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090 - Der Verlorene der Todeswelt

090 - Der Verlorene der Todeswelt

Titel: 090 - Der Verlorene der Todeswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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töten.«
    »Ich könnte Yilmaz daran hindern«, sagte ich. »Laß mich gegen ihn kämpfen. Ich sorge dafür, daß er keinem von euch das Leben nimmt. Gleichzeitig kann ich euch damit beweisen, daß wir nicht eure Feinde sind.«
    Tarik musterte mich finster. Er dachte wohl, ich wollte bloß erreichen, daß sie mir die Fesseln abnahmen. Ich sagte ihm, ich hätte heute schon einmal ein lebendes Skelett besiegt, und Jack Nancy bestätigte es.
    »Habt ihr mich nicht kämpfen gesehen?« fragte ich. »Ihr müßt den Kampf doch beobachtet haben.«
    Tarik schüttelte den Kopf. »Wir nichts gesehen. Du sagen nicht Wahrheit.«
    Damit wandte er sich um und ging fort. Würde er mir die Chance geben, gegen Yilmaz zu kämpfen? Was hatten die Niborees dabei zu verlieren? Sie konnten jederzeit verhindern, daß ich ausrückte. Ein einziger Pfeil genügte, um meine Flucht zu vereiteln.
    Ich lehnte mich zurück.
    »Die trauen uns nicht über den Weg«, sagte Jack Nancy.
    »Blöderweise kann ich's sogar verstehen«, gab ich zurück.
    Die Dämmerung kroch über die Wüste und legte sich wie ein schmutziggraues Tuch darüber. Der Himmel wurde dunkelblau, ich sah die ersten Sterne funkeln, und kurz darauf war auch der Mond da.
    Voll und buttergelb stand er über uns, ein Lampion des Grauens, denn er würde unser gewaltsames Ende beleuchten.
    ***
    Mit sehr gemischten Gefühlen betrat Efrem Murdock den großen unterirdischen Raum. Würde Sono auch ihm gehorchen? Oder nahm das Ungeheuer nur von Professor Kull Befehle entgegen?
    Das Scheusal hatte seine enorme Größe beibehalten. Grauenerregend und bedrohlich sah Sono aus. Seine Haut pulsierte stark. Er schien erregt zu sein.
    Seine Tentakel schlugen ständig nach allen Seiten aus. Manchmal entstanden dabei pfeifende Geräusche. Um die von Professor Kull verlangte Zellteilung voranzutreiben, gab es mehrere Möglichkeiten. Murdock hatte zu einer chemischen eine physikalische parallel entwickelt.
    Welche sollte er anwenden?
    Er sprach beruhigend auf das Scheusal ein, während er trachtete, näher an die Strahlenkanone heranzukommen. Sono schwebte durch den großen Raum. Murdocks Herz schlug sofort schneller. Mit zwei schnellen Schritten erreichte er die Strahlenkanone, aber er berührte sie noch nicht.
    Er suchte vorerst nur Schutz dahinter. Sono sollte sehen, daß er sich wehren würde, falls er ihn angriff.
    »Halt, Sono!« rief er dem riesigen Ungeheuer zu, und das Biest gehorchte. Murdock fiel ein Stein vom Herzen. Er drückte auf einen Knopf, und hinter Sono tat sich die Wand auf.
    Ein Käfig mit armdicken Gitterstäben schob sich nach vorn. Ein unnatürlich grünes Licht schien darin gefangen zu sein, und über die Stäbe krochen unentwegt knisternde Blitze.
    »Zurück!« befahl Murdock. »Zurück, Sono!«
    »Das ist nicht nötig« , ließ ihn der Dämon wissen.
    »In den Käfig mit dir!« verlangte Murdock mit zitternder Stimme. »Zwing mich nicht, diese Kanone zu bedienen!«
    Durch Sonos koloßhaften Körper ging ein zorniger Ruck. Er haßte es, wenn dieser Mann ihm drohte. Murdock hatte seine Hände um die Kanonengriffe gelegt und visierte den Dämon an.
    »Zurück! In den Käfig!« rief er.
    »Du willst, daß ich mich teile« , gab Sono zurück. »Es genügt, wenn du es mir befiehlst.«
    Daran hatte Murdock noch nicht gedacht. Das war natürlich die einfachste und bequemste Lösung. Warum war sie ihm eigentlich nicht eingefallen?
    Er nickte. »Na schön, Sono, ich befehle es dir. Wie lange wirst du brauchen, um dich zu verdoppeln?«
    »Es geht schnell.«
    »Dann fang an«, sagte Murdock und ließ gespannt die Strahlenkanone los…
    Violettes Licht hüllte den Dämon mit einemmal ein. Er machte die Atax-Magie sichtbar, von der er beherrscht wurde. Murdock verfolgte erregt die einzelnen Phasen.
    Er glaubte nicht, daß ihm Gefahr drohte. Solange er sich in der Nähe der Kanone befand, würde Sono nichts gegen ihn unternehmen. Das nahm er jedenfalls an.
    Aber er irrte sich. Sono beabsichtigte, eine Kettenreaktion auszulösen. Er hatte vor, den dämonischen Krakenkeim weiterzugeben. Mehr Kraken wollten sie haben. Er würde dafür sorgen, daß es bald mehr Kraken als Menschen in dieser Wüstenstation gab.
    Aber er hatte nicht vor, sich zu teilen. Efrem Murdock sollte zum Kraken werden!
    Sonos Tentakel wurden länger und dünner. Sie schoben sich über den glänzenden Boden. Efrem Murdock dachte sich nichts dabei. Er glaubte, Sono würde sich strecken, ausdehnen.
    In Wirklichkeit bereitete

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