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0900 - Für Teufel, Gold und Templer

0900 - Für Teufel, Gold und Templer

Titel: 0900 - Für Teufel, Gold und Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehabt, sich darüber Gedanken zu machen. Was sind Ihre Vorstellungen?«
    Hugo Gall fing an zu grinsen. Mehr aus Verlegenheit und aus diesem Gefühl heraus kratzte er sich am Kopf. »Tja, Monsieur, wissen Sie, dieser Kopf ist sehr alt. Templer - Sie verstehen…«
    »Ich weiß.«
    »Und deshalb hat er auch seinen Preis.«
    »Das weiß ich ebenfalls. Nennen Sie ihn!«
    »Er ist mein bestes Stück…« Gall wußte nicht, warum er so verlegen und durcheinander war. Das muß an dem Kunden liegen, dachte er.
    Etwas anderes kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Dieser Typ macht mich nervös.
    »Weiter, Monsieur Gall!«
    »Eben deshalb ist er teuer.« Dann brachte er die Summe trotz allem hervor. »Zehntausend!«
    Der Kunde schaute ihn an. Er schob sogar seinen Hut in die Höhe. Ein schlechtes Zeichen, dachte Gall. Zum erstenmal sah er das Gesicht in seinen gesamten Ausmaßen. Es wirkte glatt und ohne Regung. Die Haut sah aus, als wäre sie über den Knochen gestrafft worden, die Augen blickten düster, der Mund war zu einem Lächeln verzogen. »Zehntausend Francs war der Preis?«
    »Stimmt.«
    Der Kunde schaute auf den Kopf. »Das ist nicht wenig Geld«, murmelte er.
    Nach dieser Bemerkung triumphierte Hugo Gall innerlich. Er ist doch nicht anders als die übrigen Käufer auch. Er ist eben wie alle, die handeln wollen. Es beruhigte ihn irgendwo und nahm ihm auch etwas von seiner Nervosität.
    »Sie müssen bedenken, Monsieur Dacry, daß dieser Kopf sehr alt ist. Ich kann ihn nicht zu einem Schleuderpreis hergeben.« Er hob die Schultern. »Na ja, wenn Sie das Geld erst noch besorgen müssen, ich verwahre ihn, bis sie es haben. Das ist kein Problem.«
    Duc Dacry schüttelte den Kopf. »Nein, das brauchen Sie wohl nicht. Ich habe nur festgestellt, daß es eine nicht eben kleine Summe ist.«
    »Wie wahr.«
    »Aber ich zahle sie.«
    Hugo Gall glaubte, sich verhört zu haben. Der Typ wollte die Summe zahlen, ohne zu handeln. Das gab es doch nicht! Das war einfach unwahrscheinlich. So etwas hatte er noch nie erlebt, und sein Erstaunen mußte sich auch auf seinem Gesicht abzeichnen, denn Dacry fragte:
    »Haben Sie was? Ist etwas nicht in Ordnung?«
    »Nein, nein, alles klar!« beeilte sich der Mann zu versichern. »Alles ist in Ordnung.«
    »Dann bin ich ja zufrieden.«
    »Wollen Sie ihn sofort mitnehmen?«
    »Das denke ich.«
    »Warten Sie, ich werden noch die Tür schließen. Ich möchte nicht, daß wir überrascht werden, wenn Sie mir das Geld geben. Ich nehme keine Kreditkarten und…«
    »Ich zahle bar!«
    Sein Herz hüpfte beinahe vor Freude über diesen Satz. Es kam immer besser, und Hugo Gall hatte seine Nervosität längst abgelegt. Er ärgerte sich sogar darüber, nicht noch höher im Preis gegangen zu sein. Dieser Typ hätte bestimmt noch mehr bezahlt.
    Gall schloß die Tür ab und ging wieder zurück, wollte automatisch den Weg zur Kasse einschlagen, aber der Kunde wartete noch immer neben dem Sideboard stehend. Wahrscheinlich wollte er dort zahlen. Das war Hugo Gall auch recht.
    »Ich hätte da noch eine Tasche, in die Sie den Kopf stecken können. Möchten Sie?«
    »Ja, das wäre gut.«
    »Moment, ich hole sie.«
    Die Tasche lag unterhalb der Kasse. Als Gall nicht mehr beobachtet wurde, konnte er das Grinsen nicht unterdrücken. Meine Güte, war das ein Geschäft an diesem Morgen! Das brachte Kohle in die Kasse, und zwar nicht zu knapp. Und die modernen Vampire vom Finanzamt würden davon auch nichts erfahren.
    So etwas konnte ihm ruhig öfter widerfahren, aber es war nun mal nicht jeden Tag Sonntag.
    Mit der Leinentasche kehrte er zurück. Der Kunde stand neben dem Sideboard und schaute sich den Kopf an. Er schien völlig in Gedanken versunken zu sein, und Gall hörte schon in seinen Ohren das Knistern der Scheine.
    Neben dem Mann blieb er stehen. »So, hier ist die Tasche.«
    »Ja, danke.« Dacry nahm den Kopf, hob ihn an und steckte ihn in die Tasche, die ihm Gall offenhielt. »Wunderbar, kommen wir zum nächsten Teil des Geschäfts.«
    »Wollen Sie noch einen kleinen Pernod?«
    »Nein, ich trinke nicht. Zehntausend sagten Sie?«
    »So ist es.«
    Der Kunde griff in die rechte Manteltasche. Und jetzt hörte Gall es tatsächlich knistern.
    Scheine…
    Dacry zog die Hand hervor. Die Scheine wurden von einem Gummiband gehalten, und er legte dieses kleine Päckchen auf die Konsole. »Sie können nachzählen, Monsieur.«
    »Merci, es wird schon stimmen.«
    »Tun Sie es trotzdem.«
    »Gut.« Gall wollte

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