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0900 - Für Teufel, Gold und Templer

0900 - Für Teufel, Gold und Templer

Titel: 0900 - Für Teufel, Gold und Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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endlich damit ab, daß er mir gehört, verdammt noch mal.«
    »Nein, er ist Allgemeingut. Wir werden ihn untersuchen lassen. Wir werden herausfinden, ob die Magie ihn antreibt.« Ich hatte mich längst an dieses Zwielicht gewöhnt, und ich konnte auch erkennen, daß Dacry den Kopf auf eine Grabplatte gestellt hatte. Zumindest konnte ich mir keinen anderen Grund für die ungewöhnliche Erhebung vorstellen. Das Grab befand sich nicht weit von ihm entfernt. Er konnte es mit zwei Schritten erreichen, mußte sich dabei aber drehen.
    Der Anwalt wußte nicht, wie er sich Verhalten sollte. Er konnte mir den Blick auf den Schädel nicht verwehren, das wußte er auch, und er ging einen Kompromiß ein. »Ja, Sinclair, Sie haben recht, dieser Kopf ist wirklich enorm interessant. Ich will ihn auch nicht nur für mich beanspruchen, schauen Sie ihn sich ruhig an. Es wird wohl keinerlei Probleme geben, denke ich.«
    »Danke.« Gleichzeitig wunderte ich mich über diesen Vorschlag. Dieser Sinneswandel kam mir schon komisch vor, und natürlich rechnete ich mit einer Falle.
    Ich hatte keine Waffe gezogen, der Anwalt hielt auch keine in der Hand.
    Mir fiel wohl auf, daß er Handschuhe übergestreift hatte, was auch an der Kühle liegen konnte.
    Ich trat langsam an ihn heran, ließ ihn nicht aus den Augen, aber Dacry gab sich gelassen und überlegen. Er vertraute voll und ganz auf seine Kraft und auf die seines Kopfes, der ihn sicherlich auch beschützen sollte. Gern hätte ich Licht gehabt, was aber nicht möglich war, und so mußte ich ziemlich nahe an den Kopf heran, um ihn genauer sehen zu können. Ich folgte dem goldenen Schimmer und mußte davon ausgehen, daß der Kopf tatsächlich aus Gold bestand oder zumindest aus einem Metall, das diesem farblich sehr ähnlich war. Meine Augen fixierten den Schädel genau, und jetzt, wo ich ihn besser sah, da sperrte sich etwas in meinem Innern gegen diesen Anblick. Im Zeitraffer lief vor meinem geistigen Auge ab, was ich in der letzten Zeit über diesen Kopf gehört hatte. Es war einiges gewesen, und ich beschäftigte mich besonders mit seiner Herkunft. Ein ehemaliger Papst hatte ihn geschaffen, aber war dieser Papst noch ganz bei Sinnen gewesen?
    Er hatte einen Kopf hergestellt, das stand fest, als ich ihn sah. Nur hatte ich ihn mir anders vorgestellt, denn was ich da anschaute, das glich der Fratze eines Dämons oder des Teufels, wie immer man ihn damals auch gesehen haben mochte.
    Es war für mich kein Gesicht, es war auch keine Grimasse im eigentlichen Sinne, es war einfach eine scheußliche Fratze, die einen Menschen nur abstoßen konnte. Schmaler der Oberkopf, breiter an den Wangen und zum Kinn hinzulaufend, so daß dieser Schädel beinahe die Form eines Dreiecks mit abgerundeten Kanten aufwies. Ich erinnerte mich daran, daß das Gesicht des Teufels oft genug als Dreieck gezeichnet worden war.
    Doch ein Teufelskopf?
    Ich konzentrierte mich auf die Haut, die keine war, sondern rötlichgelbes Metall. Ich wußte nicht genau, ob es sich dabei um Gold oder um Kupfer handelte. Gold war damals wie heute für Menschen sehr wichtig gewesen, und viele Herrscher hatten sogenannte Goldmacher oder Alchimisten an ihren Höfen beschäftigt. Mir schoß durch den Kopf, daß dieser Gerbert d'Aurillac möglicherweise den Stein der Weisen gefunden hatte, eine Methode, um Gold künstlich herzustellen, natürlich mit Hilfe geheimnisvoller Kräfte und Mächte, die er auf seinen Reisen in den Orient erlebt hatte.
    Böse rote Augen starrten mich an!
    Sie waren starre Glutstücke, nicht lebendig, und dennoch kam es mir vor, als hätte sich in ihnen ein bestimmtes Leben etabliert. Etwas Furchtbares, über das man besser nicht nachdachte.
    Das Maul stand offen. Ich sah die beiden Reihen mit den langen Zähnen, aber sie trafen sich nicht, denn zwischen ihnen gab es noch genügend freien Platz. Die Nase und die Stirn zeigten Falten, als wäre eine Haut in die Höhe geschoben worden. Die Ohren waren ungewöhnlich spitz.
    Dieser Schädel mußte wirklich Teufelswerk gewesen sein, und wahrscheinlich hatte dieser Gerbert d'Aurillac einen Weg gefunden, um das Tor zu ihm zu öffnen.
    Es war nicht allein der Kopf vorhanden, sondern auch der Ansatz der Schultern. Da sie an den Seiten so stark in die Höhe gezogen worden waren, wirkten sie auf mich verkrüppelt. Ich sah auch zwei Hände, die von den gebogenen Armen abstanden und seitlich unter dem Kinn lagen, wobei die Finger scharfe Klauen bildeten, als wollten sie jeden

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