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0900 - Für Teufel, Gold und Templer

0900 - Für Teufel, Gold und Templer

Titel: 0900 - Für Teufel, Gold und Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht unhöflich sein. Er zählte mit den flinken Fingern und achtete dabei nicht auf seinen Kunden.
    Der hatte seine rechte Hand wieder in die Manteltasche gesteckt. Er schaute zu, wie der Händler zählte, und zog dann, als Gall fertig war, die Hand wieder aus der Tasche hervor.
    Diesmal hielt er eine Waffe fest.
    Der Revolver war durch einen Schalldämpfer verlängert worden. Als Gall den Kopf drehte, da sah er die Waffe, und er wollte es nicht glauben.
    Innerhalb einer Sekunde fror er ein. Die Augen öffneten sich, sie waren weit geworden, die Ahnung verwandelte sich in tödliche Gewißheit. »Es ist die Quittung«, sagte der Mann. Dann schoß er!
    Es gab kaum ein Geräusch. Die Kugel erwischte den Händler mitten in die Brust. Er fing auch noch eine zweite auf, die der Killer eiskalt in den Kopf des Mannes schoß.
    Gall prallte auf.
    Noch einmal schaute der Mörder nach. Er war bereit, noch einen Schuß abzugeben, das stellte sich jedoch als nicht nötig heraus. Gall lebte nicht mehr.
    Duc Dacry war zufrieden. Er schaute auf seine Hände, die in dünnen Handschuhen steckten. Spuren hatte er damit nicht hinterlassen.
    Niemand würde ihm auf den Fersen sein. Er war wie ein Schatten, und wer ihn von den Händlern draußen gesehen hatte, der hätte ihn nur als einen Mann in dunkler Kleidung beschreiben können, eben als ein Phantom.
    Er drehte sich um. Den Kopf nahm er mit. Nett, daß ihm Gall noch die Tasche gegeben hatte.
    Wenig später schloß der Mann die Tür auf. Er ging noch nicht sofort aus dem Laden, schaute sich um, niemand achtete auf ihn, der kleine Markt hatte sich inzwischen auch wieder mit Kunden gefüllt, und so konnte er ruhig das Geschäft verlassen.
    Duc Dacry war zufrieden. Er hatte sich endlich das zurückgeholt, was ihm gehörte…
    ***
    Der junge Mann hetzte durch die Straßen wie von tausend Teufeln gejagt. Trotz des kühlen Wetters war er schweißnaß. Der Mantel flatterte, weil er ihn nicht geschlossen hatte, und der Rollkragen des Pullovers klebte an seinem Hals. Dacry wußte genau, daß es jetzt auf ihn ankam, denn er hatte die Spur ebenfalls entdeckt. Es gab den Kopf, es war keine Mär, keine Legende, er hatte nachgeforscht und in der alten Bibliothek war er fündig geworden.
    Es gab ihn, er hatte überlebt. Er war nicht zerstört worden, wie es immer geheißen hatte. Gerbert d'Aurillacs Hinterlassenschaft existierte noch!
    Jetzt kam es auch auf ihn an, ob dieses Erbe in die falschen Hände geriet oder nicht.
    Er mußte dorthin, wo einmal die Festung der Templer existiert hatte. Da war er zu finden, da hatte ihn jemand erworben, und er würde diesen Händler warnen müssen.
    Der Mann hieß Richard Menzel. Er stammte aus dem Elsaß, seine Großeltern waren mal Franzosen und mal Deutsche gewesen, aber seine Eltern gehörten zu den Franzosen. Den Sohn hatten sie nach Paris geschickt, wo er Geschichte und Archäologie studieren sollte, und Menzel hatte sich besonders mit der Mystik der Templer des frühen Mittelalters beschäftigt, um dort nach verborgenen Spuren zu suchen, die sicherlich noch bis in die Neuzeit hinein Bestand hatten. Er hatte auch mehr über die alte Templer-Festung in Paris erfahren wollen, und er war im Zuge seiner Nachforschungen auf mehrere unwahrscheinlich klingende Geschichten oder Legenden gestoßen, deren Wahrheitsgehalt er überprüfen wollte, falls dies überhaupt noch möglich war.
    Besonders interessiert hatte ihn das Schicksal des verstoßenen Papstes Silvester II. Schließlich war der Mann Franzose gewesen und hatte mit bürgerlichem Namen Gerbert d'Aurillac geheißen. Dieser Mensch war seiner Zeit voraus gewesen, was sein immenses Wissen anging, er hatte mehrere Bücher geschrieben, die von der Kirche negiert wurden, in denen aber viele Wahrheiten standen, denn sie fußten auf mathematischen Grundsätzen, die Gerbert wiederum nach der Verstoßung auf seinen Reisen durch den Orient mitgebracht hatte.
    Unter anderem gab es da den sprechenden Kopf!
    Den goldenen Kopf?
    Das wußte Menzel nicht so genau. Es konnte möglicherweise stimmen, doch um das herauszufinden, mußte der Kopf erst einmal gefunden werden, und er hatte eine Spur entdeckt, die ihn tatsächlich in das ehemalige Templerviertel führte, wo heute einer der zahlreichen Pariser Märkte stattfand und auch zahlreiche Trödler ihre Geschäfte eröffnet hatten.
    In einem dieser Läden sollte sich der Kopf befinden. Ein Händler namens Hugo Gall besaß ihn. Wahrscheinlich wußte er nicht, was sich da in

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