmählich auf die Wahrheit zu, was meine Person betraf.
    Er hatte gesehen, wie ich mit dem lebenden Skelett fertiggeworden war, das machte mir die Sache etwas leichter. Er glaubte mir, daß ich ein Dämonenjäger war.
    Damit er verstehen konnte, woher ich in die Gibsonwüste gekommen war, mußte ich etwas weiter ausholen, und Jacks Augen wurden immer größer.
    »Das ist ja ein Ding«, sagte er, als ich geendet hatte. »Von ner Jenseitswelt kommen Sie direkt in diese Wüste.«
    »Ich konnte mir mein Ziel leider nicht aussuchen«, gab ich zurück. »Ich mußte froh sein, daß ich überhaupt die Erde erreichte.«
    Jack Nancy hob den Kopf. »Die Sonne wird bald untergehen. Dann kommt der Mond, und mit ihm… der Tod.«
    »Tut mir leid, daß Sie meinetwegen in die Hände der Niborees fielen, Jack.«
    »Ich kann nicht anders. Wenn ich sehe, daß ein Mensch in Not ist, muß ich ihm helfen. Manchmal führt das eben dazu, daß auch ich in Schwierigkeiten komme.«
    Er seufzte und schien sich in sein Schicksal zu fügen, aber ich wollte mich nicht damit abfinden. Ich überlegte hin und her, auf welche Weise ich Tarik davon überzeugen konnte, daß wir keine Feinde waren.
    Solange es hell war, hatten wir nichts zu befürchten, doch plötzlich begann die Zeit zu rasen. Jemand schien die Sonne ungeduldig zum Horizont herunterzuschieben, damit es früher Nacht wurde.
    Die Niborees gaben uns zu trinken und zu essen. Es sollte unsere letzte Mahlzeit sein. Die Henkersmahlzeit!
    Zu den vorhandenen Eingeborenen gesellten sich weitere. Alle Neuankömmlinge begutachteten uns. Manche spuckten vor uns aus oder schlugen auf uns ein.
    »Die können hassen, was?« sagte Jack Nancy. »Sie können sich vorstellen, was sie mit uns anstellen werden.«
    Meine Kehle wurde eng. Sehr lange waren die Schatten schon, die die Felsen warfen. Bald würde die Sonne verschwunden sein und der Mond aufgehen.
    Genau genommen hatte uns das Mortimer Kull eingebrockt. Die Eingeborenen hätten in uns keine Feinde gesehen, wenn die OdS-Leute nicht auf die Niborees geschossen hätten.
    Jack hatte mir erzählt, was der fliegende Riesenkrake mit seinem Freund gemacht hatte. Die Magie, die das Ungeheuer zurückgelassen hatte, hatte das Skelett belebt, es hatte mich angegriffen, wollte mich töten.
    War es denkbar, daß man die toten Niborees ebenfalls diesem Monstrum überlassen hatte? Dann wären auch sie zu untoten Skeletten geworden. Ich nahm mir vor, Tarik danach zu fragen. Es dauerte nicht lange, da trat er vor uns hin und stemmte die Fäuste in die Seiten.
    »Sonne fort. Bald Mond. Dann ihr tot, und wir Kraft von euch übernehmen.«
    »Tarik, wir sind nicht von dieser Wüstenstation«, sagte ich eindringlich.
    »Du nicht mehr lange lügen«, erwiderte der Eingeborene. »Wenn tot, nicht mehr lügen.«
    »Deine Freunde, die von den Wüstenmännern getötet wurden…«
    »Nie mehr gesehen.«
    »Auch nicht als… Skelette?«
    »Doch. Knochen mit Leben. Kommen zu uns und töten. Erst dann Ende von bösem Zauber. Knochen fallen auseinander, geben Ruhe. Aber erst, wenn getötet.«
    Ich hatte den Eingeborenen verstanden. Meine Vermutung schien richtig zu sein. Und die Knochenmänner verloren ihr schwarzmagisches Leben erst, wenn sie getötet hatten.
    »Wann habt ihr die Station zum letzten Mal angegriffen? Gab es Verluste?« wollte ich wissen.
    »Heute, bevor Sonne kommen. Ein Niboree tot. Noch nicht zurück, aber wird kommen, wenn Mond«, sagte Tarik.
    »Er wird zurückkehren als Skelett und einen von euch töten wollen«, sagte ich.
    Tarik nickte grimmig.
    »Keiner von euch kann ihn besiegen«, behauptete ich.
    »Niemand kann siegen«, sagte Tarik. »Yilmaz wird

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