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090 - Die Totenwache

090 - Die Totenwache

Titel: 090 - Die Totenwache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Apokalypse von Ys ist. Solange Sie aber den Spiegel besitzen, haben Sie Macht über die Hexe!"
    Ich wollte wissen, woher Gunnarsson dies wußte. Doch da kam Abi wieder auf die Beine. Der hünenhafte Däne schüttelte benommen den Kopf, griff aber sofort wieder nach seiner Keule.
    „Laß den Unsinn, Abi! Es tut mir leid. Aber wie hätte ich dich sonst aufhalten sollen?"
    „Dasselbe kann ich von dir behaupten", grollte Flindt. „Die Hexe hatte dich völlig in der Gewalt. Du warst drauf und dran, ihr den Spiegel auszuhändigen."
    „Das stimmt nicht", verteidigte ich mich. „Ich wollte herauskriegen, wie weit sie gehen würde. Wir wissen sehr wenig über sie und den Spiegel. Ich wollte…"
    Weiter kam ich nicht. Plötzlich zerriß der Todesschrei einer jungen Frau die nächtliche Stille.

    Der Skelettwächter holte Alicia dicht hinter der viktorianischen Villa ein. Er holte aus und schlug mit dem Schwert nach ihr. Doch sie stürzte über die steinerne Umfassung eines Blumenbeetes. Das magische Schwert verfehlte sie nur um Haaresbreite.
    „Laß mich leben, Schrecklicher! Bitte, laß mich leben!"
    Der Wind verfing sich in seinem seidenen Umhang und ließ die Knochen klappern. Mit einem Satz stand das Skelett neben Alicia. Doch sie wälzte sich am Boden herum und kroch auf allen vieren davon.
    „Alicia!"
    Sie warf einen Blick hinter sich. Der Skelettkrieger war stehengeblieben. Er neigte sich etwas nach vorn. Offenbar orientierte er sich nach den Geräuschen.
    „Alicia!" schrie Brian Donelly zum zweitenmal. „Steh auf! Hier bin ich."
    Donelly schwang sich aus dem Erdgeschoßfenster.
    „Oh, Brian! Der Schreckliche will uns beide töten!"
    Der Skelettkrieger ließ von Alicia ab und näherte sich Brian.
    „Schnell, Alicia! Lauf in den Park! Kümmere dich nicht um mich. Ich beschäftige das Gespenst solange."
    Alicias Gesicht war tränenüberströmt. Sie sah, daß Brian eine schwere Eisenstange in der Hand hielt. Mutig stellte er sich dem Knöchernen zum Kampf.
    „Das schaffst du nicht!" warnte Alicia. „Lauf doch weg!"
    Blitzschnell sprang der Skelettkrieger heran. Donelly konnte nicht mehr ausweichen. Das magische Schwert sauste auf ihn herab, doch er konnte es mit der Eisenstange abwehren. Funkensprühend schrammte das Schwert über das rostige Eisen.' Ein häßlicher, knirschender Klang ertönte.
    Da zuckte Donelly wie elektrisiert zusammen.
    „Alicia - das ist das Ende!"
    Donelly ließ die Eisenstange schreiend fallen. Er umklammerte sein rechtes Handgelenk und wollte davonlaufen. Der Skelettkrieger stand regungslos vor ihm. Jetzt leuchtete Donellys Rechte milchig auf. Der Schemen erfaßte seinen ganzen Arm. Donelly schrie, als werde er bei lebendigem Leibe verbrannt. Plötzlich war sein ganzer Arm verschwunden.
    „Brian - das ist Hexenspuk!" wimmerte Alicia.
    Donelly war starr vor Entsetzen. Er starrte fassungslos auf die Lichtaura, die sich langsam auf seine rechte Schulter zufraß. Obwohl er den Arm noch spürte, konnte er durch ihn hindurchblicken. Die Schmerzen wurden stärker. Er hatte das Gefühl, bereits zu einem Teil einer anderen Welt anzugehören.
    Jetzt wandte sich der Skelettkrieger von dem Schreienden ab. Seine leeren Augenhöhlen fixierten das Mädchen.
    Alicia wußte, daß sie von dem Unheimlichen kein Erbarmen zu erwarten hatte. Das magisch belebte Skelett würde sie solange jagen, bis sie unter seinem Schwertstreich endete. Sie war am Ende ihrer Kräfte.
    Als sie auf die hintere Pforte zulief, entdeckte sie vier Männer.
    „Helft mir - so helft mir doch!"
    Alicia umklammerte den Griff des schmiedeeisernen Tors. Doch sie bekam es nicht auf. Der rostige Mechanismus klemmte.
    „Bitte, helft mir!" wimmerte das Mädchen.
    Der Skelettkrieger kam rasch von hinten auf sie zu. Die Anwesenheit der vier Männer schien ihn nicht im geringsten abzuschrecken.
    Alicia sank schluchzend am Tor zusammen. Ihre Knie berührten das feuchte Herbstlaub. Modergeruch stieg ihr in die Nase. Jetzt sah sie, daß sich ein Mann von der Gruppe absonderte. Er war schlank und hochgewachsen. Seine Augen strahlten grünlich, und sein schwarzer Bart verlieh ihm ein dämonisches Aussehen.
    „Es ist zu spät!" stieß Alicia hervor.
    Der Skelettkrieger schlug mit dem Schwert zu. Die Klinge hinterließ eine flimmernde Linie. Alicia bäumte sich auf. Sie machte ein paar Schritte und fiel dann langsam zu Boden. Als sie den Hals mit beiden Händen umklammerte, ging das milchige Leuchten auch auf ihre Arme über. Der

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