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090 - Die Totenwache

090 - Die Totenwache

Titel: 090 - Die Totenwache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Situation meinen Tod bedeuten.
    Bevor mich das Ding eingeholt hatte, riß ein Mann die Haustür auf. Er war unversehrt. Soviel konnte iah jedenfalls in der Dunkelheit erkennen.
    „Schnell - kommen Sie hierher!"
    Der Mann war höchstens fünfundzwanzig Jahre alt. Sein Gesicht war übernächtigt und bleich. Seine Haare hingen ihm wirr in die Stirn.
    „Lauf zur Straße rüber!" rief Yoshi mir zu. „Der Kerl will dich in eine Falle locken: Er gehört zur blonden Hexe."
    „Ich will Ihnen helfen", sagte der Fremde. „Das Skelett wird Sie töten, wie es all die anderen erledigt hat. Kommen Sie doch ins Haus. Hier sind Sie sicher vor seinen Nachstellungen."
    Ich mußte mich entscheiden. Das Skelett war dicht hinter mir. Ich hörte, daß seine Knochen aneinanderschlugen.
    Ich mußte eine Entscheidung herbeiführen. Ob nun der Bursche unter dem Bann der Hexe stand oder nicht - ich mußte erst einmal aus der Reichweite des Skelettkriegers kommen.
    Ich ergriff die entgegengestreckte Hand des Fremden. Sie fühlte sich kalt an. Er zog mich schnell in den Flur und schlug die Tür hinter sich zu. Der Skelettkrieger prallte gegen die Holzfüllung. Das Haus schien zu erbeben - und im selben Augenblick ertönte ein geheimnisvolles Seufzen. Ein Säuseln ging durch die Mauern der Villa. Unverständliche Stimmen raunten einander Botschaften zu. „Was ist das?" fragte ich.
    Der Fremde zuckte mit den Schultern. Ihn schien das Ganze überhaupt nicht zu interessieren. Er wirkte geistesabwesend. Doch das konnte täuschen. Wenn er ein Sklave der blonden Hexe war, würde er mit allen Mitteln versuchen, mich in eine Falle zu locken.
    „Wie heißen Sie?"
    „Norman Moore!"
    Plötzlich dröhnten dumpfe Schläge durch das Haus. Das Skelett bearbeitete die Hintertür mit dem Schwert. Beim dritten Schlag zersplitterte die Holzfüllung, und die blitzende Klinge bohrte sich durch die Tür.
    „Es gibt kein Mittel gegen ihn", flüsterte Norman Moore. Seine Augen waren matt wie Kieselsteine. Er schien sich nur noch mit letzter Kraft auf den Beinen halten zu können.
    „Wenn es kein Mittel gegen den Skelettkrieger gibt, dann verraten Sie mir, wie Sie die ganze Zeit ungeschoren überstanden haben!"
    Moore zuckte mit den Schultern.
    „Ich habe zugesehen, wie es die Hausbewohner getötet hat… Ich habe auch gesehen, wie die beiden Menschen im Garten sterben mußten. Mich hat es bisher nicht angegriffen."
    „Wohnen Sie hier?"
    Moore antwortete nicht. Er drehte sich um und stieg die Treppe hoch. Das Splittern der Holzfüllung verriet nur, daß der Unheimliche gleich wieder hinter mir her sein würde.
    Da schlugen die unsichtbaren Geister zu.

    Ich spürte eine eiskalte Berührung im Genick.
    Ich drehte mich um, doch da war nichts als Dunkelheit. Jetzt streifte mich ein unsichtbarer Schemen. Das Raunen brach sich unheimlich an den Flurwänden. Ich fühlte, daß mir der Schweiß ausbrach.
    „Wer seid ihr? Was wollt ihr von mir?"
    Meine Stimme ging im Säuseln eines vielstimmigen Geisterchors unter.
    „Unseliger", flüsterte eine weibliche Stimme dicht neben meinem Ohr. „Unseliger - du hast den Zorn der allmächtigen Ys-Dahut herausgefordert. Gib ihr den Spiegel! Warte nicht länger, oder du wirst unsere Qualen vergrößern…“
    „Wer seid ihr?" fragte ich hartnäckig.
    „Wir sind Sklaven der Prinzessin Ys-Dahut", sagte eine männliche Stimme. Ihr Tonfall erinnerte mich an den Mann, der im Park nach den Schwertschlägen des Skeletts verschwunden war.
    „Ich befreie euch aus der Gewalt der Hexe. Gebt mir einen Hinweis auf ihr Versteck. Verratet mir ihre schwache Stelle!"
    Geisterhaftes Gelächter war die Antwort.
    „Uns hilft keiner mehr. Wir haben die Welt der Sterblichen längst verlassen. Keine Macht der Erde bringt uns zurück. Wir müssen Ys-Dahut für alle Zeiten auf ihrer Reise durch die Ewigkeit begleiten. Sie kann uns quälen, sie kann uns aber auch in Ruhe lassen…"
    „Das stimmt", sagte die Stimme eines Mannes. „Sie wird uns grausam peinigen, wenn du ihr den Spiegel nicht gibst."
    „Gib ihr den Spiegel!"
    „Gib ihr den Spiegel", fielen die anderen Geisterstimmen ein.
    „Niemals!" stieß ich entschlossen hervor. „Ich werde die Macht der Hexe nicht noch vergrößern. Sie darf nicht die ganze Menschheit in geisterhafte Schemen verwandeln."
    Die unsichtbaren Opfer des Skelettkriegers heulten entsetzlich auf. Im ganzen Haus hallte ihr Winseln und Röcheln wider. Wie ein mächtiger Orkan rauschte es an mir vorbei. Die Stimmen der

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