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090 - Der Verlorene der Todeswelt

090 - Der Verlorene der Todeswelt

Titel: 090 - Der Verlorene der Todeswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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verübt hatten. Das war doch hirnrissig.
    »Geh!« sagte Tarik noch einmal, und als ich immer noch nicht gehorchte, schlug der Kerl mit der Keule zu.
    Ich sah sie kommen und duckte mich rechtzeitig. Der Hieb hätte beinahe Tarik getroffen. Aufregung. Zornige Schreie. Ich trat um mich und stieß die Niborees mit den Schultern zurück.
    Dann rammte ich Tarik den Kopf in den Bauch, und er fiel rücklings ins Feuer. Er brüllte auf und wälzte sich zur Seite. Sofort waren alle Niborees auf den Beinen, und natürlich griffen sie nach ihren Waffen.
    War es jetzt noch möglich, ihnen klarzumachen, daß ich nicht ihr Feind war? Sie rückten näher, und es kam zu einem wilden Tumult, denn Jack Nancy verhielt sich auch nicht mehr wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird.
    Die Niborees warfen uns nieder. Meine Handfesseln lösten sich dabei, aber ich konnte die Fäuste nicht gebrauchen, weil mich zu viele Feinde festhielten.
    Und dann…
    Ein greller Schrei ließ die Niborees erstarren. Wer ihn ausgestoßen hatte, wußte ich nicht, aber warum er ausgestoßen worden war, sah ich im gleichen Moment.
    Yilmaz war zurückgekehrt!
    ***
    Es gab mehrere Labors, in denen gearbeitet wurde, und während sich Professor Kull von den Forschern über den derzeitigen Stand ihrer Arbeit informieren ließ, eskalierte hinter seinem Rücken das Grauen.
    Der Dämon hatte Efrem Murdock zum Befehlsempfänger degradiert. Murdock wurde nunmehr von Sono gelenkt, und die schwarze Kraft des Dämons machte es möglich, daß Murdock seinen Weg unaufhaltsam gehen würde. Denn Sono hatte einen großen Plan.
    Er war ein Heimatloser. Die Todeswelt war untergegangen; es gab sie nicht mehr. Deshalb wollte Sono auf der Erde eine neue Todeswelt schaffen.
    Er plante, sich eine neue Heimat zu bauen. Er würde die Lebensbedingungen hier auf der Erde mit seiner schwarzen Kraft verändern. Von dieser Wüstenstation aus sollte sich der Krakenkeim über den gesamten Erdball fortpflanzen.
    Irgendwann würde es auf der Welt keine Menschen mehr geben, nur noch Kraken. Vier Milliarden Kraken! Diese Zukunftsvision faszinierte Sono.
    Genaugenommen wollte er fast dasselbe wie Mortimer Kull: herrschen. Aber Sono glaubte, daß seine Aussichten, dieses Ziel zu erreichen, größer waren.
    Kull hatte ihm mit der Atax-Magie hart zugesetzt, das würde er ihm nie vergessen. Sono hatte klein beigegeben, aber sein Wille war nicht völlig ausgeschaltet, der Widerstand nicht total gebrochen, wie Mortimer Kull annahm.
    Eine böse Überraschung kam ganz langsam auf Kull zu.
    ***
    Leslie Wendell zog sich an. Er saß auf dem Wachstuchbett in der Krankenstation und musterte Bill Livingstone, den Arzt.
    »Was fehlt mir, Doktor?« wollte Wendell wissen.
    Dr. Livingstone wusch sich die Hände, trocknete sie gewissenhaft ab, hängte das Handtuch wieder an den Haken und antwortete: »Ist halb so wild, Leslie.«
    »Aber diese Bauchschmerzen…«
    »Eine leichte Blinddarmreizung«, sagte Livingstone.
    Wendell riß die Augen auf. »Muß er raus?«
    »Nicht, wenn sich die Reizung nicht verschlimmert«, sagte Livingstone.
    »Ich habe Schiß vor 'ner Operation«, gestand Leslie Wendell. »Ich geb's ganz offen zu. Ich bin noch nie operiert worden. Irgendwie kam ich bisher immer darum herum. Ich hasse diese… Ungewißheit, dieses… dieses Ausgeliefertsein. Wenn man eine Spritze kriegt und nichts mehr von sich weiß… Und dann schnipseln welche an einem herum… Nee, also das muß ich wirklich nicht haben.«
    Dr. Livingstone begab sich zu seinem Schreibtisch, während sich Leslie Wendell fertig anzog. Der Arzt öffnete die oberste Lade und nahm einen Schlüssel heraus.
    Damit öffnete er den Medikamentenschrank und griff nach einem rostroten Fläschchen.
    »Täglich drei Löffel davon, und die Bauchschmerzen werden vergehen.«
    »Danke, Doc«, sagte Wendell grinsend und nahm das Fläschchen in Empfang.
    Dann hatte er es sehr eilig, die Krankenstation zu verlassen. Bill Livingstone schüttelte grinsend den Kopf. Die größten Helden entpuppten sich manchmal hier bei ihm als die schlimmsten Feiglinge. Er hatte es aufgegeben, darüber nachzugrübeln, warum das so war.
    Die Tür öffnete sich wieder, und Efrem Murdock trat ein.
    Der Wissenschaftler sah elend aus.
    ***
    Plötzlich war ich frei.
    Yilmaz hatte mit seinem unverhofften Auftritt dafür gesorgt, daß mich alle Niborees losließen.
    Jeder schien nur noch einen Wunsch zu haben: daß sich das goldbraune Skelett nicht für ihn entschied. Die

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