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0900 - Für Teufel, Gold und Templer

0900 - Für Teufel, Gold und Templer

Titel: 0900 - Für Teufel, Gold und Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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großen Glutaugen, und Gall hätte sie gern mal ins Bett bekommen.
    Dagegen sprachen ihre beiden Brüder, die von den Einkünften der Schwester und der Mutter lebten und sich stets, wenn Markt war, in der Nähe herumtrieben, ohne selbst richtig gesehen zu werden.
    Leilas Vater lebte nicht mehr. Einer aus der rechten Szene hatte ihn bei einer Straßenschlacht erschlagen.
    Während die Mutter ihre Tücher ausbreitete, schaute sich Leila um, entdeckte den Mann und winkte ihm zu.
    Hugo winkte zurück.
    Leila sprach einige Worte, die Mutter nickte, dann verließ sie ihren Stand und kam zu Hugo. Im Gegensatz zu ihrer Mutter beherrschte sie die Landessprache und fragte: »Na, was ist?«
    Hugo grinste. »Was soll sein?« Er ließ seine Blicke über Leilas schlanke Gestalt wandern. Sie trug eine enge, dunkelrote Samthose, einen grünen Pullover und darüber eine schwarze Jacke. Das Haar hatte sie mit Bändern und Spangen gebändigt.
    »Du wartest auf ihn, nicht?«
    »Hat sich das herumgesprochen?«
    »Ja.«
    »Wieso das denn?«
    Leila verdrehte ihre schönen Augen. »Hast du es mir nicht selbst erzählt?«
    Hugo mußte lachen. »Stimmt, hatte ich ganz vergessen.« Er rieb seine Hände. »Wenn der Typ kauft, wird es ein tolles Geschäft, dann kann ich einmal absahnen.«
    »Tu das.«
    »Und dann«, sagte Gall, wobei er sich vorsichtig umschaute, den Kopf näher an Leilas Gesicht heranbrachte, »könnten wir beide doch mal richtig einen drauf machen.«
    Sie funkelte ihn an. »Nicht zu zweit, zu viert. Du hast meine Brüder vergessen.«
    »Ich scheiße auf sie.«
    Sie tippte ihm gegen die Brust. »Sag das nicht zu laut. Was jetzt die Spitze eines Zeigefingers ist, kann auch leicht eine Messerklinge sein, Hugo.«
    Hugos Grinsen verflog. »Meinst du?«
    »Aber immer. Wir haben da unsere eigenen Familiengesetze. Außerdem lebt mein Vater nicht mehr, da passen die Brüder schon auf ihre kleine Schwester auf«, erklärte sie kokett, reckte sich dabei, so daß sich ihre Brustwarzen unter dem Stoff des dünnen Pullovers abzeichneten.
    »Du hast es nötig«, flüsterte Hugo. Seine Stimme hatte einen leicht rauhen Klang bekommen.
    Leila lachte nur und ging zum Stand zurück, weil ihre Mutter gerufen hatte, denn zwei Kundinnen interessierten sich für die Tücher.
    Gall schaute der Frau hinterher. Sie tat immer so spröde und unschuldig, das aber nahm er ihr nicht ab. Dieses Weib war raffiniert. Es wußte genau, wie Männer zu locken waren, auch wenn Leila immer mit dem Schutz durch ihre Brüder kokettierte.
    Aber Gall hatte Zeit. Gerade als Antiquitätenhändler wußte er, daß man Geduld haben mußte, um an ein Ziel zu gelangen. Oft stand die Ware jahrelang in einer Ecke, bis jemand kam, der sie kaufte. Nur wollte er bei Leila nicht so lange warten. Irgendwann würde er schon an sie herankommen, trotz der Brüder.
    Mit diesem Gedanken ging er zurück in den Laden, in dem vom Vogelkäfig aus Bambus über den Sessel aus Rattan bis zu Bildern und gebrauchten Möbeln aller Stilepochen so ziemlich alles angeboten wurde, was man brauchte - oder auch nicht. Unter der Decke hing ein altes Fischernetz, für das sich auch noch niemand interessiert hatte. Der Staub hatte ihm eine graue Farbe gegeben.
    Den Kopf hatte Gall nicht mehr ausgestellt. Seit drei Tagen stand er in einem Schrank verborgen. Wenn der Kunde kam, wollte Gall ihn hervorholen. Er blieb so stehen, daß er die Straße im Auge behalten konnte. Der Betrieb wollte noch nicht so richtig anlaufen, wahrscheinlich war es zu kalt. Die Masse der Touristen traf erst zur wärmeren Jahreszeit ein. Leila und ihre Mutter würden ebenfalls kaum gute Geschäfte machen.
    Gall dachte an seinen Kunden. Er versuchte, sich das Aussehen des Mannes in die Erinnerung zu holen und mußte zugeben, daß er nicht viel behalten hatte. Er war dunkel gekleidet gewesen, das wußte er noch.
    Der lange Mantel und der Hut, aber sonst?
    Von seinem Gesicht hatte er nichts in Erinnerung, allerdings hatte er den Namen behalten. Er war einfach zu einprägsam gewesen. Duc Dacry. Er hatte einen derartigen Namen noch nie gehört. Das klang richtig unheimlich, geheimnisvoll und noch mehr. Und dieser Dacry war bereit, für den Kopf Geld zu zahlen, sogar ziemlich viel, das wußte Gall ebenfalls, auch wenn über genaue Summen nicht gesprochen wurde.
    Ein paar Tausender mußten schon dabei herausspringen.
    Der Kopf hatte eine Vergangenheit. Gall wußte nicht viel über ihn.
    Angeblich sollte er von einem Templer hergestellt

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