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090 - Die Totenwache

090 - Die Totenwache

Titel: 090 - Die Totenwache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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und stiegen langsam die Stufen hinauf. Röchelndes Stöhnen erklang. Dann schlug der eine mit der Faust gegen die Tür - schwach und zaghaft.
    Wenig später entstand Bewegung im Haus. Eine Tür klappte, und die Musik wurde leiser gestellt. Im Flur flammte Licht auf. Durch die gefärbte Türglasscheibe konnte man eine Frauengestalt erkennen. Sie trug nur ein hauchzartes Shorty.
    „Wer ist da?"
    Aus dem Wohnzimmer ertönte eine Männerstimme.
    „Komm rein, Darling. Ich will jetzt nicht gestört werden. Pete soll das erledigen."
    Doch die Frau hatte die Tür bereits geöffnet. Kalte Luft wirbelte ihre Haare durcheinander. Ihre Augen mußten sich erst an die Dunkelheit gewöhnen.
    „Ja?"
    Die beiden Männer kamen langsam auf sie zu.
    Plötzlich stieß die junge Frau einen gellenden Schrei aus. Sie preßte die Rechte gegen den Mund und keuchte wie eine Ertrinkende.
    „Was ist los, Baby?" fragte die Männerstimme aus dem Wohnzimmer.
    Im Schuppen hinter dem Haus kläffte ein Hund. Dann verstummte das Tier. Ab und zu trug der Wind scharrende Geräusche herüber.
    Die Frau drehte sich um und rann wie von Furien gehetzt in das Haus zurück. Die beiden Männer folgten ihr. Der flauschige Teppichboden dämpfte ihre Schritte. Sie achteten nicht darauf, daß der Wind Herbstlaub durch die geöffnete Tür hereinwehte.
    „Stell dich nicht so an!" rief der Hausherr.
    Ächzend kam er vom Sofa hoch. Er hielt ein Whiskyglas in der Hand. „Was ist denn los?"
    Die Frau stürzte auf ihn zu und wimmerte. Sie brachte kein klares Wort hervor.
    „Dort - draußen - zwei Gespenster!"
    „Trink nicht soviel, wenn du nichts verträgst!"
    Sie warf sich weinend auf das Sofa. Ihr Gesicht war tränenüberströmt.
    „Geh nicht raus! Sie sehen grauenhaft aus!"
    Doch der ungebetene Besuch stand bereits in der Wohnzimmertür.
    „Hilf uns, Costa", säuselte es geheimnisvoll durch den Raum.
    „Ihr?" stieß der Dicke atemlos hervor. Gleichzeitig wurde ihm bewußt, daß er seine Männer nur an der Kleidung identifiziert hatte. Entsetzt machte er ein paar Schritte rückwärts. „Was - zum Teufel ist mit euch passiert?"
    Der Mann, der einmal Smiley genannt wurde, besaß weder Arme noch Kopf. Er ähnelte einem aufgeblasenen Anzug ohne Gliedmaßen, der durch die Gegend lief. Doch nirgendwo gab es Seilstränge, die der puppenhaften Gestalt hätte Bewegung verleihen können.
    Dem anderen ging es nicht besser. Dort, wo sein Kopf gesessen war, erkannte man nur noch ein nebelhaftes Gebilde.
    „Was ist im Museum passiert? Wo steckt Joe?"
    Die beiden kopflosen Gestalten blieben stehen. Ihre Stimmen schienen aus weiter Ferne zu kommen.
    „Costa, du mußt uns helfen! Ruf einen Arzt. Unternimm irgend etwas! Aber steh nicht so herum!" Der Dicke entkorkte die Whiskyflasche mit den Zähnen und schenkte sich ein Glas ein. Dabei verschüttete er die Hälfte auf den Boden. Seine Hände zitterten unkontrolliert.
    „Ich will wissen, was passiert ist!"
    Die eine Gestalt machte einen Schritt auf Costa zu. Das Mädchen vergrub ihr Gesicht zwischen den Kissen. Sie konnte den gespenstischen Anblick nicht länger ertragen.
    „Plötzlich war da ein Skelett - und ein Mädchen! Das Ding schlug mit seinem Schwert auf uns ein. Carradine verschwand sofort von der Bildfläche…"
    Costa schenkte sich ein weiteres Glas ein.
    „Und weiter? Was war mit dem Museumsdiener?"
    „Der Schuft steckt mit dem Unheimlichen unter einer Decke!"
    Costa war schrecklich aufgeregt. Er dachte an sein unheimliches Erlebnis an der Themse und erinnerte sich an die Vision, die seine Männer von Brian Donelly und Alicia abgelenkt hatte. Hier gab es irgendeinen Zusammenhang. Wer immer seine Gegner auch waren - sie schienen über unfaßbare Kräfte zu verfügen.
    „Pete!" schrie Costa mit sich überschlagender Stimme. „Komm endlich runter! Ich brauche dich!" Die junge Frau zitterte. Die Tränen hatten ihr Make-up in eine schmierige Masse verwandelt. Sie sah scheußlich aus.
    „Pete!"
    Das eine Gespenst hob den fast durchsichtigen Armstumpf.
    „Warum rufst du Pete, Boß? Du sollst uns helfen."
    Costas Augen flackerten irre. Rasch hob er die schwere Whiskyflasche und schleuderte sie auf den Mann. Der Durchsichtige wollte dem Geschoß ausweichen, doch die Flasche ging einfach durch ihn hindurch. Sie zerschellte dicht hinter ihm auf den Boden. In der plötzlich eintretenden Stille hörte man dis Gluckern des auslaufenden Whiskys.
    „Verschwindet! Ich kann euch nicht mehr sehen!" keuchte Costa. „Seht

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